KUKA: Midea hat Übernahmeangebot offiziell vorgelegt - Aktie legt zu

Der chinesische Haushaltsgerätehersteller Midea hat sein Übernahmeangebot für den Roboterbauer KUKA nun offiziell unterbreitet.
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Midea bietet wie angekündigt 115 Euro je Kuka-Aktie, das ist ein Aufschlag von 36 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 17. Mai kurz vor Bekanntwerden der Übernahmepläne. Die KUKA-Anleger können ihre Aktien ab dem heutigen Donnerstag bis zum 15. Juli andienen. Die Mindestannahmequote liegt bei 30 Prozent. Die KUKA-Aktie legt zeitweise in einem insgesamt schwächeren Markt rund 1,5 Prozent zu.
Midea hatte von Anfang an gesagt, keine vollständige Übernahme sondern nur einen Anteil von mehr als 30 Prozent anzustreben. Die Offerte muss das Unternehmen aber nach deutschem Aktienrecht für alle Anteile unterbreiten. Die Offerte bewertet die im MDAX notierte KUKA mit rund 4,6 Milliarden Euro.
Chinesen wollen Weg im Reich der Mitte ebnen
"Midea ist vom künftigen Erfolg von KUKA überzeugt, ist aber auch der Ansicht, dass eine engere Zusammenarbeit mit Midea in Form einer höheren Beteiligung von Midea das Wachstum von KUKA noch weiter beschleunigen wird", schilderte das chinesische Unternehmen seine Beweggründe - und identifizierte auch schon strategische Maßnahmen, wie es dem Augsburgern Konzern unter die Arme greifen möchte, damit der sein "ambitioniertes Umsatzziel" von 4 bis 4,5 Milliarden Euro im Jahr 2020 übertrifft: Etwa durch die Erweiterung des Angebots um auf China zugeschnittene Produkte, Unterstützung in der Liefer- und Vertriebskette und die Nutzung von Mideas Kenntnissen der Kundenbedürfnisse im Bereich Servicerobotik, hieß es in der Mitteilung. Im vergangenen Jahr nahm KUKA 2,97 Milliarden Euro ein. In China will KUKA den Umsatz bis 2020 von mehr als 400 Millionen auf 1 Milliarde Euro steigern.
Das Marktpotenzial ist groß: Die Marktdurchdringung von Robotern in der Industrie in China sei mit ca. 17 Roboter pro 10.000 Arbeiter noch sehr gering, so Midea. In Südkorea oder Japan beispielsweise kämen 365 bzw. 211 Roboter pro 10.000 Arbeiter zum Einsatz.
Gegenwind von einigen Aktionären und aus Politik
KUKA-Chef Till Reuter hatte den Vorstoß von Midea als positiv gewertet. Ein solcher Partner könne durchaus gut für das weitere Wachstum von KUKA sein und die Strategie des Unternehmens unterstützen, sagte er auf der Hauptversammlung im Mai. Einige KUKA-Investoren kritisieren das Management jedoch dafür, sich Midea zu schnell an den Hals geworfen zu haben.
Auch in der Politik schlug das Interesse der Chinesen hohe Wellen. Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und EU-Digitalkommissar Günther Oettinger wollen die Übernahme abwehren, um den Abfluss von Know-how zu vermeiden. Gabriel versucht derzeit hinter den Kulissen, ein europäisches Konsortium zusammenzubringen, das ein Alternativangebot für KUKA auf den Tisch legt, und schlägt zudem eine EU-Schutzklausel gegen die Übernahme von High-Tech-Firmen vor.
Das chinesische Unternehmen betonte in den Angebotsunterlagen, es unterstütze "voll und ganz die operative Eigenständigkeit von KUKA" sowie "die aktuelle Strategie, die Belegschaft und die Markenentwicklung". Midea sei bereit, Zusagen für die Erhaltung der Standort und Belegschaftsstärke, der Marken und der gewerblichen Schutzrechte von KUKA abzugeben. Ferner wolle Midea die weiteren Investitionen in die Bereiche Forschung und Entwicklung (F&E) sowie Software unterstützen, damit KUKA ihren Wettbewerbsvorteil verbessern könne.
Midea hält indirekt bereits 13,5 Prozent an KUKA und ist damit zweitgrößter Einzelaktionär. Die Chinesen hatten nach dem Einstieg mit 5,4 Prozent im August 2015 erst vor Kurzem aufgestockt. Größter Anteilseigner von KUKA ist die Voith-Gruppe mit 25,1 Prozent. Ein weiterer Großaktionär mit einem Anteil von 10 Prozent ist die Holdinggesellschaft Swoctem des Milliardärs Friedhelm Loh.
DJG/sha/jhe Dow Jones Newswires
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