Charttechnik

Chartanalyse: DAX - Der Weg ist frei! Oder?

14.10.10 13:11 Uhr

Am Mittwoch verschaffte sich der DAX endlich Luft nach oben und durchbrach den massiven Widerstand. Nun ist der Weg frei für neue Jahreshochs. Oder ist alles nur ein Strohfeuer?

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Analyse-Datum: Donnerstag, 14. Oktober 2010

Diagnose: Nach über vier nervenaufreibenden Wochen, in denen der DAX in einer engen Range handelte, gelang ihm am Mittwoch endlich über seine Widerstandszone zwischen rund 6340 und 6387 Punkten nach oben auszubrechen. Die massive Hürde stellte die bisherigen Jahreshochs dar. Der gestrige Ausbruch wurde zudem von einer Aufwärtskurslücke begleitet, die nun zwischen 6316 und 6335 Punkten klafft. Zum einen unterstreicht diese Gap-Art in Zusammenhang mit bedeutenden Chartmarken die Nachhaltigkeit des Ausbruchs. Zum anderen muss schon bald damit gerechnet werden, dass dieses Gap getestet und mit höher Wahrscheinlichkeit auch geschlossen wird.

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Der S&P 500 konnte am Mittwoch weiter zulegen und die Hürde bei 1170 Punkten überwinden. Die sich seit Juni abzeichnende inverse Kopf-Schulter-Formation hat mit dem Ausbruch über die Nackenlinie bei 1130 Punkten ein Kursziel bei 1250 Zählern generiert. Erst ein Kursverfall unter diese Unterstützung würde das optimistische Szenario deutlich eintrüben.

S&P 500: 6-Monats-Chart
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Nach Konsolidierung rufen indes die kurzfristigen Trading-Indikatoren, die bereits seit Tagen in ihren oberen überkauften Extrembereichen notieren. Daher sollte dem Index kurzfristig die Puste ausgehen. Restpotential ist noch bis rund 1200 Punkte möglich.

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Dax: 6-Monats-Chart
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Prognose: Den Ausbruch zur Oberseite der seit April bestehenden Seitwärtsrange zwischen rund 5800 (Ausreißer bis 5607 im Mai) und 6387 Punkten hat der DAX nun endlich gemeistert. Die Bestätigung muss er nun nachliefern. Übergeordnet ergibt sich nun weiteres Anstiegspotential bis in den Bereich bei etwa 6600 Punkten, wo mit erheblichem Widerstand zu rechnen ist. Allerdings bin ich auch aufgrund der überkauften Markttechnik und der hohen Fehlsignalquote, die häufig an wichtigen Widerständen zu beobachten ist, skeptisch, ob dies nun schon der Start für die von vielen Anlegern ersehnte Herbstrally ist.

Ein Rückfall in die alte Seitwärtsbewegung würde größeres Korrekturpotential nach sich ziehen. Eine erste Zielmarke wäre die Unterstützung bei etwa 6130 Punkten, die jüngst bereits zweimal erfolgreich auf Bestand getestet wurde. Nachfolgend käme dann die Unterstützungsmarke bei rund 6000 Punkte ins Spiel, die zuvor von der 200-Tage-Linie bei 6025 Punkten abgepuffert werden könnte. Mit dem Bruch des 6000er Unterstützungsbündels würde dann die Zone bei 5800 Stellen wieder in den Fokus rücken.

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Erwartung: Nach neuem Jahreshoch, dass sich bis in den Bereich bei 6500 Punkten ausdehnen kann, zunächst Test der alten Jahreshochs bis 6340 Punkte. Bei Nachlassen der Euphorie Rückzug in die ehemalige seit April laufende Trading-Range mit Kursziel bei 6000/5800 Punkte. Wahrscheinlichkeit dann groß, dass auch die Kurslücke von Ende Mai bei 5690 Zählern geschlossen wird. Worst-Case Szenario: weitere Abwärtsbewegung bis auf 5400, derzeit allerdings keine Gefahr.

von Karen Szola, Technische Analystin Euro am Sonntag

Ziel der Technischen Analyse ist es, aus Kursverläufen künftige Trends vorherzusagen. Die Technische Analystin Karen Szola untersucht an dieser Stelle interessante Aktien und Indizes auf charttechnische Signale und stellt ihre Prognose.

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