"Wachstumsunternehmen kann man nicht mit Kennziffern wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis beurteilen" - Interview mit Stefan Waldhauser von The Digital Leaders Fund
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Investments rund um den Megatrend der Digitalisierung - The Digital Leaders Fund fokussiert sich auf branchenübergreifende Unternehmensbeteiligungen im Bereich Digitalisierung. Welche Kriterien spielen bei The Digital Leaders Fund eine Rolle für die Investment Entscheidung?
finanzen.net: Was spricht für ein Investment in der Technologiebranche?
Stefan Waldhauser: Zunächst: The Digital Leaders Fund (DLF) ist kein reiner Technologiefonds. Aktuell sind 47% unserer Assets in der IT-Branche investiert. Wir investieren darüber hinaus über viele Branchen hinweg in diejenigen Unternehmen, die den Megatrend der Digitalisierung entscheidend mitgestalten und dadurch eine Chance auf erhebliche Wertsteigerung bieten. Dazu gehört natürlich die Technologiebranche, die mit ihren Hard- und Softwareprodukten und Services den digitalen Wandel erst möglich macht. Wir nennen diese Unternehmen die "Digital Enabler".
finanzen.net: Was unterscheidet den DLF von anderen Fonds und was macht den DLF so erfolgreich?
Stefan Waldhauser: Der Fonds wurde nicht von der Asset Management Industrie initiiert, sondern von zwei unternehmerisch denkenden Gründern, die jahrelange Erfahrungen mit Digitalisierung und Technologie sowie dem Aufbau von Startups haben. Wir sehen unsere Investments als echte Unternehmensbeteiligungen auch wenn wir jeweils nur einen kleinen Anteil am Unternehmen halten. Wir machen kein Markt-Timing, sondern wir konzentrieren uns darauf, diejenigen Unternehmen zu identifizieren, die in 5 bis 10 Jahren deutlich mehr wert sein werden als heute. Ein großes Unterscheidungsmerkmal ist sicherlich unsere Offenheit. Wir legen unsere Überlegungen und Investmententscheidungen auf der DLF-Website offen dar und veröffentlichen wöchentlich Updates zu "unseren" Unternehmen im DLF-Newsletter. Der offene Austausch im Blog mit interessierten Anlegern, die gemeinsam mit uns investieren, macht uns zu noch besseren Investoren.
finanzen.net: Welche Fakten und Daten berücksichtigen Sie bei der Entscheidung für ein Investment?
Stefan Waldhauser: Wir ergänzen die traditionelle fundamentale Aktienanalyse um Kennzahlen zur digitalen Performance. So lassen sich aus der Entwicklung von App-Downloads oftmals gute Schätzungen zur Geschäftsentwicklung ableiten, lange bevor diese in den Geschäftszahlen der Unternehmen zu sehen sind. Daneben schauen wir auch auf die Zufriedenheit von Kunden und Mitarbeitern, die im digitalen Zeitalter ja besser messbar sind als je zuvor. Bei der Bilanzanalyse arbeiten wir mit neuen Kennzahlen wie der Rule-of-40, welche die Kombination aus Umsatzentwicklung und Free Cashflow beurteilt und ursprünglich aus dem Venture Capital - Bereich stammt.
finanzen.net: Welche Rolle spielt die traditionelle Aktienanalyse bei der Wahl Ihres Investments?
Stefan Waldhauser: Im Grunde sind wir Value-Investoren, die ganz im Sinne eines Peter Lynch oder Warren Buffet diejenigen Unternehmen identifizieren, die an der Börse günstiger zu haben sind als es ihrem fairen Wert (in der realen Welt außerhalb der Börse) entspricht. Allerdings sind die Regeln nach denen wir spielen andere als beim klassischen Value Investing. Denn Wachstumsunternehmen kann man nicht mit Kennziffern wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis beurteilen, da diese Unternehmen i.d.R. gar nicht darauf aus sind, ihre Profite zu maximieren. Auch der klassische Buchwert ist unbrauchbar für eine Bewertung von Unternehmen, deren Wert hauptsächlich im geistigen Eigentum und in Netzwerkeffekten liegt, die in keiner Bilanz auftauchen. Dennoch verbringen auch wir einen Großteil unserer Zeit mit der Analyse von Bilanzdaten, Geschäftsmodellen und im Austausch mit Leuten, die "unseren" Unternehmen sehr nahe stehen. Dabei hilft mein persönliches Netzwerk ins Silicon Valley aus meiner Zeit als Software-Unternehmer.
finanzen.net: Sie unterscheiden drei Kategorien von Unternehmen. Können Sie diese Kategorien bitte näher erläutern?
