Chartanalyse: DAX - Sanfter Rücksetzer bis zur Jahresend-Rally
Nach dem Rekordhoch zu Wochenbeginn hat beim DAX die erwartete Konsolidierung eingesetzt. Diese sollte noch fortdauern.
Analyse-Datum: Donnerstag, 21. November 2013
Diagnose: Vor genau einer Woche lautete meine Prognose, dass dem DAX bis zum nächsten Verkaufssignal, das eine Konsolidierungspause einläutet, noch zwei Tage zur „freien Entfaltung“ blieben (siehe Artikel: DAX: Noch 2 Tage bis zum Verkaufssignal). Auch ein neues Allzeithoch wäre machbar. Und genau dieses traf auch ein. So kletterte das deutsche Börsenbarometer am Montag, 18. November, nochmals auf einen neuen Rekordstand bei 9253 Punkten. Bereits am Dienstag dann setze die angekündigte Konsolidierung ein, die auch noch etwas andauern sollte.
Wie Sie im unten stehenden Chart gut erkennen können, entwickelte sich der seitwärts laufende Momentum-Indikator bereits seit Wochen divergent zur Kursentwicklung. Und auch das nachlassende Volumen, das die immer neuen Kursgipfel nicht bestätigte, ließ Zweifel an der Nachhaltigkeit des Anstiegs. Zudem notierte der Oszillator Slow Stochastik zuletzt wieder im überkauften Terrain und zeigte damit ebenfalls Konsolidierungsbedarf an.
Im Chartverlauf klaffen noch diverse Kurslücken (siehe graue Kreise im Chart), die sich bis in den Bereich bei 8310 Punkten erstrecken. Zumindest sollten die jüngsten Gaps bei 9074/9101 sowie 8932/8944 Zähler geschlossen werden. Die Kurslücke vom 15. Oktober bei 8727/8757 Punkten käme danach in Betracht.
Dax: 6-Monats-Chart
(Zum Vergrößern bitte Chart anklicken)
Prognose: Beim DAX (und auch bei den US-Indizes) hat eine Konsolidierung eingesetzt, die für die Jahresendrally eine gute Grundlage bildet. So sollte der sanfte Rücksetzer maximal bis zur Zone um 8930 Punkten laufen. Dort trifft der DAX auf Unterstützung in Form der oberen Trendlinie, die die Hochs vom Mai und September verbinden. Kommt es zu einer beschleunigten Abwärtsreaktion (aktuell aber nicht zu antizipieren), rückt danach die Region des September-Hochs bei 8770 Zählern in den Fokus. Käme weitere Abwärtsdynamik in den Kursverlauf, würde sich der Fokus eine Etage tiefer auf das Mai-Bewegungshoch bei 8557 Zählern richten. Die Konsolidierung sollte spätestens Anfang Dezember (auch für die US-Indizes nach Thanks Giving) der Jahresend-Rally weichen.
Die intakte Langfristhausse mit dem nächsten runden Kursziel bei 10.000 Punkte wäre erst gefährdet, wenn die grundsolide Unterstützung um 8300/8200 Punkte signifikant nach unten durchbrochen würde. Bei derzeit 8267 Zählern notiert aktuell die 200-Tage-Linie.
von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag
Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.