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US-Zollstreit verunsichert weiter: DAX schließt auf rotem Terrain - Gewinne verpuffen

15.07.25 21:53 Uhr

BÖRSE AKTUELL: Dienstag an Börse Frankfurt - DAX-Konsolidierung verpufft | finanzen.net

Nachdem Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag zunächst zugegriffen haben, wurden sie am Nachmittag wieder vorsichtiger.

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24.060,3 PKT -100,4 PKT -0,42%

Zum Handelsbeginn notierte der DAX 0,25 Prozent höher bei 24.220,52 Punkten. Im Verlauf zeigte sich das Börsenbarometer nach kurzem Minus weitestgehend freundlich. Zum Start der US-Börsen rutschte der Leitindex jedoch wieder ab und beendete den Tag 0,42 Prozent niedriger bei 24.060,29 Zähler.
Die 24.000-Punkte-Marke, die am schon Vortag kurzzeitig in Gefahr geraten war, bleibt damit auch am Mittwoch in Sichtweite.

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Nach der neuen US-Zolldrohung war der DAX schwach in die Woche gestartet und bis Montagmittag auf zeitweise 23.975 Punkte abgesackt. Letztlich zeigte er jedoch eine klare Reaktion und schloss mit fast 24.161 Punkten knapp unter dem Tageshoch.

DAX-Rekord bleibt weit weg

Erst am 10.07. hatte der Leitindex bei 24.639,10 Zählern einen neuen Rekordstand markiert. Diese Marke bleibt am Dienstag deutlich außer Reichweite. Der Schlussrekord liegt bislang bei 24.549,56 Zählern.

EU um Deeskalation bemüht

Trump will Einfuhren aus der Europäischen Union ab dem 1. August mit einem Zoll von 30 Prozent belasten, wie er bereits am Samstag ankündigte. Die EU hat daraufhin am Montag klargemacht, dass Gegenzölle vorbereitet werden für den Fall, dass die aktuell ab Anfang August im Raum stehenden US-Zölle tatsächlich umgesetzt werden. Gleichzeitig bemüht sich der zuständige EU-Kommissar Maros Sefcovic aber weiter um eine Verhandlungslösung.

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Schwache Daten aus den USA: Fed-Zinssenkung rückt in die Ferne

Die mit Spannung erwarteten Verbraucherpreise für Juni sind im Rahmen der Erwartungen gestiegen. Lediglich in der Kernrate erhöhten sich die Preise im Vergleich zum Mai etwas weniger als angenommen.

Alles in allem hätten die Daten die Unsicherheit bezüglich der Zollpolitik und ihrer Folgen nicht beseitigt, kommentiert Eric Winograd von Alliancebernstein. Wenn diese Unsicherheit nicht bestünde, hätte die US-Notenbank genug Vertrauen in das Nachlassen des Preisauftriebs, um die Zinsen zu senken. Unter den gegebenen Umständen dürfte die Fed jedoch vorerst bei ihrer abwartenden Haltung bleiben und von Zinssenkungen absehen, vermutet er.

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Auftakt der Berichtssaison könnte für Bewegung sorgen

Uneinigkeit herrscht unter den Experten, welche Impulse von der in der neuen Woche beginnenden Berichtsaison der US-Unternehmen zum zweiten Quartal ausgehen dürften. Diese wird traditionell von den Großbanken eingeläutet, sodass sich der Fokus am Dienstag unter anderem auf JPMorgan, Wells Fargo und Citigroup richtet.

Zur Wochenmitte folgen dann Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley. Außerhalb der Finanzbranche stehen am Mittwoch der Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson sowie am Freitag der Mischkonzern 3M im Blick.

Angesichts der an den Börsen verteilten Vorschusslorbeeren könnte es schwierig werden, die Anleger glücklich zu machen, gab Helaba-Experte Apelt zu bedenken. Zusammen mit dem Zollthema könnte daher die Rekordjagd bei den Aktienindizes einen Rückschlag erleiden.

Laut Ulrich Kater, dem Chefvolkswirt der Dekabank, erwarten Analysten jedoch mittlerweile nur noch leicht steigende Gewinne der US-Unternehmen. Dies gebe genügend Raum für positive Überraschungen und damit für steigende Kurse.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, Pavel Ignatov / Shutterstock.com

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