Stefan Waldhauser: Wir sind ein reinrassiger Aktienfonds, investieren mit einem konzentrierten Portfolio in die Gewinner der digitalen Wandels - aber eben nicht nur in die üblichen Technologiefirmen. Einerseits in die "Digital Transformation Leaders:" Das sind substanzstarke, etablierte Unternehmen, die zügig einen sehr hohen digitalen Reifegrad erreichen und dabei sind, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Beispiele hier sind Disney, die spanische Bank BBVA und sogar VW. Andererseits in die "Digital Business Leaders": Das sind Firmen aus dem digitalen Zeitalter, die ihre Industrie mit ganz neuen digitalen Geschäftsmodellen und Plattformen entscheidend verändern. Beispiele sind Schwergewichte wie Facebook und PayPal aber auch unbekanntere Werte wie The Trade Desk und Square. Und last but not least in die "Digital Enabler": das sind Tech-Unternehmen, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen den digitalen Wandel erst ermöglichen. Neben IT-Riesen wie Microsoft sind das z.B. Cloud-Software-Anbieter wie z.B. Alteryx, Twilio oder Zscaler.
finanzen.net: Wie groß ist das Portfolio des DLF?
Stefan Waldhauser: Wir investieren ganz bewusst in ein konzentriertes Portfolio und beschränken uns auf 30-40 Werte. Derzeit umfasst unser Portfolio 37 Unternehmen, die wir den Abonnenten unseres Newsletters komplett offenlegen. Wir betreiben echtes Stock-Picking, haben den Anspruch jedes einzelne Unternehmen wirklich gut zu kennen und müssen vom Wertsteigerungspotential zu 100% überzeugt sein, damit es zu einem Investment kommt. finanzen.net: Bei Ihnen ist sowohl ein Fondssparplan als auch eine Einmalanlage möglich. Was würden Sie Anlegern beider Varianten empfehlen?
Stefan Waldhauser: Wir werden immer wieder gefragt, wann denn der optimale Zeitpunkt für einen Einstieg in den DLF ist. Und wir antworten dann, dass immer der richtige Zeitpunkt ist, um sich an erstklassigen Unternehmen zu beteiligen. Markt-Timing versuchen wir erst gar nicht und das würden wir auch unseren Anlegern empfehlen. Mit einem Fondssparplan kann man das Problem, u.U. einen unglücklichen Einstiegszeitpunkt zu erwischen, elegant umschiffen. Generell sollte man nur mit einem längerfristigen Anlagehorizont von mindestens 7, besser 10 Jahren oder mehr in unseren Fonds investieren. Dann sollte der genaue Einstiegszeitpunkt keine große Rolle mehr spielen.
finanzen.net: Sie führen auf Ihrer Webseite den Vergleich mit passiven Investments in den MSCI-World an. Können Sie diesen etwas ausführen?
Stefan Waldhauser: Wir sind ein globaler Aktienfonds mit dem Anspruch durch unser aktives Management die Wertentwicklung eines passiven Investments in den breiten MSCI-World-Aktienindex langfristig zu übertreffen - nach allen Kosten natürlich. Daher messen wir den DLF auf unserer Webseite tagtäglich mit einem passiven Investment in den MSCI-World-Index (in Euro). Bisher haben wir ein solches ETF-Investment deutlich outperformt. Und genau das ist unser Ziel auch für die Zukunft.
finanzen.net: Was bedeutet es, dass mit Universal Investment die größte unabhängige Investmentgesellschaft im deutschsprachigen Raum hinten dem Fonds steht?
Stefan Waldhauser: Uns war es bei Gründung unserer Fondsboutique wichtig, mit renommierten Partnern aus der Branche zusammenzuarbeiten. Denn wir haben große Ziele und wollen uns weitestgehend auf das Management des Portfolios konzentrieren. Mit der Universal Investment als Kapitalverwaltungsgesellschaft sowie NFS Netfonds als Haftungsdach verlassen wir uns für Governance und Regulatorik auf anerkannte Branchengrößen. Dies ist vor allem für unsere professionellen Kunden wichtig, denn inzwischen haben auch zahlreiche Vermögensverwalter unseren Mehrwert für sich und ihre Kunden entdeckt.
finanzen.net: Auf www.thedlf.de sprechen Sie von Ihren "Grundüberzeugungen". Wie würden Sie diese genau definieren?
Stefan Waldhauser: Wir sind der Überzeugung, dass die Digitalisierung nicht nur die umfangreichste Veränderung, sondern auch die größte Investmentchance unserer Zeit ist. Viele Leute empfinden die Digitalisierung als Bedrohung z.B. für den eigenen Arbeitsplatz. Wir bieten mit The Digital Leaders Fund eine Möglichkeit für den Einzelnen, dieser Bedrohung etwas entgegenzusetzen, indem wir die Chancen der Digitalisierung als Anleger einfach nutzbar machen.
Stefan Waldhauser war in seinem gesamten Berufsleben in der High-Tech-Industrie tätig. Er hat sein eigenes Software-Unternehmen gegründet, internationalisiert und vor einigen Jahren ins Silicon Valley verkauft. Der Wirtschaftsmathematiker investiert seit mehr als 30 Jahren erfolgreich in Aktien. Stefan ist Co-Founder von The Digital Leaders Fund, Business-Angel, Finanzblogger und Evangelist für High-Growth-Investing im deutschsprachigen Raum.
finanzen.net bedankt sich für das Interview.
Bildquellen: DLF