Dämpfer nach Zahlen

Apple und das komfortable Leben in der iPhone-Falle

27.07.15 12:30 Uhr

Apple und das komfortable Leben in der iPhone-Falle | finanzen.net

Der Techkonzern Apple verdient so viel Geld wie nie zuvor. Dennoch sind Börsianer unzufrieden: Sie fürchten, dass die Kalifornier die rasanten Wachstums­raten ihres Top-Produkts nicht halten können. Was Aktionäre erwartet.

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von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Apple lebt in einer Welt der Superlative. Egal, ob Gewinn, Wachstum oder das Ego der Vorstandsmitglieder - alles ist größer als bei anderen Unternehmen. Entsprechend feierte Konzernchef Tim Cook die neuesten Geschäftszahlen: Fantastisch sei es gelaufen, stark, großartig. An der Börse wurde Cooks Präsentation dennoch kühl aufgenommen. Die Aktie verlor am nächsten Morgen zum Handelsstart sieben Prozent.

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Der Kultkonzern aus Kalifornien steht mal wieder vor einem Luxusproblem: Der eigene Erfolg wird zur größten Herausforderung. Fast 50 Milliarden Dollar hat Apple im vergangenen Quartal umgesetzt. Der Netto­gewinn stieg um 38 Prozent auf fast elf Milliarden Dollar. Wie lange noch kann sich Apple immer wieder selbst übertreffen?

Das Zentrum der Apple-Welt ist das iPhone. 31 Milliarden Dollar setzte der Konzern mit dem Gerät im vergangenen Quartal um. Damit entfallen fast zwei Drittel des Umsatzes auf ein ­Produkt. Und die Abhängigkeit steigt: Vor einem Jahr war das iPhone für 53 Prozent des Umsatzes verantwortlich. Versuche, den Konzern auf eine breitere Basis zu stellen, kommen nicht voran: Der Umsatz der Mac-Computer wächst, jedoch nicht schnell genug, um mit dem iPhone mitzuhalten. Der Umsatz des Tabletcomputers iPad schrumpft. Hoffnungen ruhen auf der neuen Apple-Uhr. Da sie für jedermann sichtbar am Handgelenk getragen wird, könnte sie, ähnlich wie das iPhone, zu einem Statussymbol werden, bei dem Kunden stets das neueste Modell vorzeigen wollen - und nicht wie bei Mac und iPad erst nach etlichen Jahren aufrüsten.

Ob die Apple Watch die hohen Erwartungen erfüllen kann, bleibt offen. Im Geschäftsbericht wird deren Umsatz in der Kategorie "andere Produkte" vergraben. Immerhin etwas lässt sich herauslesen: Der Umsatz dieser anderen Produkte ist um 952 Millionen Dollar gestiegen. Der Umsatz der Uhr ist jedoch höher als der Zuwachs, heißt es bei Apple. Geht man von einem durchschnittlichen Preis von 500 Dollar pro Stück aus, hätte Apple mindestens 1,9 Millionen Uhren verkauft. Das ist nicht schlecht, liegt aber unter Analystenschätzungen, die mit bis zu fünf Millionen Stück kalkuliert hatten. Vor allem ist die Uhr somit weit entfernt, das iPhone als Umsatzbringer spürbar zu entlasten.

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Die große Herausforderung wird das Weihnachtsquartal. 2014 wurde der Absatz dort durch einen außergewöhnlichen Generationswechsel getrieben: Wie zuvor Konkurrent Samsung vergrößerte auch Apple den Bildschirm seines Top-Smartphones. Der Anreiz aufzurüsten war für Kunden besonders groß. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ist der iPhone-Absatz um 41 Prozent gestiegen. Ob ein Nachfolger ähnlich einschlägt?

Cook lässt Zweifler abprallen: 73 Prozent der iPhone-Besitzer wären noch nicht zum neuen Modell gewechselt. Finanzchef Luca Maestri verweist auf das große Potenzial des chinesischen Markts. Dort hat Apple seinen Umsatz im vergangenen Quartal mehr als verdoppelt. Das iPhone dürfte also noch immer genug Kraft haben, um den Konzern zu tragen.

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Bildquellen: Vladimir Arndt / Shutterstock.com, TonyV3112 / Shutterstock.com

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