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KfW-Mittelstandspanel 2025: Mittelstand beweist Resilienz in
konjunkturell schweren Zeiten
Frankfurt am Main (ots) -
- So viele Beschäftigte im deutschen Mittelstand wie noch nie - erstmals mehr
als 33 Millionen
- Gesamtumsätze der kleinen und mittleren Unternehmen legen leicht zu
- Investitionsneigung verharrt auf sehr niedrigem Niveau
Trotz großen konjunkturellen Gegenwinds haben sich die mittelständischen
Unternehmen in Deutschland zuletzt als stabil erwiesen. Die Gesamtumsätze der
3,87 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen stiegen im Jahr 2024 leicht um
zwei Prozent auf 5,2 Billionen Euro. Preisbereinigt ergab sich zwar ein leichtes
Minus von einem Prozent - ein Jahr zuvor hatte das Minus aber noch bei zehn
Prozent gelegen.
Die mittelständischen Unternehmen präsentierten sich erneut als
Beschäftigungsmotor der deutschen Wirtschaft. Noch nie fanden so viele Menschen
ihren Arbeitsplatz in kleinen und mittleren Unternehmen: Die Beschäftigtenzahl
stieg um 207.000 auf 33,01 Millionen Personen. In den vergangenen zwanzig Jahren
hat die Erwerbstätigkeit im Mittelstand damit um rund sieben Millionen Personen
zugenommen.
Das sind Ergebnisse des KfW-Mittelstandspanels, der einzigen repräsentativen
Erhebung für den gesamten deutschen Mittelstand. Dafür werden Unternehmen mit
einem Umsatz von bis zu 500 Millionen Euro befragt. Die Umfrage fand von Februar
bis Juni 2025 statt, zudem gab es eine Sonderbefragung im September 2025.
Die Unternehmen steigerten die durchschnittliche Eigenkapitalquote im Jahr 2024
wieder leicht auf 30,7 Prozent. Der Anteil schwach kapitalisierter
Mittelständler mit Eigenkapitalquoten von unter zehn Prozent sank deutlich um
5,2 Prozentpunkte auf 28,4 Prozent. Eine negative Eigenkapitalquote wiesen nur
noch sechs Prozent der Unternehmen auf, ein Jahr zuvor waren es noch doppelt so
viele gewesen.
"Der öffentliche Fokus liegt in Deutschland häufig auf den großen Unternehmen.
Dabei sind es die kleinen und mittleren Unternehmen, die den Wirtschaftsstandort
Deutschland maßgeblich prägen", sagt Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW.
"Wichtig ist es daher, dass die Politik diese Unternehmen bei Bürokratieabbau,
Investitionserleichterungen und Kostenreduzierungen stets mitdenkt."
Die Profitabilität der Unternehmen zeigte sich stabil, die durchschnittliche
Umsatzrendite lag 2024 bei 7,0 Prozent. Das heißt, dass ein Unternehmen mit
jedem Euro Umsatz sieben Cent Gewinn erwirtschaftete. Im historischen Vergleich
liegt die Rentabilität damit deutlich über den Werten der 2000er Jahre, aber
unter jenen der Jahre 2015 bis 2021.
Gleichwohl stieg der Anteil sogenannter Zombieunternehmen. Gemeint sind damit
Unternehmen, die aufgrund geringer Profitabilität nicht mehr in der Lage sind,
ihre Zinsverpflichtungen zu erfüllen. Der Anteil der Unternehmen mit einer
solchen kritischen Schuldentragfähigkeit lag im Jahr 2024 bei 3,6 Prozent nach
einem Rekord-Tiefstwert von 2,6 Prozent ein Jahr zuvor. Im langfristigen
Vergleich ist das allerdings immer noch wenig: Im Jahr 2010 etwa lag der Wert
bei 9,1 Prozent.
Klar ist aber, dass die Zinslast der Unternehmen aufgrund der geldpolitischen
Gegebenheiten deutlich höher ist als noch vor einigen Jahren. Positiv zu
vermelden ist, dass die Erfolgsquote bei Kreditverhandlungen mit Banken und
Sparkassen für mittelständische Unternehmen auf einem hohen Niveau liegt und die
Kreditablehnungsquote gesunken ist.
Allerdings verharrt die Investitionsneigung der Mittelständler weiter auf
niedrigem Niveau. Nur 39 Prozent oder 1,51 Millionen der Unternehmen haben
Investitionsprojekte umgesetzt. Das sind genauso viele wie ein Jahr zuvor, ein
Wert nahe dem Allzeittief.
"Die mittelständischen Unternehmen beweisen auch in schwierigen konjunkturellen
Zeiten eine hohe Resilienz. Das heißt allerdings nicht, dass es ihnen wirklich
gut geht. Die Unternehmen leiden unter steigenden Kosten, der Druck auf die
Renditen ist dadurch hoch. Zudem ist die Investitionsbereitschaft der
Unternehmen gering. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist es essenziell,
dass der Mittelstand wieder an Kraft gewinnt", sagt Dr. Dirk Schumacher.
Das komplette Mittelstandspanel finden Sie unter KfW-Mittelstandspanel | KfW
(https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/KfW-Mittelstandspanel.html)
Das KfW-Mittelstandspanel wird von KfW Research seit dem Jahr 2003 durchgeführt
und liefert eine repräsentative Datenbasis der kleinen und mittleren Unternehmen
in Deutschland. Es ist die einzige repräsentative Erhebung für den gesamten
deutschen Mittelstand - vom Soloselbständigen bis hin zu großen Mittelständlern
- und damit die wichtigste Datenquelle für mittelstandsrelevante
Fragestellungen. Zur Grundgesamtheit des KfW-Mittelstandspanels gehören alle
privaten Unternehmen sämtlicher Wirtschaftszweige, deren Umsatz die Grenze von
500 Mio. EUR pro Jahr nicht übersteigt. In der jüngsten Erhebungswelle haben
sich 13.079 mittelständische Unternehmen beteiligt. Der Befragungszeitraum der
Hauptbefragung der 23. Welle des KfW-Mittelstandspanels lief vom 10.02.2025 bis
zum 20.06.2025. Eine zusätzliche - ebenfalls repräsentative - Sonderbefragung
zum KfW-Mittelstandspanel zur aktuellen Geschäftslage wurde Anfang September
2025 durchgeführt (mit 2.749 Antworten).
Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes den Mittelstand mit zahlreichen
Förderprogrammen. Weitere Informationen unter Wir stärken den Mittelstand (https
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