GfK-Konsumklima erleidet herben Dämpfer

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat sich zum Jahreswechsel deutlich eingetrübt.
Der von GfK und NIM ermittelte Konsumklima-Indikator prognostiziert für Januar im Vergleich zum Vormonat einen Rückgang um 3,5 Zähler auf minus 26,9 Punkte. Damit verfehlt der Index die Hoffnungen auf eine Erholung deutlich. Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 23,0 Zähler erwartet. Vor allem die spürbar gestiegene Sparneigung sowie Verluste bei den Einkommensaussichten und der Anschaffungsneigung belasten das Klima zum Start in das neue Jahr.
"Bemerkenswert in diesem Monat ist, dass die Sparneigung auf den höchsten Stand seit der Finanz- und Wirtschaftskrise geklettert ist", erklärte Rolf Bürkl, Head of Consumer Climate beim NIM. "Wachsende Inflationsängste und die Debatten um die Rentenversicherung verunsichern die Menschen zusehends. Das sind keine guten Nachrichten für den Endspurt im Weihnachtsgeschäft und kommt einem Fehlstart für das Konsumjahr 2026 gleich."
Die Erwartungen der Konsumenten hinsichtlich ihrer finanziellen Lage in den kommenden Monaten setzen ihren Abwärtstrend beschleunigt fort. Der Einkommensindikator sinkt zum dritten Mal in Folge und rutscht nach einem Minus von 6,8 Zählern auf minus 6,9 Punkte. Als Hauptgrund für diesen Rückgang gilt die schwindende Kaufkraft durch die zuletzt wieder angezogene Inflation.
Im Sog der sinkenden Einkommensaussichten muss auch die Anschaffungsneigung Federn lassen. Nach zwei Anstiegen in Folge verliert der Indikator 1,5 Zähler und weist nun minus 7,5 Punkte auf. Damit liegt die Anschaffungsbereitschaft sogar rund 2 Zähler unter dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
Einzig die Konjunkturerwartung zeigt sich robust und trotzt dem negativen Trend. Der Indikator legt um 2,3 Zähler zu und steigt auf plus 1,2 Punkte. Trotz dieses leichten Zuwachses bleiben die Aussichten verhalten: Experten und Verbraucher rechnen für 2026 derzeit allenfalls mit einem moderaten Wirtschaftswachstum von knapp unter 1 Prozent.
DOW JONES
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Bildquellen: GfK