DAX stürzt massiv ab: Zeitweise unter 13.000-Punkte-Marke

Das deutsche Börsenbarometer fällt mit Beginn der neuen Woche in einen Abwärtssog: Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie schlägt stärker auf die Finanzmärkte durch.
Für den DAX geht es markant ins Minus, dabei fällt er unter die psychologisch wichtige Marke von 13.000 Punkten, die der DAX zuletzt mit neuen Allzeithochs erst deutlich hinter sich gelassen hatte. Zum Handelsende verlor das Börsenbarometer 4,01 Prozent auf 13.035,24 Einheiten. "Spätestens nach den Entwicklungen über das Wochenende in Sachen Coronavirus dürfte auch dem letzten Anleger klar geworden sein, dass es zu früh war, das Thema abzuhaken und die negativen wirtschaftlichen Effekte als eingegrenzt und vernachlässigbar zu erachten", schrieb Marktanalyst Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader.
Virussorgen lasten auf Börsenstimmung
Die Unsicherheit an den Finanzmärkten steigt spürbar. Der Goldpreis zog an und die Ölpreise gerieten übers Wochenende stärker unter Druck. In Asien ging es zum Wochenstart insbesondere an Südkoreas Börsen deutlich nach unten, wenngleich sich die Kursverluste in Festlandchina in Grenzen hielten. In China stieg die Zahl der Toten durch das Virus sprunghaft an und auch in Südkorea ist zunehmend betroffen. Sorgen bereitet die Investoren ebenfalls der erste größere Ausbruch von Covid 19 in Europa: So stieg die Anzahl der Infizierten in Italien übers Wochenende.
Der Internationale Währungsfonds senkte wegen der Auswirkungen der Lungenkrankheit nun die Wachstumsprognose für China - ein Land von immenser Bedeutung für das globale Wirtschaftswachstum. Mit Blick auf Deutschland gehen Volkswirte führender deutscher Finanzinstitute mittlerweile davon aus, dass die Folgen des Viruskrise eine Konjunkturerholung verzögern könnten. Die ersten wirtschaftlichen Folgen würden mittlerweile durch Angebotsengpässe in einigen Industrien sichtbar, erklärte UniCredit-Experte Nielsen. Dieser Angebotsschock - und zum Teil auch Nachfrageschock - treffe eine Weltwirtschaft, die sich bereits gegen Ende 2019 hin etwas träger gezeigt habe. Hinzu komme, das Notenbanken und Regierungen gerade auf Angebotsschocks nur begrenzt mit Stimuli reagieren können.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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