Wadephul in Israel - Treffen mit Außenminister Saar

06.10.25 14:11 Uhr

TEL AVIV (dpa-AFX) - Außenminister Johann Wadephul setzt seine Nahostreise in Israel fort. Hintergrund sind die Vermittlungsgespräche über die Umsetzung des Gaza-Friedensplans von US-Präsident Donald Trump. In Tel Aviv sprach der CDU-Politiker mit seinem Kollegen Gideon Saar am Nachmittag über den Stand der Vermittlung zwischen Unterhändlern Israels und der islamistischen Hamas in Ägypten. Im Anschluss wollte der Bundesaußenminister mit Angehörigen von Geiseln in Hand der islamistischen Hamas zusammenkommen.

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Wadephul hatte am Vormittag im Emirat Kuwait an einem Treffen von EU-Außenministern mit dem Golf-Kooperationsrat teilgenommen. Von Israel aus wollte der Minister noch am Abend nach Kairo fliegen. Dort ist am Dienstag ein Gespräch mit Außenminister Badr Abdel-Atti über die aktuelle Verhandlungssituation geplant. Unterhändler Israels und der islamistischen Hamas begannen heute in Ägypten mit indirekten Gesprächen über die Umsetzung des Friedensplans von Trump.

Wadephul: Humanitäre Hilfe und Verantwortung im Friedensrat

"Diese Woche ist die entscheidende Woche dafür, dass die erste Phase (des Friedensplans) gelingen kann, dass die Geiseln freikommen, dass humanitäre Hilfe in den Gazastreifen kommt und dass wirklich ein Waffenstillstand abgemacht wird", sagte Wadephul in Kuwait. Er fügte hinzu: "Dafür lohnt jeder Einsatz."

Der Minister hat bereits angekündigt, dass sich Deutschland etwa mit humanitärer Hilfe an der Umsetzung eines Friedensplans beteiligen werde. Gestern sagte er, Deutschland sei auch bereit, in einer späteren Phase der Umsetzung des Trump-Plans Verantwortung in einem sogenannten Friedensrat zu übernehmen, "wenn das von beiden Seiten gewünscht wird". Er fügte hinzu: "Wir drängen uns nicht auf, aber Deutschland ist bereit, mit dabei zu sein." Konkreter wurde er nicht.

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Auslöser des Gaza-Kriegs war das Massaker am 7. Oktober 2023, bei dem rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln verschleppt wurden. Seit Kriegsbeginn wurden nach Hamas-Angaben über 67.000 Palästinenser getötet, darunter zahlreiche Frauen und Kinder./bk/DP/nas