Der Versicherungskonzern Allianz blickt nach einem guten Halbjahresergebnis, in dem die Erwartungen fast durchweg übertroffen werden konnten, positiver in die Zukunft.
Nach einem halben Jahr haben die Münchner operativ 5,5 Milliarden Euro erwirtschaftet - 6,4 Prozent mehr als im vergangenen Jahr in diesem Zeitraum. Die Allianz hat damit schon mehr als die Hälfte der 10,5 Milliarden Euro in der Tasche, die der Konzern sich für das laufende Jahr maximal vorgenommen hat.
Das obere Ende der Prognosespanne sei in Reichweite, stellte der Konzern bei der Veröffentlichung der Quartals- und Halbjahreszahlen fest. Im zweiten Quartal und im ersten Halbjahr übertraf die Allianz fast durchweg die Erwartungen der Analysten. Dank guter Leistungen in den beiden Versicherungssparten und einem Ergebnis der Vermögensverwaltung im Rahmen der Erwartungen stiegen im Quartalsvergleich das operative Ergebnis um 17 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro und der Gewinn um 10,5 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Analysten hatten jeweils gut 250 Millionen Euro weniger erwartet. Von Januar bis Juni erwirtschaftete die Allianz mit 63,4 Milliarden Euro den bisher höchsten Halbjahresumsatz. Er liegt 7,8 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Unterm Strich stand im ersten Halbjahr ein Gewinn von 3,4 Milliarden Euro - 3 Prozent mehr.
"Die Zahlen überzeugen auf den ersten Blick", sagte ein Händler in einer ersten Reaktion zu den Allianz-Zahlen. Das operative Ergebnis liege gut 10 Prozent über der Markterwartung. Die Aktie der Allianz kann sich am Freitag auch tatsächlich der Abwärtsbewegung an der Börse entziehen und notiert als nur einer von wenigen
DAX-Werten im Plus. In den vergangenen Tagen hatten die
Aktien der Rückversicherer
Munich Re und
Hannover Rück verloren, obwohl ihre Zahlen von Analysten überwiegend als erwartungsgemäß eingestuft wurden. Auf der Negativseite stand, dass die Allianz Aussagen zur Ausschüttungsquote schuldig blieb, die zumindest die Analysten der DZ Bank und von Helvea erwartet hatten. Aktionäre setzen darauf, dass die Quote im Jahresverlauf erhöht wird - der Konzernvorstand hatte bei der Vorlage des Geschäftsberichts 2013 angekündigt, die bisherige Ausschüttungsquote von 40 Prozent angesichts voller Kassen "neu zu evaluieren". Bei einer von Analysten erwarteten Dividende von 5,40 Euro würde die Aktie bereits zu den Dividendenstars gehören, die Dividendenrendite läge bei 4,5 Prozent. Im vorbörslichen Handel tendiert die Aktie am Morgen unverändert in einem negativen Gesamtmarkt.
Operativ lief es bei der Allianz vor allem in der Schaden- und Unfallversicherung gut. Sie trug im Halbjahr rund die Hälfte zum operativen Ergebnis bei. Schwache Umsätze in Brasilien, Russland und der Türkei wurden durch Wachstum in Regionen wie Großbritannien und in Bereichen wie der Industrieversicherung mehr als ausgeglichen. Die Bruttoprämien legten in der Schaden- und Unfallversicherung leicht zu, und da es im zweiten Quartal wenig Naturkatastrophen gab, verbesserte sich in den drei Monaten auch die Schaden-Kostenquote um 1,4 Prozentpunkte auf 94,6 Prozent. Die Quote setzt die Schäden ins Verhältnis zu den Prämieneinnahmen. Je niedriger sie ist, desto profitabler ist das Versicherungsgeschäft. In der Leben- und
Krankenversicherung stieg das operative Ergebnis um fast 50 Prozent auf 984 Millionen Euro - und damit laut Konzern auf einen historischen Höchststand. Vor allem die USA, Deutschland und Italien trugen zum Prämienwachstum bei. In den USA wurden die Prämieneinnahmen fast verdoppelt, in Deutschland hatte ein neues Lebensversicherungsprodukt Erfolg. Es kommt gänzlich ohne Garantiezins aus. Dagegen bleibt die Vermögensverwaltung das Problemkind der Allianz, auch wenn das Ergebnis den Ende 2013 nach unten angepassten Erwartungen entsprach. Das operative Ergebnis ging hier um 16 Prozent auf 675 Millionen Euro zurück. Analysten hatten Schlimmeres befürchtet und mit einem Rückgang um 19 Prozent gerechnet. Bei der US-Tochter Pimco seien die Mittelabflüsse weiter zurückgegangen, so der Konzern. Die Nettomittelabflüsse von Dritten lagen in der gesamten Vermögensverwaltung im zweiten Quartal aber immer noch bei 17 Milliarden Euro. Allianz Global Investors, die zweite Fonds-Tochter der Allianz, verzeichnete mit 3,2 Milliarden Euro dabei einen Rekord bei den Quartalsnettozuflüssen. Dow Jones Newswires
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