US-Soldaten in Deutschland: Trump macht Berlin Hoffnung

05.06.25 20:55 Uhr

WASHINGTON (dpa-AFX) - US-Präsident Donald Trump hat Deutschland Hoffnung gemacht, die dort stationierten amerikanischen Soldaten in bisheriger Truppenstärke zu belassen. Beim Besuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Weißen Haus sagte Trump auf Nachfrage einer Reporterin, ob er die US-Truppen in Deutschland lassen werde: "Ja, wir werden darüber reden." Wenn Deutschland die amerikanischen Soldaten dort haben wolle, sei er dazu bereit. "Ja, das werden wir tun. Das ist kein Problem."

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Trump sagte weiter mit Blick auf die in Deutschland stationierten Kräfte: "Wir haben eine Menge von ihnen, etwa 45.000." Es seien hoch bezahlte Soldaten, die auch viel Geld in Deutschland ausgäben, was wiederum gut für die wirtschaftliche Entwicklung sei. Und die Beziehungen zu Deutschland seien ihm sehr wichtig.

Der für Außenpolitik zuständige Vize-Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Norbert Röttgen (CDU), sagte dazu der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: "Für die Sicherheit Europas ist das eine gute Nachricht." Röttgen wertete Trumps Äußerung als "Zusage (...), dass die in Deutschland stationierten US-Truppen bleiben werden".

Die bisherige Truppenstärke

Aktuell sind nach jüngsten Angaben des Europa-Kommandos der US-Streitkräfte (Eucom) rund 78.000 amerikanische Soldaten in Europa stationiert - darunter etwa 37.000 in Deutschland. Die Zahl verändert sich regelmäßig, basierend auf Rotationen und Übungen in der Region. Insbesondere seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine schwankte die Zahl sehr.

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Angesichts der russischen Invasion in die Ukraine hatten die USA seit Februar 2022 Tausende zusätzliche Soldaten an europäische Standorte verlegt, um Gebiete der Militärallianz Nato zu schützen und Russland von weiteren Aggressionen abzuschrecken. Die Zahl der US-Truppen variierte seit der Invasion laut US-Militär zwischen 80.000 und mehr als 100.000. Vor dem Beginn des Krieges habe die durchschnittliche Zahl amerikanischer Soldaten in Europa bei 65.000 gelegen.

Ganz neue Töne

Trump hatte in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) mit einer Reduzierung der Truppen in Deutschland gedroht. Damals hatte er einige Monate vor seinem Abschied aus dem Weißen Haus angekündigt, er wolle 12.000 der damals rund 35.000 US-Soldaten aus Deutschland abziehen. Mehrere Tausend davon sollten innerhalb von Europa verlegt werden, andere sollten in die USA zurückkehren. Trump beschrieb das Vorhaben damals als Strafaktion für die aus seiner Sicht mangelnden deutschen Militärausgaben. Sein Nachfolger Joe Biden stoppte die Pläne jedoch nach seinem Amtsantritt.

Die USA betreiben unter anderem mehrere strategisch wichtige Luftwaffenstützpunkte in Deutschland. Neben der sicherheitspolitischen Bedeutung sind die Standorte des US-Militärs ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die jeweilige Region./jac/DP/men