ARD-Studie

Shopping im besten Alter: Generation 50 plus wird als Werbekunde unterschätzt

13.11.20 21:43 Uhr

Shopping im besten Alter: Generation 50 plus wird als Werbekunde unterschätzt | finanzen.net

AS&S hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die darauf aufmerksam macht, dass Werbung, insbesondere im Fernsehen, die "Krone der Wertschöpfung" nicht erreicht. Es sei kein neues Phänomen, gewinne aber an Brisanz.

Im Rahmen der AS&S TV-HerbsTOUR 2020 "Volle Kaufkraft voraus" hat die ARD eine Studie zum Thema Werbung veröffentlicht. Hierzu wurden eigenen Angaben zufolge Nutzungsdaten des AGF Fernsehpanels und Einkaufsdaten des GfK Verbraucherpanels ausgewertet. Das Ergebnis: Werbung richtet sich nur selten an die richtige Zielgruppe.

Wer­bung

Generation 50 plus ist größer als die häufig gewählte Alterszielgruppe

"Bedarf und Kaufkraft finden sich oft außerhalb zu eng gesteckter Alterszielgruppen", schreibt die ARD. Denn Werbekampagnen würden sich nicht selten nur an Personen im Alter von 14 bis 49 Jahren richten.

Dies scheint auf den ersten Blick eine große Altersspanne zu sein, in der viele Kunden erreicht werden können - allerdings liegen dem Verlag Werben & Verkaufen (WUV) Daten vor, denen zufolge diese Gruppe kleiner ist als die der über 50-Jährigen: Der Bevölkerungsanteil Letzterer liege bei 45 Prozent, der Erstere bei gerade einmal 42 Prozent (Tendenz: schrumpfend), heißt es bei WUV.

"Krone der Wertschöpfung": Anteil der über 50-Jährigen bei Umsätzen etwa 60 Prozent

Hinzu kommt, dass das durchschnittliche Nettovermögen der über 50-Jährigen laut Daten der Bundeszentrale für politische Bildung deutlich das der jüngeren Personen übersteigt.

Wer­bung

Dies zeigt die Generation mit ihrer enorm hohen Kaufkraft, wie die ARD-Studie veranschaulicht: Im Jahr 2019 wurden ganze 63 Prozent der Einnahmen aus Neuwagenkäufen, 61 Prozent der Einnahmen aus Käufen von Artikeln "rund ums Haus", 60 Prozent der Einnahmen aus Käufen von Elektrogeräten und "nur" 58 Prozent der Einnahmen aus FMCG-Verkäufen (Artikel für den täglichen Bedarf) durch Ausgaben der Generation 50 plus generiert.

Werbekampagnen müssen demografische Entwicklung berücksichtigen

Damit hat die Generation 50 plus im vergangenen Jahr rund 86 Milliarden Euro allein für FMCG-Güter ausgegeben. Dies und die Tatsache, dass die jüngere Generation schrumpft, muss noch in Werbekampagnen - der ARD zufolge insbesondere im Fernsehen - integriert werden: also das Augenmerk weniger stark auf die 14- bis 49-Jährigen, dafür mehr auf die über 50-Jährigen gelegt werden.

Dies könnte dabei helfen, auch in der Zukunft eine Alterszielgruppe mit großer Kaufkraft anzusprechen, anstatt an der "Krone der Wertschöpfung" vorbeizuwerben.

Redaktion finanzen.net

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