Pleitegefahr

Takata-Aktie im freien Fall: Insolvenzantrag steht kurz bevor

22.06.17 10:55 Uhr

Takata-Aktie im freien Fall: Insolvenzantrag steht kurz bevor | finanzen.net

Der angeschlagene japanische Airbaghersteller Takata gerät in Tokio massiv unter Druck - die Aktie bricht um 55 Prozent ein.

Takata-Anteilseigner flüchten in Scharen aus der Aktie: Nachdem die Titel an der Börse in Tokio am Vortag bereits um 25 Prozent eingebrochen waren, geht es heute nochmals um 54,92 Prozent nach abwärts. Anleger rechnen damit, dass die Insolvenz des Unternehmens unmittelbar bevor steht.

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Antrag auf Gläubigerschutz schon nächste Woche?

Am kommenden Dienstag lädt der Airbag-Hersteller zu seiner Hauptversammlung. Marktgerüchten zufolge wollen die Japaner aber noch vor dem Aktionärstreffen - voraussichtlich am Montag - einen Antrag auf Gläubigerschutz stellen. Den Beteuerungen des Managements, es sei "noch nichts entschieden", glauben die Aktionäre inzwischen offenbar nicht mehr. Angesichts gewaltiger Verbindlichkeiten in Höhe von mehr als einer Billion Yen (rund 8,1 Milliarden Euro) wäre dies die größte Insolvenz eines Produktionsunternehmens in der japanischen Nachkriegsgeschichte.

Im Zuge des Verfahrens dürften Unternehmensteile verkauft werden. Wie die Wirtschaftszeitung "Nikkei" berichtet hatte, könne nach dem offiziellen Antrag und der Einleitung eines gerichtlichen Insolvenzverfahrens die Übernahme des Pleiteunternehmens durch Key Safety Systems (KKS) erfolgen. Der US-Konzern, der sich mehrheitlich in den Händen der chinesischen Ningbo Joyson Electronics befindet, hatte eine Übernahmeofferte für das gebeutelte japanische Unternehmen vorgelegt.

Ein Rückruf-Desaster nach dem anderen

Takata hat in den vergangenen Jahren eine Serie von Rückrufaktionen internationaler Autohersteller verursacht. Defekte Airbags hatten für ein beispielloses Debakel nach dem anderen gesorgt. Bei langer Einwirkung von Hitze und Luftfeuchtigkeit kann der Airbag bei einem Unfall zu stark auslösen. Die Mängel haben allein in den USA zum Rückruf von fast 70 Millionen Airbags geführt und werden für den Tod von mindestens 16 Menschen verantwortlich gemacht. Wegen der hohen Rückrufkosten schreibt Takata seit nunmehr drei Geschäftsjahren in Folge tiefrote Zahlen.

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Redaktion finanzen.net mit Material von dpa-AFX

Bildquellen: 360b / Shutterstock.com

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