Snap warnt, Aktie fällt

Die Macher der Foto-App Snapchat haben vor kurzem eine Gewinnwarnung angekündigt und damit die Börsianer schockiert. Das ist die zweite Warnung innerhalb von 5 Wochen. Die Aktie reagierte zunächst mit fallenden Kursen, stabilisiert sich nun aber leicht.

Die Ziele bei Umsatz und operativem Gewinn könnten verfehlt werden, da sich seit der Prognose vor einem Monat das Konjunkturumfeld weiter verschlechtert und schneller als erwartet eingetrübt hat, erklärte das Unternehmen. Snap hatte bereits im April vorsichtige Töne eingeschlagen, nachdem das Geschäft im ersten Quartal unter anderem vom russischen Angriffskrieg in der Ukraine gebremst wurde.

Für das laufende Vierteljahr stellte Snap dann nur noch ein Wachstum von 20 bis 25 Prozent in Aussicht, da die Firma bereits mit Gegenwind unter anderem durch Inflationssorgen rechnete. Snap ist von Werbekunden abhängig, die für Anzeigen auf der Plattform Geld ausgeben.

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In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit werden sie oft zurückhaltender. Die Warnung offenbart nun eine rapide Verschlechterung des Geschäfts. Im ersten Quartal hatte Snap noch ein Umsatzplus von 38 Prozent erzielt, obgleich nach der russischen Invasion viele Werbekunden zeitweise ihre Kampagnen gestoppt hatten.

Mitgründer und Chef Evan Spiegel will nun verstärkt sparen und hat ein Kostensenkungsprogramm angekündigt. Snapchat war vor allem mit von alleine verschwindenden Bildern bekannt geworden, ist inzwischen aber auch eine Plattform für Shopping und Medieninhalte. Insbesondere setzt Snap dabei auf die sogenannte Augmented Reality (AR). Bei der Technologie werden digitale Inhalte auf dem Bildschirm in die echte Umgebung integriert. Snapchat lässt Verbraucher so Schuhe oder Kosmetik virtuell ausprobieren – und erhält dafür Geld von den werbenden Unternehmen.

Snap-Aktie fällt erneut

Die Aktie von Snap befindet sich seit Ende September 2021 in einem Abwärtstrend und hat diesen nach der Gewinnwarnung noch einmal mit einem Gap nach unten beschleunigt. Bei knapp 12,50 Dollar drehte der Titel und stabilisierte sich etwas. Der Abwärtsdruck bleibt bestehen, wie der fallende MACD (Momentum) signalisiert. Erst wenn das Gap oberhalb von 20 Dollar geschlossen wird, bessert sich die charttechnische Situation wieder.

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