US-Wirtschaft ist überraschend resilient
24.07.25 09:00 Uhr
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EZB dürfte Zinspause einlegen
Der EZB-Rat wird heute um 14.15 Uhr (MESZ) seinen Zinsentscheid verkünden. Die EZB hat ihren Einlagesatz im bisherigen Jahresverlauf von 3,0 % in vier Schritten auf 2,0 % heruntergeschleust. Nach unserer Prognose wird die EZB auf ihrer heutigen Gremiensitzung beschließen, ihren Einlagesatz bei 2,0 % zu belassen. Es gab aus EZB-Kreisen im Vorfeld keine Andeutungen für eine weitere Leitzinssenkung auf der heutigen Ratssitzung. Die Inflationsrate im Euroraum belief sich im Juni auf 2,0 % und lag damit genau auf dem EZB-Inflationsziel. Da zudem die Experten des Eurosystems für das Jahr 2026 eine Euroraum-Inflationsrate von 1,6 % vorhersagen, gehen wir davon aus, dass die EZB im weiteren Jahres-verlauf ihren Einlagesatz nochmals senken wird, und zwar von 2,0 % auf 1,75 %. Auch die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar ist als Argument für eine weitere EZB-Leitzinssenkung anzuführen. Die Veröffentlichung neuer EZB-Projektionen im September wäre ein guter Zeitpunkt für einen weiteren Lockerungsschritt.
US-Stimmung schwankt
Nach dem Wahlsieg von Donald Trump schnellten in den Vereinigten Staaten die Indikatoren für die Stimmung der Unternehmen in Erwartung von Deregulierungen und Steuersenkungen in die Höhe. Doch kurz nach der Amtseinführung im Januar kippte die Stimmung der Unternehmen. Das erratische Agieren des Präsidenten bei dem von ihm vom Zaun gebrochenen Zollstreit verunsicherte die Unternehmen. Der Verband der US-Kleinunternehmer applaudierte nun wiederum dem US-Kongreß und dem Präsidenten für die Verabschiedung des OBBBA abgekürzten Gesetzespaketes. Ein wichtiger Bestandteil dieses Gesetzespakets ist die permanente Verlängerung der im Jahr 2017 be-schlossenen Einkommenssteuersenkungen. Diese Senkungen wären andernfalls gegen Ende dieses Jahres ausgelaufen. Darüber hinaus enthält das Anfang Juli verabschiedete Gesetzespaket zusätzliche Steuererleichterungen, insbesondere für Kleinunternehmen. Diese Steuererleichterungen könnten mitursächlich dafür gewesen sein, dass sich in den Fed-Distrikten New York und Philadelphia die Stimmung der Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes ausweislich der Erhebung der jeweiligen regionalen Notenbank im Juli sprunghaft verbessert hat. Im Fed-Distrikt Richmond ist indes eine Verschlechterung der Stimmung zu verzeichnen gewesen. Weitere Hinweise zur Unternehmensstimmung dürfte der heute nachmittag zur Veröffentlichung anstehende S&P Global Einkaufsmanagerindex liefern. Aber schon jetzt läßt sich feststellen, dass die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft einmal mehr überrascht. Die restriktive Geldpolitik der Federal Reserve in den Jahren 2023 und 2024, welche Ausdruck in einer Inversion der Zinsstrukturkurve fand, vermochte es nicht, die US-Wirtschaft in eine Rezession abgleiten zu lassen. Nun hat es den Anschein, dass selbst die chaotische Zollpolitik von Donald Trump die US-Wirtschaft nicht vom Wachstumskurs abbringen kann.
Hoffnung auf ein EU-USA-Deal
Die Financial Times berichtete kurz vor Handelsschluß, dass ein Handelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und der EU kurz vor dem Abschluß stehe. Das Handelsabkommen solle für Waren aus der EU US-Einfuhrzölle in Höhe von 15 % vorsehen. Darüber hinaus sollen einige Güter zollfrei eingeführt werden können. Der DAX legte nach dem Bekanntwerden der Nachricht zu und schloß mit 0,8 % im Plus.
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