Aurubis: Cashflow-Stärke treibt Aktie auf neues Hoch

04.12.25 11:42 Uhr

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Aurubis trotzt den schwierigen Marktbedingungen und überzeugt vor allem mit einer starken Cashflow-Entwicklung. Trotz belastender Investitionen in strategische Projekte und Druck auf die Behandlungsgebühren für Kupferkonzentrate hebt der Hamburger Konzern die Dividende auf 1,60 Euro an.

Der Metall-Recycler Aurubis hat das zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2024/25 mit einem operativen Ergebnis von 355 Mio. Euro abgeschlossen und lag damit im mittleren Bereich der zuvor angepassten Prognose. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen mit Druck auf die Behandlungsgebühren für Kupferkonzentrate konnte das Unternehmen seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis stellen und hat eine Dividendensteigerung auf 1,60 Euro je Aktie angekündigt.

Solides Ergebnis trotz widriger Marktbedingungen

Das operative Ergebnis vor Steuern lag zwar 14 Prozent unter dem Vorjahreswert von 413 Mio. Euro, bewegt sich aber solide in der Mitte des im Jahresverlauf geschärften Prognosekorridors von 330 bis 370 Mio. Euro. Diese Entwicklung ist angesichts des schwierigen Umfelds durchaus respektabel. Die Behandlungsgebühren (Treatment Charges) für Kupferkonzentrate sind im Spotmarkt teilweise in den negativen Bereich gefallen, während gleichzeitig die Großrevision des bulgarischen Werks Pirdop im dritten Quartal das Ergebnis belastete. Dass Aurubis unter diesen Bedingungen dennoch ein stabiles Ergebnis erzielte, unterstreicht die Qualität des diversifizierten Geschäftsmodells.

Netto-Cashflow auf Dreijahreshoch

Besonders erfreulich präsentiert sich die Cashflow-Entwicklung. Der Netto-Cashflow stieg um beachtliche 30 Prozent auf 677 Mio. Euro - den höchsten Wert der vergangenen drei Jahre. Diese Verbesserung resultiert vor allem aus einem deutlich verbesserten Working Capital Management. Bei Aurubis sind die Verbindlichkeiten um 260 Mio. Euro gestiegen, so dass das Geld für Lieferanten also länger im Unternehmen blieb, während die Vorräte trotz höherer Edelmetallpreise nur moderat um 93 Mio. Euro zulegten. Im vierten Quartal allein generierte der Konzern einen Netto-Cashflow von 319 Mio. Euro - ein starker Schlussspurt, der die operative Stärke unterstreicht.

Edelmetalle und Schwefelsäure stützen das Geschäft

Die Ergebnisstruktur zeigt dabei interessante Verschiebungen. Während die Schmelzlöhne für Konzentrate erwartungsgemäß unter Druck standen, profitierten die Hamburger deutlich von gestiegenen Edelmetallpreisen. Gold und Silber legten im Jahresvergleich um 44 Prozent zu und erreichten neue Allzeithochs. Auch die Schwefelsäure-Erlöse entwickelten sich signifikant positiv und trugen zur Stabilisierung bei. Das Metallergebnis stieg deutlich und kompensierte teilweise die schwächeren Raffiniermargen. Diese Diversifizierung der Ertragsquellen ist ein zentraler Wettbewerbsvorteil von Aurubis gegenüber reinen Kupferproduzenten.

Investitionen belasten Rentabilität vorübergehend

Allerdings hinterließ das umfangreiche Investitionsprogramm deutliche Spuren. Der operative ROCE fiel von 11,5 auf 8,8 Prozent, da die strategischen Projekte wie Aurubis Richmond noch keine vollen Erträge liefern, aber bereits das eingesetzte Kapital erhöhen. Der Free Cashflow vor Dividende lag bei minus 95 Mio. Euro. Diese Phase ist jedoch einkalkuliert - mehr als 75 Prozent des 1,7-Mrd.-Euro-Investitionsprogramms sind bereits umgesetzt, und ab dem Geschäftsjahr 2028/29 sollen die Projekte rund 260 Mio. Euro zum EBITDA beisteuern.

Dividende steigt, Ausblick bleibt zuversichtlich

Die angekündigte Dividendenerhöhung auf 1,60 Euro sendet zudem ein positives Signal und entspricht einer Ausschüttungsquote von 27 Prozent. Damit übertrifft Aurubis sogar das selbst gesetzte Ziel von 25 Prozent für das Übergangsjahr. Für 2025/26 bestätigt der Vorstand die Prognose von 300 bis 400 Mio. Euro operativem EBT und strebt erstmals wieder einen ausgeglichenen Free Cashflow vor Dividende an. Angesichts sinkender Investitionsausgaben und weiter steigender Durchsätze aus den neuen Anlagen erscheint dies realistisch. Die Aktie ist daraufhin aktuell auf ein neues Jahreshoch gestiegen und hat damit technisch ein bullishes Signal generiert.

Ebenfalls ein neues Mehrjahreshoch markiert hat gerade die Aktie von Daldrup & Söhne, die in den letzten Monaten u.a. von einem hohen Auftragseingang beflügelt wurde: zum Artikel

Die Aktie von DEWB hat demgegenüber eine erste Erholung gestartet, wobei vor allem die Entwicklung der börsennotierten Kernbeteiligung LAIQON im Fokus steht: zum Artikel

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