Geschäftliche Videocalls unterwegs: Was gesagt werden darf, wenn andere mithören

Ob im Café, im Zug oder am Flughafen: Berufliche Videokonferenzen finden längst nicht mehr nur im Büro statt. Doch wenn vertrauliche Gespräche in der Öffentlichkeit geführt werden, kann das schnell heikel werden.
Verschwiegenheit gilt überall
Mobile Arbeit gehört heute für viele zum Alltag. Geschäftsbesprechungen finden deshalb nicht selten in Zügen, Cafés oder an Flughäfen statt. Wer dort jedoch betriebsinterne Details oder persönliche Daten bespricht, bewegt sich rechtlich auf dünnem Eis. Die Verpflichtung zur Vertraulichkeit gilt unabhängig vom Ort. Wird sie verletzt, drohen ernsthafte arbeitsrechtliche Konsequenzen. Wie t3n.de berichtet, kann eine Pflichtverletzung bei besonders sensiblen Informationen sogar zur Kündigung führen, wenn eine Verschwiegenheitsvereinbarung Teil des Arbeitsvertrags ist.
Datenschutz endet nicht an der Bürotür
Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) schützt personenbezogene Daten ortsunabhängig. Schon die beiläufige Nennung von Namen, Kundennummern oder Projektinhalten in einem Videocall kann problematisch werden, wenn Unbeteiligte mithören. In Cafés oder Zügen lässt sich kaum kontrollieren, wer mithört oder einen Blick auf den Bildschirm wirft. Die größte Gefahr entsteht oft in Momenten, in denen Gespräche informell oder spontan verlaufen und dabei mehr preisgegeben wird, als beabsichtigt war.
Sicherheit beginnt mit guter Vorbereitung
Schon einfache Vorkehrungen können helfen, sensible Informationen zu schützen. Ein Headset reduziert die Gefahr, dass Gesprächspartner ungewollt mitgehört werden. Auch Sichtschutzfolien für den Laptop oder das Smartphone können verhindern, dass fremde Personen Einblick erhalten. Besonders vertrauliche Themen wie Vertragsdetails oder Gehaltsfragen sollten, wenn möglich, nicht in der Öffentlichkeit besprochen werden. Der TÜV Süd empfiehlt, Gespräche mit vertraulichem Inhalt auf später zu verschieben oder über sichere Kanäle zu führen.
Klare Vorgaben seitens der Unternehmen
Unternehmen stehen in der Verantwortung, ihren Mitarbeitenden klare Richtlinien für mobiles Arbeiten mitzugeben. In sogenannten Mobile-Work-Policies können konkrete Verhaltensregeln für Videokonferenzen unterwegs festgelegt werden. Dazu zählen Empfehlungen zur Gesprächsführung, zum Einsatz technischer Schutzmaßnahmen und zur Auswahl geeigneter Tools. Regelmäßige Schulungen sind besonders wichtig, um ein Bewusstsein für Datenschutzrisiken zu schaffen - vor allem in Unternehmen, die hybrid oder vollständig remote arbeiten.
Redaktion finanzen.net
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