Aktien Frankfurt: Dax sinkt unter 24.000 Punkte - SDax auf Rekordhoch

FRANKFURT (dpa-AFX) - Überwiegend mit moderaten Gewinnen ist der deutsche Aktienmarkt in die neue Börsenwoche gestartet. Der DAX konnte sein anfänglich leichtes Plus jedoch nicht halten und sank wieder unter die viel beachtete Marke von 24.000 Punkten. Gegen Mittag notierte der Leitindex 0,2 Prozent tiefer bei 23.978 Zählern. Damit deutet sich für den Monat Juni eine neutrale Dax-Bilanz an.
Der MDAX stieg am Montagmittag um 0,3 Prozent auf 30.460 Punkte. Der Kleinwerteindex SDAX erklomm im frühen Handel ein Rekordhoch und gewann zuletzt 0,5 Prozent. Für den Eurozonen-Index EuroStoxx 50 ging es hingegen um 0,3 Prozent abwärts.
Die Zinssenkungsfantasie für die USA sei zuletzt wieder größer geworden, schrieb Mislav Matejka, Aktienmarktstratege von JPMorgan. Bis Jahresende signalisierten die Fed-Futures - das sind Terminkontrakte, die auf dem US-Leitzins basieren - inzwischen sogar etwas mehr als die zwei für September und Dezember erwarteten Zinssenkungen um jeweils 0,25 Basispunkte.
Für Europas Anleger bleibt zudem der 9. Juli im Blick. Bis dahin muss eine Lösung im Handelsstreit der EU mit den USA gefunden werden, sonst droht das Inkrafttreten von US-Zöllen in Höhe von 50 Prozent auf fast alle EU-Produkte, während die EU eine Reihe von Gegenmaßnahmen plant. Allerdings hatte sich die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, einem Medienbericht zufolge jüngst zuversichtlich gezeigt, dass beide Seiten noch vor dem Stichtag ein Handelsabkommen abschließen können.
Spitzenreiter im Dax waren die Aktien von Zalando mit einem Kursanstieg von 4,7 Prozent. Die Papiere des Online-Modehändlers profitierten von einer Empfehlung der Investmentbank Jefferies mit einem Kursziel von 33 Euro. Für den Analysten Frederick Wild ist Zalando der Top-Branchenwert in Europa. Seine Ergebnisschätzungen bis 2028 liegen bis zu 7 Prozent über den Konsensprognosen.
Dagegen zollten die Titel der Deutschen Bank (Deutsche Bank) ihrem zuletzt guten Lauf Tribut und fielen am Dax-Ende um 4,2 Prozent, nachdem sie am Morgen noch den höchsten Stand seit 2015 erreicht hatten. Mit gut 7 Prozent Kursplus im Juni haben sie den Dax auf Monatssicht klar abgehängt. Die US-Notenbank Fed hatte dem US-Ableger der Frankfurter in ihrem aktuellen Stresstest eine krisenfeste Kapitalausstattung attestiert.
Die Papiere von Nordex sackten nach einer Abstufung durch Kepler Cheuvreux um 4,2 Prozent ab. Die Kepler-Experten halten bei dem Hersteller von Windkraftanlagen das Verhältnis zwischen Chancen und Risiken nun nicht mehr für attraktiv genug für eine Kaufempfehlung.
KWS Saat (KWS SAAT SECo) waren mit einem Plus von 6,2 Prozent im SDax stark gefragt. Der Saatgut-Hersteller will sich von seinem Maisgeschäft in Nordamerika trennen. Analyst Charlie Bentley vom Investmenthaus Jefferies sieht dies strategisch positiv. Die Geschäftseinheit agiere in einem von hohem Wettbewerb gekennzeichneten Markt mit großen Anbietern wie Bayer oder Corteva und habe jahrelang Verluste eingefahren.
An diesem Montag werden die Aktien von Stratec (STRATEC SE), Adtran (Adtran Networks SE) und Deutsche Euroshop mit einem Dividendenabschlag gehandelt./edh/mis
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
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