Ukraine legt Trump alternativen Friedensplan vor
Von Laurence Norman, Bertrand Benoit und Anastasiia Malenko
DOW JONES--Die Ukraine und ihre europäischen Verbündeten haben Präsident Donald Trump eine Antwort auf den früheren US-Friedensplan der USA gesendet. Das sagte Bundeskanzler Friedrich Merz mit. Er wolle ein Treffen mit Trump arrangieren.
Es blieben jedoch große Differenzen, sagten beide Seiten, insbesondere in Bezug auf ukrainisches Territorium, das Moskau einnehmen will und Kiew nicht einseitig abzutreten bereit ist. "Die Diskussion über diese verschiedenen Positionen dauert an", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag. Er sagte, die USA hätten gefordert, dass bis Weihnachten Klarheit über den Stand der Gespräche herrschen müsse.
Merz sagte, er hoffe, schon an diesem Wochenende ein Treffen mit Trump über die unterschiedlichen Vorschläge arrangieren zu können. Europa wolle einen Waffenstillstand erreichen und das Töten in der Ukraine beenden, dies mit robusten Sicherheitsgarantien absichern und dabei die "Sicherheitsinteressen Europas wahren", einschließlich der Einheit der Europäischen Union und der Nato, sagte Merz.
Trump sagte am Mittwoch, dass Europäer ihn eingeladen hätten, sich mit Selenskyj zu Gesprächen zu treffen, er aber darüber noch nicht entschieden habe. In einem Telefonat am Mittwoch, das beide Seiten als angespannt beschrieben, sagte Trump den Staats- und Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und Großbritannien, dass sie Selenskyj drängen sollten, die Bedingungen eines Friedensplans zu akzeptieren, den die USA auf den Tisch gelegt haben. Unter diesem würde die Ukraine weitreichende Gebietsverluste akzeptieren und die Größe ihres Militärs begrenzen, so an dem Gespräch beteiligte Personen.
Trump wiederholte seine öffentliche Kritik, dass Selenskyj den früheren US-Friedensplan nicht gelesen habe, und der US-Präsident gab wenig Hinweise darauf, dass er bereit sei, die von Washington vorgeschlagenen Bedingungen zu überarbeiten.
Selenskyj sagte, die aktuelle Version des Abkommens begrenze das ukrainische Militär auf 800.000 Soldaten, was in etwa der aktuellen Größe entspreche.
Selenskyj hatte zuvor gesagt, Kiew arbeite mit seinen US-amerikanischen und europäischen Partnern an einem Rahmen für einen Frieden, Sicherheitsgarantien und Wiederaufbauplänen für das vom Krieg verwüstete Land. All diese Diskussionen gingen weiter, sagte er am Donnerstag.
Territorium und Sicherheitsgarantien bleiben die primären Knackpunkte für die Ukraine. Selenskyj beharrt darauf, dass die Ukraine keine juristischen oder moralischen Rechte habe, Land an Russland abzutreten. Moskau hat den ukrainischen Rückzug aus der östlichen Region Donezk gefordert, die Russland nicht vollständig mit Gewalt einnehmen konnte.
Selenskyj sagte, dass sich die aktuellen Gespräche über Gebiete mit den USA um das drehen, was Washington eine "freie Wirtschaftszone" und Russland eine "entmilitarisierte Zone" im von der Ukraine kontrollierten Teil von Donezk nennt. Er sagte, die Ukraine fürchte eine mögliche russische Infiltration des Gebiets, wenn Moskau nicht gezwungen werde, sich aus der Zone zurückzuziehen, falls sich die Ukraine zurückzieht.
Er sagte, die Ukraine wolle die aktuellen Positionen einfrieren, anstatt sich zurückzuziehen, und dass "fair ist, wenn wir stehen, wo wir stehen, das heißt an der Kontaktlinie".
Selenskyj sagt seit langem, dass er als Präsident nicht einseitig über das Schicksal ukrainischer Gebiete entscheiden könne.
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December 11, 2025 12:52 ET (17:52 GMT)