Trading-Idee

Tipp des Tages: Put auf Euro-Franken-Wechselkurs

12.01.10 09:30 Uhr

Die Schweizer Notenbanker lockern ihre Währungspolitik. Der Franken steigt und hat weiteres Potenzial zum Euro, so die Wette.

von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Das war ein ganz dicker Hund. Nicht drei Prozent Nettoneuverschuldung, wie im Maast-richt-Vertrag zur Europäischen Währungsunion vereinbart, auch nicht das Rekordminus von 3,9 Prozent, wie es in Deutschland im Jahr 2004 im Haushalt stand: Auf 12,7 Prozent des Bruttosozialprodukts lief das griechische Staatsdefizit im vergangenen Jahr auf. Der Kapitalmarkt war im Dezember geschockt vom Offenbarungseid und dem Schuldenberg der Griechen. Ratingagenturen antworteten wochenlang mit Abstufungen der Bonität des südosteuropäischen Landes. Sogar das Wort Zahlungsunfähigkeit machte die Runde. „Unser größtes Defizit ist der Verlust der internationalen Glaubwürdigkeit“, sagte der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou zum Finanzdesaster seines Landes.

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Ein Glaubwürdigkeitsproblem haben aber auch andere Länder Europas – konkret die der Eurozone. Denn nicht nur Griechenland ist in Schieflage, auch andere Länder mit Einheitswährung wie Spanien, Frankreich oder Deutschland machen gewaltige Schulden, um Finanzkrise und Rezession zu bekämpfen. Die hohen – vor allem unerwartet hohen – Defizite à la Griechenland sind aber nicht gut für den Euro. Seit Bekanntwerden der massiven Verschuldungsprobleme verlor die europäische -Einheitswährung im Vergleich zu anderen Devisen schon deutlich an Boden.

Euro/Franken: 12-Monats-Chart.

Zum Schweizer Franken rutschte der Euro seit Mitte Dezember bereits mehr als zwei Prozent ab und fiel von über 1,51 unter die Marke von 1,48. Eine weitere Schwäche des Euro zum Franken scheint dabei nicht ausgeschlossen. Denn nachdem die Schweizerische Zentralbank SNB seit März 2009 noch mit Verkäufen der eigenen Währung versucht hatte, die Stärke des Franken aufzuweichen, mehren sich die Zeichen, dass diese Inter-ventio-nen zurückgefahren werden. Auf der Sitzung Mitte Dezember ging die Wortwahl der SNB dahin, dass nur noch eine „exzessive“ und nicht mehr „jede“ Aufwertung zum Euro bekämpft werden solle. Normalerweise ist ein starker Franken schlecht für den Export und damit für die Konjunktur der Eidgenossen.

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Die Reaktion der Notenbanker ist auch angemessen. Denn vonseiten der Wirtschaft kommen positive Signale. So geht das Züricher Wirtschafts-forschungsinstitut KOF davon aus, dass die Rezession im Land im Lauf des zweiten Halbjahres 2009 ihr Ende hatte. Die Konjunktur soll nach Einschätzung der Ökonomen in diesem Jahr mit 1,5 Prozent nun auch deutlich stärker wachsen als mit den früher erwarteten 0,6 Prozent.

Negative Schlagzeilen zum Euro, wirtschaftliche Erholung in der Schweiz, verhaltene Entwarnung von-seiten der Notenbank – seit drei Wochen vergeht kaum ein Tag, an dem der Franken dem Euro nicht weiter Boden abnimmt. Mit einem Put auf den Euro (ISIN: DE 000 CB4 2J7 1) setzen Anleger darauf, dass die Stärke der eidgenössischen Währung noch einige Zeit anhält und ihr Kurshoch vom März 2009 im Bereich von 1,45 bald wieder erreicht ist. Schafft der Franken beispielsweise in den nächsten vier Wochen den Anstieg auf 1,45 zum Euro, dann bringt der Put rechnerisch rund 60 Prozent Gewinn. Dreht der Euro aber wieder nach oben, sollten Anleger bei Kursen ab 1,50 aussteigen.

Put auf Euro-Franken-Wechselkurs

Emittent: Commerzbank
ISIN: DE 000 CB4 2J7 1
Laufzeit: 13.09.10
Bezugsverhältnis: 0:01
Basispreis: 1,48 CHF
Jährliches Aufgeld: 2,86 %
Omega: 28,73
Implizite Volatilität: 5,0 %
Totalverlust-Wahrscheinl.: 46,091%

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