Als Rentner ins Ausland? - Das gibt es zu beachten

Schweiz, Thailand oder USA - so lauten die Länder, in denen sich die deutschen Rentner oftmals niederlassen. Aber was ist in Hinsicht auf die Überweisung der Rente und die Leistungen der deutschen Krankenkassen zu beachten?
Warum wandern deutsche Rentner aus?
Vom besseren Wetter bis hin zu familiären Gründen - es gibt viele Anlässe für deutsche Rentner, über das Auswandern in ein anderes Land nachzudenken. Einer der Hauptgründe ist auch oftmals, dass die Lebenshaltungskosten in anderen Ländern geringer sind als hierzulande. Diese Kriterien sind dafür verantwortlich, dass beispielsweise Bulgarien in jüngster Vergangenheit einen starken Zuwachs an deutschen Rentnern verzeichnen konnte. Aber vor allem Länder wie die Schweiz und Österreich sind sehr attraktiv, da man sich sprachlich und auch kulturell nicht neu orientieren muss. Deshalb belegen sie laut Daten der Deutschen Rentenversicherung Platz 1 (26.197 Rentner) und Platz 3 (24.302 Rentner) im weltweiten Ranking der beliebtesten Länder für deutsche Rentner. Zudem grenzen beide an das Heimatland an. Platz 2 im internationalen Vergleich geht mit 24.304 Auswanderern an die USA.
Erhält man im Ausland die Rente?
Deutsche Rentner, die sich im Ausland zur Ruhe setzen wollen, erhalten in jedem Land der Welt ihre Zahlungen der Rentenversicherung. Wichtig ist jedoch zu beachten, ob es sich um ein EU-Land oder ein Land mit besonderen Verträgen mit Deutschland handelt, denn wenn dies nicht der Fall ist, kann es sein, dass teilweise doppelt Steuern gezahlt werden müssen oder die Rentenzahlungen unter bestimmten Umständen sogar gekürzt werden. Zu einer Kürzung kann es kommen, wenn man bis zum Ruhestand nicht ausschließlich in Deutschland, einem anderen EU-Land oder einem Land mit besonderem Abkommen gearbeitet hat. In diesem Fall zahlt die deutsche Rentenversicherung nur den Anteil des Rentenanspruchs, welcher hierzulande erworben wurde. Bei der Besteuerung der Rente ist es ebenso wichtig sich im Vorhinein gründlich zu informieren, ob das Zielland zur EU gehört oder andere vertragliche Vereinbarungen mit Deutschland hat, wie die USA. Hier herrscht ein Doppelbesteuerungsabkommen, welches verhindert, dass beide Länder Steuern auf die Rentenzahlungen erheben. Grundsätzlich ist es empfehlenswert sich zunächst von Experten beraten zu lassen, um herauszufinden, ob das künftige Heimatsland auch finanziell günstig für das Auswandern ist.
Behält man seine deutsche Krankenversicherung?
Neben den Rentenzahlungen ist für viele der Auswanderer auch wichtig, dass sie weiterhin in der deutschen Krankenversicherung bleiben können, um von den vielen Leistungen profitieren zu können. Deshalb gibt es viele, die nicht dauerhaft im Ausland wohnen, sondern beispielsweise nur in den Wintermonaten ins Ausland reisen, denn diese Saisonauswanderer können definitiv in der deutschen Krankenversicherung bleiben. Zu Beachten bleibt trotzdem, dass diese Versicherung im Ausland nur in EU-Ländern eingeschränkt gültig ist und man ausschließlich im Heimatland vollen Anspruch auf die Leistungen erhält. Die Verbraucherzentrale und Versicherer empfehlen aufgrund dieser Sachlage, dass Personen, die ins Ausland reisen, immer eine Auslandskrankenversicherung zusätzlich abschließen sollten. Wer nun beabsichtigt, dauerhaft im Ausland zu bleiben, sollte sich mit der Versicherungsstruktur und der Leistungen der Versicherungen im Gastland vertraut machen, denn auf die deutsche Versicherung hat man dann keinen Anspruch mehr. In der Schweiz oder Frankreich würde dann beispielsweise ein Eigenanteil bei Behandlungen durch den Zahnarzt anfallen. Für solche Leistungen gibt es zwar in den entsprechenden Ländern Zusatzversicherungen, aber ein ähnliches Leistungspaket wie in Deutschland könnte teuer werden.
Redaktion finanzen.net
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