OTS: Alvarez & Marsal / Private-Equity-Fonds verändern Anlagestrategien als ...

20.05.25 12:32 Uhr

Private-Equity-Fonds verändern Anlagestrategien als Reaktion auf

Zoll-Debatte

N.Y./München (ots) -

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- Wertsteigerungspläne priorisieren operative Resilienz und Kostenmanagement

- Exit als Priorität: Fonds bereiten Verkäufe vor, dennoch werden in naher

Zukunft weniger Transaktionen erwartet

- Large-Cap-Fonds berichten über größere Auswirkungen der Zölle

Die Mehrheit (78 %) der Private-Equity-Investoren überdenkt als Reaktion auf die

drohenden US-Zölle für Europa die Wertsteigerungspläne für ihre

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Portfoliounternehmen. Das ergibt eine Umfrage des Beratungsunternehmens Alvarez

& Marsal (https://www.alvarezandmarsal.com/) (A&M) zur Private Equity

Wertsteigerung 2025. Ähnlich viele Investoren (71 %) überdenken aktuell ihre

internationalen Expansionspläne. Weitere 68 % wollen ihre Wertsteigerungspläne

beschleunigen, um den mit Zöllen verbundenen höheren Kosten entgegenzuwirken.

Hinsichtlich neuer Investitionen, geben 88 % der Large-Cap-PE-Fonds (definiert

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als Private-Equity-Fonds mit einem Volumen von mehr als 5 Milliarden Euro) an,

dass sie entweder neue Investitionen vorerst pausieren, bei neuen Transaktionen

vorsichtiger vorgehen oder sich auf kleinere, risikoärmere Akquisitionen

konzentrieren, um Auswirkungen der Zollrisiken abzumildern. Im Gegensatz dazu

geht die Tendenz bei Mid-Cap-Investoren stärker dahin, einen strategischen

Rückzug auf breiter Front zu vermeiden: 38 % geben an, dass sie ihre

Investitionsentscheidungen als Reaktion auf die Zölle nicht angepasst haben. Im

Ländervergleich sind die Investoren im Vereinigten Königreich am vorsichtigsten:

Dort sprechen 50 % von einem Rückzug bei neuen Transaktionen, verglichen mit 32

% in Deutschland und nur 18 % in Frankreich.

Steffen Kroner (https://www.alvarezandmarsal.com/our-people/steffen-kroner),

Managing Director, Private Equity Performance Improvement bei A&M, sagt: "Die

US-Zölle haben eine strategische Neuausrichtung von Private Equity in die Wege

geleitet. Investoren justieren ihre Pläne zur Wertsteigerung neu. Dabei rückt

die operative Widerstandsfähigkeit in den Mittelpunkt. Ziel ist, dass

Unternehmen rezessionssicherer und stärker immun gegen höhere Zölle werden. Die

Margenverbesserung, die lange Zeit im Vergleich zu Umsatz- und EBITDA-Wachstum

unterbewertet wurde, sollte stärker in den Fokus rücken. Um auch in unsicheren

Zeiten erfolgreich zu agieren, werden diejenigen Investoren am besten

positioniert sein, die schnell bestehende Risiken bewerten und damit ihre

Portfolien stärken - dies gilt gerade für Large-Cap-Investoren mit weltweit

agierenden Portfoliounternehmen."

Exit-Bereitschaft bekommt höhere Priorität

Die derzeitige Zoll-Debatte führt auch zu einer Zweiteilung der Exit-Strategien.

Die Hälfte der Large-Cap-Fonds beschleunigt ihre Exit-Vorbereitungsprogramme, um

einen schnelleren taktischen Ausstieg vorzubereiten. Jedoch erwarten 38 %

aufgrund der aktuellen Marktbedingungen Verzögerungen beim Verkauf ihrer

Portfoliounternehmen. Mid-Cap-Fonds zeigen sich dagegen zuversichtlicher: 38 %

geben an, dass die Zölle keine Auswirkungen auf die Vorbereitungen und den

Zeitplan für den Ausstieg haben werden. Europaweit meldete das Vereinigte

Königreich die höchste Rate an erwarteten Exitverzögerungen (44 %); im Gegensatz

dazu sagen 80 % der deutschen Fonds, dass ihre Exits nicht beeinträchtigt

werden.

Um einen weiteren Exit-Stau zu verhindern, lautet bei fast der Hälfte (47 %) der

Fonds die Strategie für ältere Portfoliofirmen, dass sie bestehende Schulden

refinanzieren und Wertsteigerungsprogramme entsprechend verlängern, während sie

auf ruhigere Marktbedingungen und eine bessere Gelegenheit zum Verkauf warten.

Nur ein Drittel der Investoren gibt an, dass sie ihre Portfoliounternehmen zu

niedrigeren Bewertungsniveaus verkaufen möchten, wobei Large-Cap-Fonds etwas

stärker dazu neigen (34 %). Dies spiegelt möglicherweise den größeren Druck auf

größere Fonds wider, Barmittel an ihre Kapitalgeber (Limited Partners)

zurückzugeben. Die Fonds nutzen zudem auch weiterhin kreativere Wege, um

Liquidität bereitzustellen: 24 % gaben an, dass sie bestehende Investments in

Fortführungs- oder Sekundärfonds umgeschichtet haben.

