Aktien Frankfurt Ausblick: Etwas schwächer in eine ereignisreiche Woche

FRANKFURT (dpa-AFX) - Unter der runden Marke von 24.000 Punkten zeichnet sich am Montag für den DAX ein etwas schwächerer Start in eine ereignisreiche Woche ab. Der X-DAX signalisierte eine Stunde vor dem Handelsstart für den deutschen Leitindex ein Minus von 0,3 Prozent auf 23.932 Punkte. Er bleibt damit zunächst etwas auf Abstand zu seinem Rekordhoch aus der Vorwoche bei fast 24.326 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte am Montag 0,5 Prozent tiefer eröffnen.
US-Präsident Donald verschärfte am Wochenende wieder den Zollstreit. Er will Zölle für die Einfuhr von Stahl in die Vereinigten Staaten von derzeit 25 Prozent auf 50 Prozent des Warenwerts verdoppeln. Die EU übt scharfe Kritik und droht mit einer Reaktion noch vor dem Sommer.
Anleger am deutschen Aktienmarkt blieben aber trotz des Zoll-Hickhacks zuversichtlich, schrieben die Experten der Helaba. Der Aufwärtstrend im Dax sei intakt, auch wenn es Warnzeichen gebe. Rückschläge in Abhängigkeit der Nachrichtenlage seien jedoch jederzeit möglich.
Die neue Woche dürfte spannend werden. Gleich zu Beginn kommen Vertreter der Ukraine und des Aggressors Russland in Istanbul erneut zu Gesprächen über Wege zu einer möglichen Beendigung des Kriegs zusammen. Der Beginn ist laut dem türkischen Außenministerium gegen 12.00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit geplant.
Am kommenden Donnerstag steht die Leitzinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) an. Es wird damit gerechnet, dass die Währungshüter die Zinsen abermals senken.
Ebenfalls am Donnerstag findet der Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz bei US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus statt. Im Mittelpunkt dürften die Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs, die Reaktion der Nato auf die wachsenden Bedrohungen von außen und der Zollstreit zwischen den USA und der EU stehen.
Unter den Einzelwerten gewannen am Montag die Papiere von HENSOLDT vorbörslich auf Tradegate weitere 2,7 Prozent im Vergleich mit dem Xetra-Schluss. Sie bleiben damit in Rekordhöhen. Die US-Bank JPMorgan hatte das Kursziel für die Aktien von 50 auf 110 Euro mehr als verdoppelt und liegt damit wieder deutlich über dem aktuellen Xetra-Niveau. Folglich stufte Analyst David Perry sein Votum von "Neutral" auf "Overweight" hoch. Die Aktien seien "zurück auf seinem Radar", schrieb der Experte. Die Aussichten der kommenden fünf Jahre seien für den Rüstungselektronik-Hersteller außerordentlich stark.
Gekauft werden auch weiter die Rüstungswerte von Rheinmetall und RENK, die vorbörslich auf Tradegate zum Xetra-Schluss höher notierten.
Ströer (Ströer SECo) zogen auf Tradegate um 2,2 Prozent an. Die Privatbank Berenberg nahm die Bewertung der Aktien des Spezialisten für Außenwerbung mit "Buy" auf. Auch den Ströer-Konkurrenten JCDecaux empfahl Anna Patrice in ihrer am Montag vorliegenden Analyse zum Kauf. Beide profitierten von der Digitalisierung in einer Branche, in die man investieren sollte, schrieb sie.
Stahlwerte wie thyssenkrupp, Salzgitter und Klöckner & Co (KlöcknerCo (KlöCo)) gerieten angesichts der Zolldrohung von Trump unter Druck und verloren auf Tradegate teils deutlich./ajx/stk
Bildquellen: KenDrysdale / Shutterstock.com