Riester-Rente: Jeder fünfte Riester-Sparer beantragt keine Zulagen
Von 16,5 Millionen Riester-Verträgen in Deutschland liegt jeder fünfte auf Eis, so verschenken Riester-Sparer oft unwissend viel Geld. Dabei ist die Riester-Rente besser als ihr Ruf und lohnt sich vor allem für Familien.
Die Riester-Rente krankt an einem schlechten Ruf. Vor allem durch schlechte Konditionen, wenig Flexibilität und hohe Kosten scheint diese Form der staatlich geförderten Altersvorsorge nur noch für wenige Menschen attraktiv: Gerade einmal 16,5 Millionen Riester-Verträge zählte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Jahr 2017.
Und es kommt noch schlimmer: Jeder fünfte dieser Riester-Verträge liegt auf Eis und wird nicht mehr bespart. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundesfraktion hervor. Aber nicht nur die Anzahl der unbesparten Riester-Verträge ist hoch; aus der Antwort der Bundesregierung geht außerdem hervor, dass 2,2 Millionen aller aktiven Riester-Sparer ihren Zulageanspruch zu weniger als 50 Prozent nutzen. Sie zahlen also zu geringe Beträge in ihre Riester-Verträge ein und erhalten in der Konsequenz nicht die vollen Zulagen.
Mehr staatliche Zulagen seit 2018
Die Riester-Rente ist für viele Sparer unattraktiv, obwohl sich die Rahmenbedingungen der Riester-Rente Anfang 2018 deutlich verbessert haben: Statt 154 Euro Grundzulage erhalten Riester-Sparer jetzt 175 Euro Grundzulage im Jahr, sofern sie alle Förderbedingungen erfüllen.
Und die Riester-Rente ist besser als ihr Ruf. Die Ratgeber-Redaktion von finanzen.net hat verschiedene Varianten der Riester-Rente unter die Lupe genommen und kommt zum Schluss: Diese private Altersvorsorge lohnt sich vor allem für Familien mit Kindern. Warum? Das können Sie hier nachlesen. Dort erfahren Sie außerdem, mit welcher Riester-Variante Sie am besten für das Alter vorsorgen können.
Verbesserung für Geringverdiener
Auch für Geringverdiener lohnt sich die Riester-Rente seit 2018 wieder. Bisher war ein Riester-Vertrag uninteressant, wenn Sparer absehen konnten, dass Sie im Alter auf die Grundsicherung des Staates angewiesen waren. In diesem Fall wären die Riester-Auszahlungen mit der Grundsicherung verrechnet worden - Sparer hätten folglich über keine Zusatzrente neben der Grundsicherung im Alter verfügt. Seit 2018 haben Verbraucher jetzt einen Freibetrag von mindestens 100 Euro. Selbst wenn sie auf eine Grundsicherung im Alter angewiesen sind, behalten sie somit die private Zusatzrente bis zur Höhe des Freibetrags.
Weitere Verbesserungen könnten folgen: Die neue Bundesregierung hat bereits angekündigt, die Riester-Rente noch attraktiver zu gestalten. Auf Seite 93 im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD heißt es, man wolle die private Altersvorsorge "mit dem Ziel einer zügigen Entwicklung eines attraktiven standardisierten Riester-Produkts" modernisieren.
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