31.03.2023 16:39

Merck-Aktie kaum in Grün: Merck will Forschung im Healthcare-Bereich neu aufstellen

Blick auf Krebsmedizin: Merck-Aktie kaum in Grün: Merck will Forschung im Healthcare-Bereich neu aufstellen | Nachricht | finanzen.net
Blick auf Krebsmedizin
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Für die Merck KGaA hat sich die seit 2014 bestehende und demnächst endende strategische Allianz mit Pfizer bei dem Krebsmedikament Bavencio ausgezahlt.
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Dem Darmstädter DAX-Konzern ist es gelungen, in der Krebsmedizin auf dem wichtigen amerikanischen Markt Fuß zu fassen und von der Erfahrung des US-Pharmariesen bei der Einführung neuer Produkte zu profitieren. Künftig setzt Merck noch stärker auf Kooperationen und verkleinert seine Belegschaft in Forschung und Entwicklung. Damit folgen die Hessen einem Trend.

Merck habe die Branche analysiert und festgestellt, dass der Konzern bei externen Innovationen weniger mache als seine Wettbewerber, sagte Jörn-Peter Halle, Chief Strategy Officer für den Unternehmensbereich Healthcare, im Gespräch mit Dow Jones Newswires. "Jetzt modernisieren wir unsere Forschungs- und Entwicklungsorganisation, wie viele andere übrigens auch", sagte er.

Im vergangenen November hat sich Merck KGaA das Ziel gesetzt, in den Therapiegebieten Onkologie, Neurologie und Immunologie im Schnitt alle anderthalb Jahre ein neues Produkt auf den Markt zu bringen oder die Freigabe für eine weitere Schlüsselindikation zu bekommen. Mehr als die Hälfte der neuen Arzneien soll dabei entweder aus externen Entwicklungskooperationen oder von einlizenzierten Wirkstoffkandidaten stammen.

"Ambitioniert, aber realistisch"

Halle bezeichnet dieses Ziel als "ambitioniert, aber realistisch". Für eine mittelgroße Pharmafirma mit einem mittelgroßen R&D-Portfolio wie Merck sei dies aber nur möglich, wenn ein Teil der Markteinführungen auf Wirkstoffe zurückgeht, die in anderen Laboren, beispielsweise bei Start-up-Firmen, bis zu einem gewissen Reifegrad entwickelt wurden und die dann für die weitere Entwicklung einen Partner brauchten. In dieser Rolle mache die globale Präsenz mache Merck attraktiv.

Als Beispiel nannte der Manager Xevinapant, einen Wirkstoffkandidaten zur Behandlung von Hals- und Kopfkrebs, den Merck 2021 am Ende der klinischen Entwicklungphase 2 von der Schweizer Debiopharm International SA einlizenziert hat. Xevinapant wird inzwischen in zwei Phase-3-Studien untersucht. Umgekehrt werden auch Produkte aus der konzerneigenen Forschung auslizenziert, wenn sich diese in eine andere Richtung entwickelt haben als geplant und nicht zur Ausrichtung des Pharmageschäfts passen.

"Wir schauen gezielt nach Produkten und Projekten, die gut zu uns passen, also wo wir die Infrastruktur haben oder die Expertise, und wo wir sagen, wir können das besser als andere entwickeln", sagte Halle.

Merck ist mit seinem Ansatz zu Kooperationen und Einlizenzierungen nicht allein. Auch Bayer hat in den vergangenen Jahren viel Geld in die Hand genommen, um durch Zukäufe und Partnerschaften an jene Forscher heranzukommen, die an innovativsten Zell- und Gentherapien arbeiten oder an Medikamenten gegen Krankheiten wie Parkinson oder Krebs. Vieles davon befindet sich noch in einer frühen Phase.

Und wie Merck sucht Bayer sein Heil im Pharmageschäft in den USA. Dort gebe es eine Regulierung, die in Europa fehle, hat es Vorstandschef Werner Baumann formuliert. 2023 stehen allein für die Forschung und Entwicklung in den USA 1 Milliarde Dollar im Budget. Vor allem in der Onkologie wollen die Leverkusener in die Liga der Top-10-US-Anbieter aufsteigen.

Einschnitte bei der Mitarbeiterbasis

Merck steht angesichts verstärkter Ausrichtung auf Kooperationen vor Einschnitten in der eigenen Pharmaforschung und -entwicklung. 200 Mitarbeiter sollen am Hauptsitz in Darmstadt abgebaut werden, in den USA werden 133 von 500 Stellen gestrichen. Konzernweit arbeiten 7.700 Mitarbeiter in F&E und unterstützenden Funktionen bei Merck. Wie viele davon bei der Healthcare-Sparte beschäftigt sind, gibt der Konzern nicht bekannt. "Das ist signifikant, es ist ein Einschnitt", räumte Pharma-Strategiechef Halle ein.

Als eine Verringerung der Forschungstätigkeit will er das aber nicht verstanden wissen, sondern als Veränderung: "Es ist eine substanzielle Änderung, wie wir Forschung und Entwicklung machen, aber es darf nicht als Signal falsch verstanden werden, dass wir keine Forschung und Entwicklung mehr machen, sondern wir ändern eben unser Modell und passen dementsprechend unsere Mitarbeiterbasis an." Merck bestimme weiterhin den Inhalt der Forschung, lagere aber Teile davon aus.

"Es ist mehr ein vernetztes Forschen zusammen mit anderen und dieser Veränderungsprozess, den haben wir jetzt nochmal beschleunigt", sagte Halle. Die Partner seien dabei sehr unterschiedlich. Die Palette reicht von akademischen Instituten über Start-ups bis zu indischen Firmen, die, quasi als "verlängerte Werkbänke", Experimente für den Konzern machten.

Die Initiative zur Auflösung der Partnerschaft mit Pfizer zur Jahresmitte ging von Merck aus, dürfte dem US-Konzern aber gelegen gekommen sein. Mitte März hat Pfizer die milliardenschwere Übernahme des Biotech-Unternehmens Seagan angekündigt, um sein Onkologie-Portfolio zu verstärken. Mit der Veräußerung der Bavencio-Rechte dürfte der Pharmariese kartellrechtlichen Bedenken gegen diesen Deal zuvorgekommen sein.

Merck hat seinerseits aus den Erfahrungen mit Pfizer geschöpft, als der Konzern in den USA im Alleingang das Lungenkrebsmedikament Tepmetko und im Bereich Multiple Sklerose das Medikament Mavenclad auf den Markt gebracht hat. Inzwischen sehen sich die Darmstädter auch in der Lage, die weltweite Kommerzialisierung von Bavencio selbst in die Hand zu nehmen.

Die Merck-Aktie gewinnt im XETRA-Handel zeitweise 0,15 Prozent auf 172,00 Euro.

Von Stefanie Haxel

FRANKFURT (Dow Jones)

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