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Charttechnik: DAX - Chance auf Bodenbildung!

23.09.15 14:52 Uhr

Charttechnik: DAX - Chance auf Bodenbildung! | finanzen.net
Karen Szola

Der DAX hat sich nun doch nochmal aufgemacht, um sein August-Tief zu testen. Damit wächst aber auch die Chance auf einen tragfähigen Doppelboden.

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Analyse-Datum: Mittwoch, 23. September 2015

Diagnose: Das Fazit meiner letzten DAX-Analyse lautete: "Derzeit kann nicht ausgeschlossen werden, dass es nochmals in Richtung der jüngsten Tiefstände oder sogar noch darunter (maximal bis auf etwa 9000 Punkte) geht." Und genau dieses Szenario wählte unser Aktienbarometer, anstatt an der begonnenen v-förmigen Erholung, die nach dem Tief bei 9338 Punkten (Intraday) vom 24. August einsetzte, weiter zu arbeiten.

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Mit dem neuerlichen Abgleiten des DAX, der heute im Tagesverlauf den Bereich um 9500 Zähler testete, besteht nun die berechtigte Hoffnung auf eine Bodenbildung in Form einer möglichen W-Formation, also eines Doppelbodens. Der würde positiv aufgelöst, wenn die Nackenlinie um 10.400 Punkte nachhaltig nach oben überwunden wird. Das rechnerische Kursziel läge dann bei gut 11.300 Zählern.


DAX: 12-Monats-Chart, Quelle: tradesignalonline.com
(Zum Vergrößern bitte Chart anklicken)

Prognose: Schafft es der DAX bis zum genannten Ziel aus dem Doppelboden, wäre auch die noch offene Kurslücke vom 12. August geschlossen und der Abwärtstrendkanal (im Chart hellrot markiert) längst nach oben verlassen. Im Moment ist der DAX sogar unter die untere Abwärtstrendkanalbegrenzung "geplumst". Aus Sicht der inzwischen stark überverkauften Indikatoren sollte aber jetzt doch recht zügig ein Anstieg in den verlassenen Abwärtstrendkanal erfolgen.

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Übrigens ist die im Chart blau eingezeichnete Zone zwischen etwa 9800 und 9000 Punkte eine alte Bekannte. Dieser Bereich spielte seit Anfang 2014 immer wieder eine charttechnische Rolle, mal als Widerstand, dann als Unterstützung... In Summe ist er sehr ausgeprägt und bestätigt und sollte jetzt auch wieder als Haltezone dienen. Kursverwerfungen deutlich unter 9000 Zähler sind daher nur schwer vorstellbar.

Auch wenn es noch ein paar Tage dauern sollte, der DAX bastelt an einem stabilen Sprungbrett, um sich wieder auf höhere Niveaus zu begeben. Das passt auch sehr gut in die noch etwas anhaltende saisonalen Schwäche, die spätestens Mitte/Ende Oktober beendet wird.

Um das Blatt wieder in Richtung der Bullen zu wenden, muss der Index zwei heftige Hürden bewältigen. Das sind der Doppelwiderstand aus Horizontale und Abwärtstrend um 10.700 Punkte und nachfolgend den 200er-Durchschnitt, aktuell bei 11.016 Zähler. Ist das vollbracht, kann die Jahresendrally starten. Ziel: Allzeithoch bei 12.390 Zähler und sicher auch darüber hinaus. Vorsichtige Anleger sollten noch abwarten, bis der DAX seine 200-Tage-Linie zurückerobert.

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von Karen Szola, Technische Analystin "Euro am Sonntag" und "Börse Online"

Bildquellen: Wolfgang Kriegbaum

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