Platow-Kolumne

Ist die Börsenparty vorbei?

25.02.11 17:21 Uhr

Ist die Börsenparty vorbei? | finanzen.net

Das hatten sich die Anleger aber ganz anders vorgestellt!

Werte in diesem Artikel
Indizes

24.487,3 PKT 373,6 PKT 1,55%

46.518,0 PKT 76,9 PKT 0,17%

30.918,2 PKT 458,6 PKT 1,51%

17.274,6 PKT 251,3 PKT 1,48%

Geradezu euphorisch gestimmt, mussten sie mitansehen, wie ihre Papiere zuletzt fast stündlich an Wert verloren. Binnen vier Tagen schaukelten sich die Abschläge im DAX, S&P 500 und Nasdaq Composite auf 3,6 bis 4,5% hoch. In den deutschen Nebenindizes MDAX, TecDAX und SDAX fielen die Verluste mit 5,4 bis 6,3% noch schmerzhafter aus.

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Sind die Unruhen in Libyen „schuld“, wie einige Marktbeobachter mutmaßen? Das scheint uns doch mehr als fragwürdig. Weshalb blieben die Märkte dann zuvor bei der Revolution in Tunesien cool? Und als es in Ägypten brannte? Schließlich ist das Land am Nil geostrategisch wichtiger und gemessen an der Einwohnerzahl über zehnmal so groß wie Libyen.

Wir glauben, dass der Markt schlicht reif für eine Korrektur war. In den vergangenen sechs Monaten sind die deutschen Aktienindizes zwischen 23 und 31% gestiegen, die Stimmungsindikatoren hatten rekordverdächtig optimistische Niveaus erreicht. Erfahrungsgemäß braucht es dann keinen grandiosen Auslöser, damit die Stimmung kippt.

Doch wollen wir die Gefahren nicht kleinreden: Der Ölpreis haussiert und hat mittlerweile ein für die Industrienationen unangenehmes Niveau erreicht. Allerdings ist trotz der Förderausfälle in Libyen genug Öl am Weltmarkt verfügbar, die OPEC kann die Produktion zudem problemlos ausweiten.

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Die plötzliche Angst der Investoren, auch abzulesen am steil emporschießenden Volatilitätsindex VDAX-New, könnte daher ebenso schnell verschwinden, wie sie gekommen ist. Aus technischer Sicht ist der aktuelle Rückschlag im DAX eine Korrektur in einem völlig intakten Aufwärtstrend, der Abstand zur steigenden 200-Tage-Linie unverändert komfortabel. Solange die Markttechnik keine ernstzunehmenden Warnsignale sendet, werden wir deshalb die Aktienquote auf hohem Niveau belassen.

Christoph Frank leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des von der Deutschen Bank aufgelegten DB Platinum III Platow Fonds. Die „PLATOW Börse“ erscheint 2-mal pro Woche. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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