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04.11.25 10:30 Uhr

KfW-Mittelstandspanel 2025: Mittelstand beweist Resilienz in

konjunkturell schweren Zeiten

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Frankfurt am Main (ots) -

- So viele Beschäftigte im deutschen Mittelstand wie noch nie - erstmals mehr

als 33 Millionen

- Gesamtumsätze der kleinen und mittleren Unternehmen legen leicht zu

- Investitionsneigung verharrt auf sehr niedrigem Niveau

Trotz großen konjunkturellen Gegenwinds haben sich die mittelständischen

Unternehmen in Deutschland zuletzt als stabil erwiesen. Die Gesamtumsätze der

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3,87 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen stiegen im Jahr 2024 leicht um

zwei Prozent auf 5,2 Billionen Euro. Preisbereinigt ergab sich zwar ein leichtes

Minus von einem Prozent - ein Jahr zuvor hatte das Minus aber noch bei zehn

Prozent gelegen.

Die mittelständischen Unternehmen präsentierten sich erneut als

Beschäftigungsmotor der deutschen Wirtschaft. Noch nie fanden so viele Menschen

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ihren Arbeitsplatz in kleinen und mittleren Unternehmen: Die Beschäftigtenzahl

stieg um 207.000 auf 33,01 Millionen Personen. In den vergangenen zwanzig Jahren

hat die Erwerbstätigkeit im Mittelstand damit um rund sieben Millionen Personen

zugenommen.

Das sind Ergebnisse des KfW-Mittelstandspanels, der einzigen repräsentativen

Erhebung für den gesamten deutschen Mittelstand. Dafür werden Unternehmen mit

einem Umsatz von bis zu 500 Millionen Euro befragt. Die Umfrage fand von Februar

bis Juni 2025 statt, zudem gab es eine Sonderbefragung im September 2025.

Die Unternehmen steigerten die durchschnittliche Eigenkapitalquote im Jahr 2024

wieder leicht auf 30,7 Prozent. Der Anteil schwach kapitalisierter

Mittelständler mit Eigenkapitalquoten von unter zehn Prozent sank deutlich um

5,2 Prozentpunkte auf 28,4 Prozent. Eine negative Eigenkapitalquote wiesen nur

noch sechs Prozent der Unternehmen auf, ein Jahr zuvor waren es noch doppelt so

viele gewesen.

"Der öffentliche Fokus liegt in Deutschland häufig auf den großen Unternehmen.

Dabei sind es die kleinen und mittleren Unternehmen, die den Wirtschaftsstandort

Deutschland maßgeblich prägen", sagt Dr. Dirk Schumacher, Chefvolkswirt der KfW.

"Wichtig ist es daher, dass die Politik diese Unternehmen bei Bürokratieabbau,

Investitionserleichterungen und Kostenreduzierungen stets mitdenkt."

Die Profitabilität der Unternehmen zeigte sich stabil, die durchschnittliche

Umsatzrendite lag 2024 bei 7,0 Prozent. Das heißt, dass ein Unternehmen mit

jedem Euro Umsatz sieben Cent Gewinn erwirtschaftete. Im historischen Vergleich

liegt die Rentabilität damit deutlich über den Werten der 2000er Jahre, aber

unter jenen der Jahre 2015 bis 2021.

Gleichwohl stieg der Anteil sogenannter Zombieunternehmen. Gemeint sind damit

Unternehmen, die aufgrund geringer Profitabilität nicht mehr in der Lage sind,

ihre Zinsverpflichtungen zu erfüllen. Der Anteil der Unternehmen mit einer

solchen kritischen Schuldentragfähigkeit lag im Jahr 2024 bei 3,6 Prozent nach

einem Rekord-Tiefstwert von 2,6 Prozent ein Jahr zuvor. Im langfristigen

Vergleich ist das allerdings immer noch wenig: Im Jahr 2010 etwa lag der Wert

bei 9,1 Prozent.

Klar ist aber, dass die Zinslast der Unternehmen aufgrund der geldpolitischen

Gegebenheiten deutlich höher ist als noch vor einigen Jahren. Positiv zu

vermelden ist, dass die Erfolgsquote bei Kreditverhandlungen mit Banken und

Sparkassen für mittelständische Unternehmen auf einem hohen Niveau liegt und die

Kreditablehnungsquote gesunken ist.

Allerdings verharrt die Investitionsneigung der Mittelständler weiter auf

niedrigem Niveau. Nur 39 Prozent oder 1,51 Millionen der Unternehmen haben

Investitionsprojekte umgesetzt. Das sind genauso viele wie ein Jahr zuvor, ein

Wert nahe dem Allzeittief.

"Die mittelständischen Unternehmen beweisen auch in schwierigen konjunkturellen

Zeiten eine hohe Resilienz. Das heißt allerdings nicht, dass es ihnen wirklich

gut geht. Die Unternehmen leiden unter steigenden Kosten, der Druck auf die

Renditen ist dadurch hoch. Zudem ist die Investitionsbereitschaft der

Unternehmen gering. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist es essenziell,

dass der Mittelstand wieder an Kraft gewinnt", sagt Dr. Dirk Schumacher.

Das komplette Mittelstandspanel finden Sie unter KfW-Mittelstandspanel | KfW

(https://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/KfW-Research/KfW-Mittelstandspanel.html)

Das KfW-Mittelstandspanel wird von KfW Research seit dem Jahr 2003 durchgeführt

und liefert eine repräsentative Datenbasis der kleinen und mittleren Unternehmen

in Deutschland. Es ist die einzige repräsentative Erhebung für den gesamten

deutschen Mittelstand - vom Soloselbständigen bis hin zu großen Mittelständlern

- und damit die wichtigste Datenquelle für mittelstandsrelevante

Fragestellungen. Zur Grundgesamtheit des KfW-Mittelstandspanels gehören alle

privaten Unternehmen sämtlicher Wirtschaftszweige, deren Umsatz die Grenze von

500 Mio. EUR pro Jahr nicht übersteigt. In der jüngsten Erhebungswelle haben

sich 13.079 mittelständische Unternehmen beteiligt. Der Befragungszeitraum der

Hauptbefragung der 23. Welle des KfW-Mittelstandspanels lief vom 10.02.2025 bis

zum 20.06.2025. Eine zusätzliche - ebenfalls repräsentative - Sonderbefragung

zum KfW-Mittelstandspanel zur aktuellen Geschäftslage wurde Anfang September

2025 durchgeführt (mit 2.749 Antworten).

Die KfW unterstützt im Auftrag des Bundes den Mittelstand mit zahlreichen

Förderprogrammen. Weitere Informationen unter Wir stärken den Mittelstand (https

://www.kfw.de/%C3%9Cber-die-KfW/Newsroom/Aktuelles/Mittelstand-st%C3%A4rken.html

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