ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Klare Verluste - Sorgen um hohe Bewertungen
NEW YORK (dpa-AFX) - Nach der moderaten Erholung vom Vortag sind die US-Aktienmärkte am Donnerstag wieder stärker eingeknickt. Während die laufende Berichtssaison die Stimmung wieder nicht eindeutig prägen konnte, werden die hohen Bewertungen von Technologieaktien zunehmend hinterfragt.
Der Dow Jones Industrial schloss mit einem Minus von 0,84 Prozent bei 46.912,30 Punkten. Der S&P 500 verlor 1,12 Prozent auf 6.720,39 Zähler. Der NASDAQ 100 sackte um 1,91 Prozent auf 25.130,04 Punkte ab.
Aus Branchensicht standen vor allem Aktien von Tech-Unternehmen unter Druck, die im Boom-Thema Künstliche Intelligenz engagiert sind. Sie litten unter Sorgen um eine Überbewertung und eine womöglich deutlichere Korrektur. So büßten die Anteilsscheine der "Schwergewichte" Salesforce, NVIDIA und AMD (AMD (Advanced Micro Devices) ) zwischen 3,7 und 7,3 Prozent ein.
Ansonsten prägten erneut Unternehmensberichte das Bild. Der Smartphone-Chiphersteller QUALCOMM konnte die Anleger mit seinem Ausblick nicht überzeugen. Experte Christopher Danely von Citigroup schrieb, das Unternehmen plane zwar mit einem Umsatz über der Konsensschätzung, die Gewinnprognose liege aber kostenbedingt darunter. Die Aktie verlor 3,6 Prozent.
Außerhalb des Chipsektors legten die Aktien von Metsera um gut 14 Prozent zu. Im Übernahmekampf um das Adipositas-Startup hat Novo Nordisk Medienberichten zufolge sein Angebot erneut erhöht, nachdem Rivale Pfizer gleichgezogen hatte.
Die Titel von Boeing drehten nach anfänglich klaren Gewinnen ins Minus und endeten 0,6 Prozent tiefer. Der Flugzeugbauer muss nach einer US-Gerichtsentscheidung keine weitere Strafverfolgung wegen zweier tödlicher Abstürze von Flugzeugen des Typs 737 Max mehr fürchten. Der zuständige Richter im Bundesstaat Texas billigte eine entsprechende Vereinbarung zwischen Boeing und dem US-Justizministerium. Boeing wird als Teil der Vereinbarung weitere gut 1,1 Milliarden Dollar zahlen.
Die Titel von Snap schnellten um knapp 10 Prozent nach oben. Der Betreiber der Kommunikationsapp Snapchat überzeugte nicht nur mit seinen Quartalszahlen. Als Kurstreiber kam eine Partnerschaft im KI-Bereich mit Perplexity AI hinzu. Durch die Zusammenarbeit sollen Snapchat-Nutzer die KI-Suchmaschine des Unternehmens nutzen können.
Der Fahrdienstvermittler Lyft überzeugte mit seinen Zahlen. Das Unternehmen gehe mit einer optimistischen Prognose an das Weihnachtsquartal heran, hieß es. Lyft-Papiere legten um 5,8 Prozent zu.
Die Anteile von DoorDash sackten um mehr als 17 Prozent ab. Die Investitionen des Lieferservices drückten auf die Margen, bemängelte JPMorgan (JPMorgan ChaseCo).
Aktien des Sprachlern-Anbieters Duolingo brachen sogar um mehr als ein Viertel ein. Der Ausblick enttäuschte. Das Unternehmen konzentriere sich zu stark auf das Nutzerwachstum, hieß es./edh/he