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Oracle-Aktie mit zweistelligem Kurssprung: Starke Zahlen und Partnerschaft mit Amazon-Tochter AWS überzeugen

10.09.24 22:04 Uhr

NYSE-Titel Oracle verdient mehr - Anleger schieben Oracle-Aktie zweistellig an | finanzen.net

Der US-Softwareriese Oracle hat im ersten Quartal zugelegt.

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Die Cloudangebote machten Tempo beim Erlös - insbesondere das Geschäft mit Rechenleistung aus dem Netz, wie der SAP SE-Konkurrent am Vorabend in Austin (Texas) mitteilte. Dazu kündigte das Unternehmen eine umfassende Vereinbarung mit der Amazon-Tochter AWS an: Oracle -Datenbanken sollen künftig verstärkt auf der Cloudplattform des Marktführers laufen. Zudem bemühte sich Konzerngründer Larry Ellison, Sorgen um die Geschäftschancen mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu zerstreuen. Die Oracle-Aktie stieg am Dienstag im vorbörslichen US-Handel um fast neun Prozent.

Damit dürfte das Papier den zuletzt schwungvollen Lauf fortsetzen. Im laufenden Jahr hat der Kurs im Haupthandel bereits rund ein Drittel zugelegt. Der deutsche Rivale SAP kann ein ähnlich starkes Plus vorweisen - doch bei der Bewertung hinken die Walldorfer dem US-Erzrivalen weiter deutlich hinterher. So kommt Oracle - zum Vortagesschluss - auf einen Börsenwert von rund 386 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 349 Milliarden Euro. SAP bringt rund 225 Milliarden Euro auf die Waage. Die beiden Konzerne konkurrieren vor allem bei Software zur Unternehmenssteuerung (ERP - Enterprise Resource Planning). Gründer Ellison besitzt mehr als 41 Prozent der Oracle-Aktien.

Oracle-Vorstandschefin Safra Catz bestätigte das Jahresziel eines Umsatzwachstums im zweistelligen Prozentbereich - Analysten bezweifelten bis dato mehrheitlich, ob Oracle das hinbekommt. Auch der Datenbank-Deal mit AWS kam bei Fachleuten gut an, nachdem der Konzern bereits mit Microsoft und Alphabet ähnliche Partnerschaften geschlossen hatte. JPMorgan-Analyst Mark Murphy verwies vor allem auf die optimistischen Aussagen von Larry Ellison rund um Künstliche Intelligenz (KI). Ellison ist neben seinem Posten als Verwaltungsratschef auch Technikvorstand des Konzerns.

Der Oracle-Konzernumsatz zog in den drei Monaten bis Ende August im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 13,3 Milliarden US-Dollar (knapp 12 Mrd Euro) an. Der Cloudumsatz legte dabei um gut ein Fünftel auf 5,6 Milliarden Dollar zu. Innerhalb der Sparte wuchs das Geschäft mit Rechenleistung im Netz (IaaS - Infrastructure as a Service) fast um die Hälfte. Oracle baut das Geschäft in dem Bereich stark aus, um mit den Platzhirschen AWS, Google Cloud Platform und Microsoft Azure zu konkurrieren.

Ellison zeigte sich zuversichtlich für die Chancen der Sparte mit KI. Das notwendige Training von KI-Anwendungen und die Nutzung läuft vorwiegend in Datencentern ab, die Oracle mit dem neuen Geschäftsbereich auch anbietet. "Dieses Rennen zum Bau immer besserer und besserer neuraler Netzwerke wird ewig weitergehen", sagte Ellison in einer Telefonkonferenz mit Analysten und prophezeite damit einen weiter anziehenden Bedarf für Rechenkapazität. Zudem würden die durchschnittlichen Kosten für die Rechenzentren mit zunehmender Größe deutlich fallen, kündigte er an. Zuletzt hatten sich am Kapitalmarkt vermehrt Zweifel breitgemacht, ob und wann sich die hohen Investitionen in KI-Chips und -Technik für die Firmen auszahlen.

Das bereinigte operative Ergebnis stieg im Quartal um 13 Prozent auf 5,7 Milliarden Dollar. Unter dem Strich verblieb ein um 21 Prozent gestiegener Gewinn von 2,9 Milliarden Dollar, das bereinigte Ergebnis je Aktie legte um 17 Prozent auf 1,39 Dollar zu, was besser war als von Analysten erwartet. Die Umsätze lagen im Rahmen der Schätzungen.

Jefferies hebt Ziel für Oracle auf 170 Dollar - 'Buy

Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Oracle von 150 auf 170 US-Dollar angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Der Softwarekonzern habe in einem saisonal eher schwachen Quartal das Wachstum beschleunigt, lobte der Experte Brent Thill in seinem am Dienstag vorliegenden Kommentar. Alle Augen richteten sich auf den Analystentag am Donnerstag, auf dem mit Zielen für das Geschäftsjahr 2026 und darüber hinaus zu rechnen sei.

JPMorgan belässt Oracle auf 'Neutral' - Ziel 120 Dollar

Die US-Bank JPMorgan hat Oracle nach Zahlen auf "Neutral" mit einem Kursziel von 120 US-Dollar belassen. Das vergleichbare Umsatzwachstum des Softwarekonzerns habe sich im ersten Geschäftsquartal gegenüber dem schwachen Vorquartal beschleunigt und liege am oberen Ende der Unternehmenszielspanne, schrieb Analyst Mark Murphy in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Derweil liege die entsprechende Planung für das laufende Quartal knapp unter der Konsensschätzung.

Kooperation mit Amazon beschert Oracle Rekordhoch

Eine Kooperation mit der Amazon-Tochter AWS hat die Aktien von Oracle am Dienstag auf ein Rekordhoch emporschnellen lassen. In der Spitze ging es mit den Papieren um fast 15 Prozent auf über 160 US-Dollar nach oben. Zuletzt waren sie mehrfach an der Hürde von 130 Dollar gescheitert. Letztendlich reagierte die Oracle-Aktie an der NYSE mit einem Kurssprung von 11,39 Prozent auf 155,82 US-Dollar. Der Börsenwert des Spezialisten für Datenbanksysteme stieg auf rund 430 Milliarden Dollar.

Am Vorabend hatte das Unternehmen eine umfassende Vereinbarung mit der Amazon-Tochter AWS angekündigt: Oracle-Datenbanken sollen demnach künftig verstärkt auf der Cloudplattform des Marktführers laufen. Zudem bemühte sich Konzerngründer Larry Ellison, Sorgen um die Geschäftschancen mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu zerstreuen.

Der Deal mit AWS sei früher zustande gekommen als erwartet, schrieb Analyst Karl Keirstead von der Bank UBS. Hinsichtlich der Integration von Datenbanken von Oracle auf die Cloud-Plattform von AWS gebe es nun Klarheit. Die Zusammenarbeit dürfte die Ergebnisse von Oracle ab 2026 antreiben. Das sei im Aktienkurs von Oracle bislang noch nicht eingepreist. Der Experte schraubte das Kursziel für die Papiere um 15 auf 175 Dollar nach oben und riet weiter zum Kauf.

Software-Experte Kirk Materne vom Investmenthaus Evercore ISI wies auf einen hohen Auftragsbestand von Oracle im Cloud-Geschäft hin. Dieser sei auf Jahressicht und währungsbereinigt um mehr als die Hälfte gestiegen. Die nun angekündigte Kooperation mit AWS vereinfache es den Kunden von Oracle, ihre Datenbestände in die Cloud zu transferieren.

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