Libor-Skandal: Folgen für Verbraucher und Anleger?
07.08.12 16:17 Uhr
Ein Ring aus Händlern soll jahrelang Referenzzinsen wie Euribor und Libor manipuliert haben.
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Was auf den ersten Blick wie ein Spezialthema für Finanzprofis wirkt, könnte auch Folgen für Spareinlagen oder Dispokredite haben.
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Was sind Libor und Euribor ?
Der Libor gibt an, zu welchen Konditionen sich Banken gegenseitig Geld leihen. Ermittelt wird die "London Interbank Offered Rate" (Libor) aus einem Durchschnitt der gemeldeten Sätze von 18 Banken. Der Libor wird für verschiedene Währungen berechnet. Eine Alternative ist der Euribor für den Euroraum. Auf den Referenzzinsen basieren Finanzprodukte im Wert von mehr als 500 Billionen US-Dollar.Welche Nachteile könnten Sparern entstanden sein ?< Nach ersten Erkenntnissen haben Händler zwischen 2005 und 2011 zu niedrige Zinssätze gemeldet. Tagesgeld, Festgeld, Termingelder aber auch Sparguthaben orientieren sich Verbraucherschützern zufolge an Libor oder Euribor. Rein theoretisch könnte Sparern also ein Schaden entstanden sein. "Die Frage ist allerdings, ob die Bank im Einzelfall höhere Zinsen geboten hätte, wenn der Referenzzins höher gewesen wäre. Letztlich hängt die Höhe des Zinses von der Geschäftspolitik des Instituts ab", sagt Finanzexpertin Pamela Bässler von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg.Was ist mit Anlageprodukten wie Investmentfonds ? Einige klassische Investmentfonds beziehen sich auf die Referenzzinssätze Libor und Euribor. Welche Folgen eine mögliche Manipulation für Anleger hat und ob sie überhaupt geschädigt wurden, lässt sich derzeit allerdings kaum abschätzen. Bei der größten deutschen Fondsgesellschaft, der Deutsche-Bank-Tochter DWS, heißt es: "Aufgrund des derzeit noch unklaren Sachverhalts und der nach wie vor laufenden Untersuchungen sehen wir uns zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht in der Lage, eine Einschätzung zu möglichen Auswirkungen auf die Produkte der DWS abzugeben".Werbung
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