Zockeraktien: Mit Wahnsinn zum Erfolg
Von 50 Cent auf zehn Dollar: Hochspekulative Pennystocks sind an der Wall Street plötzlich Gesprächsthema. Vier Zockeraktien mit Comeback-Chance.
von Tim Schäfer, New York
Pennystocks sind in der Regel etwas für Hardcore-Zocker, auch an der Wall Street. Doch seit in den vergangenen Monaten etliche Werte fulminant in die Höhe schossen, sind die Zwergaktien plötzlich im Gespräch – auch bei Investoren, die sonst lieber die Finger davon lassen. So explodierte der Kurs der Drogeriemarktkette Rite Aid seit Februar von 0,20 auf 1,43 Dollar. Grund: Vorstandschefin Mary Sammons gelang es, die erdrückende Schuldenlast zu refinanzieren. Bei dem angeschlagenen Restaurantimperium Ruby Tuesday sorgte eine neue TV-Werbekampagne für einen Kundenansturm und schwarze Zahlen. Seit März schnellte der Titel von 0,95 auf über sieben Dollar.
Dass viele Aktien weniger als einen Dollar kosten, hat natürlich seine Gründe. So können horrende Verluste oder brisante Schuldenstände die Ursache sein. Pennystocks sind daher nichts für schwache Nerven. Im schlimmsten Fall droht Totalverlust. Eine weitere Falle: Trotz der optisch preiswerten Kurse kann die Bewertung immer noch zu hoch sein.
Dennoch können sich ausgesuchte Investments lohnen. Der legendäre Fondsmanager Peter Lynch sammelte gern ausgebombte Titel ein. 15 Pennystocks oder mehr waren keine Seltenheit in seinem Magellan Fund. Der Fonds legte im Schnitt um über 29 Prozent jährlich zu. Von John Templeton, dem Stammvater des Investmentfonds-Konzepts, gibt es die Anekdote, dass er 100 Aktien im Jahr 1939 kaufte, die allesamt unter einem Dollar notierten. Darunter befanden sich sogar 34 insolvente Unternehmen. Templeton setzte 10 000 Dollar ein. Die Strategie zahlte sich aus, vier Jahre später waren die Aktien 40 000 Dollar wert.
Dass sich Investments in Micro Caps langfristig lohnen, hat die Fondsgesellschaft Royce & Associates bewiesen. Wer bei den New Yorker Spezialisten für kleine Werte 10 000 Dollar am 15. Dezember 1993 in den Royce Low-Priced Stock Fund angelegt hat, kann sich heute über einen Kapitalstock von 64 731 Dollar freuen. Im selben Zeitraum hätte ein Investment in den Vergleichsindex Russell 2000 lediglich zu einem Vermögen von 29 909 Dollar geführt.
Doch welche Werte könnten die nächsten Kursraketen sein? €uro am Sonntag hat vier spannende Aktien gefunden.
Neben ETrade Financial und Private Media (siehe Investor-Info) gehört dazu das Internetunternehmen TheStreet.com des TV-Stars James Cramer. Es betreibt Webseiten wie Realmoney.com, Stockpickr.com oder Bankingmyway.com. Die Einnahmen speisen sich je zur Hälfte aus Abonnementgebühren und Werbeerlösen. Cramer ist durch seine TV-Börsenshow „Mad Money“ bekannt geworden. Täglich brüllt der Guru in die Kamera, wirft mit Büchern um sich und rührt nebenbei für TheStreet.com die Werbetrommel. Im Börsenfieber des Jahres 1999 führte Cramer TheStreet an die Nasdaq. Das Papier kostete 42 Dollar in der Spitze. Mittlerweile ist der Kurs auf unter drei Dollar abgestürzt. Der Grund: Die hochtrabenden Wachstumspläne lösten sich in Luft auf, die teuer akquirierten Portale waren ein Flop. Doch nun wird der Laden kräftig umgebaut – und das dürfte sich auch bei der Entwicklung des Aktienkurs auszahlen.
Im Gegensatz zu TheStreet.com macht Capital Gold glänzende Gewinne. Die Goldgräber-Gesellschaft mit Sitz in New York betreibt in der mexikanischen Halbwüste in Sonora das Projekt El Chanate. Zwar ist dort der Goldgehalt mit 0,66 Gramm je Tonne Eisenerz im Branchenvergleich dürftig. Dafür sind die Förderkosten mit 345 Dollar pro Unze extrem günstig. Bei einem Goldpreis von mehr als 1000 Dollar je Feinunze bleibt also eine knackige Marge hängen. Hinzu kommen latente Übernahmespekulationen – und die Hoffnung, dass aus dem Pennystock schon bald eine Kursrakete wird.
TheStreet.com: Cash bis unters Dach
Die verlustreiche Internetfirma wird restrukturiert. Ende 2008 wurden elf Prozent der Belegschaft abgebaut. Im März nahm Vorstandschef Thomas Clarke seinen Hut. Es sah nicht immer so düster aus. Im Jahr 2007 klingelten bei einem Umsatz von 65 Millionen beachtliche 12,9 Millionen Dollar vor Zinsen und Steuern in der Kasse. Solide ist die Bilanz. Die Barmittel türmen sich auf 64 Millionen Dollar. Der Börsenwert deckt mit 91 Millionen nicht einmal den Buchwert von 108 Millionen Dollar ab.
Capital Gold: Mexikanische Billigmine
Die Reserven des Hauptprojekts umfassen 1,5 Millionen Unzen Gold. Rund 50 000 Unzen holt der Betrieb jährlich aus dem Boden. Die Analysten von Hallgarten & Company prognostizieren fürs laufende Jahr einen Gewinnanstieg von 10,4 auf 15,24 Millionen Dollar bei stark steigenden Umsätzen. Dennoch spekulativ!
Private Media: Schwieriges Geschäft mit der Lust
Das Pornounternehmen steckt in der Verlustzone. Kostenlose Videos im Internet machen ihm zu schaffen. Hoffnung gibt nun ein Wechsel im Management. Noch zeichnet sich die Wende nicht ab. Doch: Titel für die Watchlist!
E*Trade Financial: Faule Hypotheken drücken
Unter der Finanzkrise hat die Bilanz schwer gelitten. Ende September sammelte die Onlinebank 147 Millionen Dollar per Kapitalerhöhung ein. Erst 2010 erwarten Analysten wieder eine schwarze Null. Langer Atem nötig!
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25.10.2007 | Private Media für spekulative Anleger | Der Aktionär | |
13.01.2005 | Private Media Group: Kaufen | Independent Research |
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