Brandbrief

Ja zu TTIP: Deutsche Autobauer wollen das Abkommen

16.09.16 16:58 Uhr

Ja zu TTIP: Deutsche Autobauer wollen das Abkommen | finanzen.net

Die deutschen Autobauer wollen das Freihandelsabkommen TTIP. In einem gemeinsamen Brief haben sich die deutschen Automobil-Chefs für das geplante Abkommen zwischen der EU und den USA ausgesprochen.

In einem gemeinsamen Brandbrief, der "Bild" vorliegt, haben sich deutsche Chefs aus der Automobilbranche pro TTIP geäußert. "TTIP ist von historischer Bedeutung. Deswegen ruft die Automobilindustrie dazu auf, das Zeitfenster der kommenden Wochen zu nutzen", lautet der Auftrag der Firmen-Chefs an die verhandelnden Parteien. Beteiligt haben sich unter anderem Matthias Müller (VW), Dieter Zetsche (Daimler), Volkmar Denner (Bosch), Elmar Degenhart (Continental) und Harald Krüger (BWM).

Bedenken wegen der US-Wahl

Die Gespräche um das Freihandelsabkommen mit der aktuellen Regierung schreiten immer weiter voran. Jedoch: Ab dem 19. Januar ist die neue Regierung in den USA im Amt - und hat eventuell andere Pläne.
Fakt ist: Die deutsche Automobilindustrie lebt vom weltweiten Freihandel. "Drei von vier PKW, die in Deutschland produziert werden, werden exportiert. Die Globalisierung ist keine Option, sie ist die Realität. Mit einer Abschottung spielt sich Europa selbst ins Abseits", sagte Matthias Wissmann, Präsident des Autoverbands VDA, gegenüber "Bild".

Für TTIP und gegen die Gewerkschaften

"Zollabbau, Erleichterungen im Warenaustausch, die gegenseitige Anerkennung technischer Vorschriften, all das spart Unternehmen und Verbrauchern Zeit und Geld", schreiben die Automobil-Bosse in ihrem Brief.
Allerdings: Der Großteil der eigenen Belegschaft der Automobilkonzerne ist gegen TTIP. Mit diesem Brief stellen sich die Firmenchefs also offen gegen die Meinung ihrer eigenen Angestellten. Für Samstag haben Gewerkschaften und Globalisierungsgegner zu einem Protest in zahlreichen deutschen Städten aufgerufen.

Die bisherigen Unterzeichner des Brandbriefes:

"Bild" hat eine Liste mit den Namen derjenigen veröffentlicht, die bisher ihre Unterschrift unter den Brief gesetzt haben. Laut der Zeitung haben bislang folgende Automobil-Bosse unterzeichnet:
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Oliver Blume (Porsche AG), Daniel Böhmer (Meiller), Rolf Breidenbach (Hella), Elmar Degenhart (Continental AG), Volkmar Denner (Robert Bosch) , Arndt G. Kirchhoff (Kirchhoff Automotive), Harald Krüger (BMW), Bernhard Mattes (Ford), Gertrud Möll-Möhstedt (Akkumulatorenfabrik MOLL), Matthias Müller (Volkswagen AG), Karl-Thomas Neumann (Opel), Andreas Renschler (MAN), Ulrich Schöpker (Schmitz Cargobull), Stefan Sommer (ZF Friedrichshafen AG), Jürgen Spier (Spier GmbH), Rupert Stadler (Audi), Stefan Wolf (ElringKlinger), Matthias Wissmann (VDA) und Dieter Zetsche (Daimler AG).

Redaktion: finanzen.net

Bildquellen: JOHN MACDOUGAL/Getty Images