Benjamin Reick (https://www.linkedin.com/in/benjamin-reick/), Senior Director

bei A&M, kommentiert: "Verlängerte Halteperioden erschweren es den

Private-Equity-Fonds, Finanzmittel an ihre Investoren - mit Gewinn -

zurückzugeben. Dabei stellt gerade jene Kapitalrückgabe den kritischen Prüfstein

der Branche dar. Zu viele Fonds verzögern die Umsetzung von

Wertsteigerungsprogrammen noch immer bis spät in die jeweilige Halteperiode

ihrer Portfoliounternehmen. Ein Modell, das nicht mehr funktioniert. Um die

Option eines lukrativen Exits mit hoher Unternehmensbewertung zu gewährleisten,

müssen Fonds die Umsetzung von Maßnahmen vorverlegen. Bestmöglich sollte damit

bereits nach dem Kauf ihrer Portfoliounternehmen begonnen werden. Nur so können

greifbare und nachhaltige Ergebnisverbesserungen erzielt werden, die einer

Prüfung standhalten, wenn sich das Zeitfenster für einen möglichen Verkauf

öffnet."

Verstärkte operative Bemühungen

Weil sich das geopolitische Umfeld derart rapide verändert, schauen die

Investoren auch nach innen. Sie überprüfen beispielsweise Lieferketten und

verbessern zunehmend die Vertriebsfunktionen ihrer Investments, um deren

Resilienz zu erhöhen. Mehr als die Hälfte (53 %) gibt an, dass sie nun mehr Zeit

für die Optimierung ihres bestehenden Portfolios aufwenden, anstatt neue

Akquisitionen zu tätigen.

Ein Eckpfeiler heutiger Wertsteigerungsprogramme ist nach wie vor die

Digitalisierung: 94 % der Befragten halten sie für ein entscheidendes Element

bei ihren Transformationsbestrebungen. Auch bei der Planung und Implementierung

von KI zur Unterstützung der Wertsteigerung zeigen sich erhebliche Fortschritte.

Dies gilt insbesondere für Large-Cap-Fonds, von denen 58 % angeben, dass sie KI

bereits jetzt in ihren Wertsteigerungsplänen einsetzen, verglichen mit nur 24 %

der Mid-Cap-Fonds.

Trotz des Gegenwindes, den einige ESG-Elemente in den letzten Monaten erfahren

haben, bleibt das Thema nach wie vor ein wichtiger Bestandteil von

Wertsteigerungsplänen. 90% der PE-Fonds beziehen ESG-Überlegungen in ihre

Wertsteigerungsstrategie ein. Die Herangehensweise dabei ist unterschiedlich:

Fast die Hälfte (47 %) betrachtet ESG in erster Linie als regulatorische

Anforderung, während 43 % ESG-Verpflichtungen aufgrund von konkreten

Unternehmenszielen eingegangen sind.

Steffen Kroner kommentiert: "KI und ESG werden für viele

Private-Equity-Investoren zu Motoren für die Generierung von echten

Wettbewerbsvorteilen. KI generiert bereits heute messbare Ergebnisse: von

Echtzeit-Marktintelligenz und Szenario-Planung bis hin zu effizienteren Abläufen

und verstärkte Kundenbindung. ESG stärkt nicht nur das Risikomanagement, sondern

erhöht auch die langfristige Bewertung und die Attraktivität für Investoren; vor

allem, wenn es von Anfang an verfolgt wird. Private-Equity-Fonds, die beides

sowohl bewusst als auch konsequent skalieren, werden den Markt und damit auch

ihre Wettbewerber schlagen."

Zur Methodik

Anfang März 2025 hat das Marktforschungsunternehmen Statista Q im Auftrag von

Alvarez & Marsal 200 Private-Equity-Fonds-Investoren und Führungskräfte von

Portfoliounternehmen in Dänemark, Frankreich, Deutschland, Italien, den

Niederlanden, Norwegen, Spanien, Schweden, der Schweiz und dem Vereinigten

Königreich befragt. Die befragten PE-Investoren repräsentieren ein verwaltetes

Vermögen von fast 6 Billionen Euro (Stand: Mai 2025). Im Mai 2025 wurde eine

ergänzende Umfrage zum Thema Zölle durchgeführt, bei der 100 Befragte aus der

früheren Studie erneut kontaktiert wurden.

Die Umfrage enthielt sowohl geschlossene als auch offene Fragen und die

Interviews wurden per Telefon geführt. Die Ergebnisse wurden von Statista Q

ausgewertet und zusammengestellt und werden hier anonymisiert dargestellt.

Über Alvarez & Marsal

Alvarez & Marsal (https://www.alvarezandmarsal.com/de/global-locations/germany)

wurde 1983 gegründet und ist ein weltweit führendes Unternehmen für

professionelle Dienstleistungen. Das Unternehmen ist bekannt für seine

Führungsqualität, sein engagiertes, ergebnisorientiertes Handeln - Leadership,

Action, Results und bietet Beratungs-, Leistungsverbesserungs- und

Turnaround-Management-Services an. Alvarez & Marsal liefert praktische Lösungen

für die individuellen Herausforderungen seiner Kunden. Mit seinem weltweiten

Netzwerk von erfahrenen Mitarbeitern, erstklassigen Beratern sowie Experten mit

langjähriger Erfahrung in Aufsichtsbehörden und Industrieunternehmen unterstützt

Alvarez & Marsal Unternehmen, Vorstände, Private-Equity-Unternehmen,

Anwaltskanzleien und Regierungsbehörden dabei, ihre Transformation

voranzutreiben, Risiken zu minimieren und in jeder Wachstumsphase Mehrwert zu

schaffen.

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