Auch konservativer Berliner Kreis bevorzugt Merz als CDU-Chef

01.11.18 05:39 Uhr

Beim konservativen Flügel der Union zeichnet sich immer mehr Unterstützung für Friedrich Merz als neuen CDU-Vorsitzenden ab. Die Bundestagsabgeordnete Sylvia Pantel (CDU) vom Berliner Kreis in der Union sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, es gebe bei der Vereinigung zunehmend ein klares Meinungsbild: "Friedrich Merz ist ein kluger und erfahrener Politiker mit hoher Wirtschaftskompetenz, soliden Grundüberzeugungen und Lebenserfahrung. Er genießt hohes Ansehen in der Bevölkerung."

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Pantel sagte weiter: "Dass solch ein Kandidat für andere Parteien ein Schwergewicht ist und eine Gefahr birgt, versteht sich von selbst. Ich gehe auch davon aus, dass er Wähler wieder zurückgewinnen wird, und ich habe bereits Stimmen von unseren jungen Mitgliedern gehört, die sich freuen würden, für ihn Wahlkampf machen zu dürfen."

Der Berliner Kreis ist ein Netzwerk konservativer Unions-Politiker. Dazu zählen etwa der langjährige ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach und der frühere hessische CDU-Fraktionschef Christean Wagner, aber auch aktuelle Bundestagsabgeordnete.

Der frühere Unions-Fraktionschef Merz hatte seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz mit dem Wunsch nach einem Aufbruch begründet. Er hatte am Mittwoch in Berlin außerdem gesagt: "Ich bin von meiner ganzen Überzeugung und Neigung her ein Wirtschaftsliberaler, ein wertkonservativer und ein sozialpolitisch engagierter Mensch."

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Auch der Vorsitzende der konservativen Werteunion in der Union, Alexander Mitsch, hatte bereits gesagt, er bevorzuge Merz als neuen CDU-Vorsitzenden.

Kanzlerin Angela Merkel hatte am Montag nach massiven Stimmenverlusten der CDU in Hessen angekündigt, beim Parteitag im Dezember nicht wieder als CDU-Chefin anzutreten - sie will aber bis 2021 Kanzlerin bleiben. Für den Parteivorsitz kandidieren wollen neben Merz auch CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn.

dpa-AFX