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Donald Trump als Treiber

Alte US-Industrie & Co.: Das sind die Profiteure des neuen US-Präsidenten Trump

15.11.16 15:05 Uhr

Alte US-Industrie & Co.: Das sind die Profiteure des neuen US-Präsidenten Trump | finanzen.net

Für viele ziemlich überraschend hat der Politik-Neuling Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl gewonnen. Während manche von diesem Ausgang noch völlig entsetzt sind, wird es jedoch auch viele Profiteure geben.

"Alte US-Industrie"

Donald Trump will der US-Wirtschaft helfen und heimische Jobs sichern. Von seinem angekündigten Protektionismus dürfte insbesondere die "alte Industrie" profitieren, die in den letzten Jahren stark unter dem globalen Wettbewerb gelitten hat. Freuen darf sich auch die amerikanische Rohstoffindustrie, schließlich setzt der Republikaner auf die alten Energieträger Kohle und Öl.

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Zudem hat Trump angekündigt, mehrere Milliarden Dollar in die marode US-amerikanische Infrastruktur zu stecken. Bauunternehmen winken also enorme Aufträge im Bereich Straßeninstandsetzung, Brückenreparaturen und Flughafenausbau. Von Bedeutung dürfte auch sein, dass Trump selbst aus der Immobilien-Branche kommt.

Waffenlobby und Rüstungsindustrie

Viele Amerikaner bestehen auf ihrem Recht, eine Waffe zu besitzen. Während sich Präsident Obama - wenn auch ohne großen Erfolg - für schärfere Kontrollen bei Waffenbesitzern stark gemacht hatte, müssen sich die Waffennarren unter einer Trump-Regierung keine diesbezüglichen Sorgen machen.

Auch die großen Rüstungskonzerne haben keinen Grund zur Beunruhigung. Immerhin hat Trump angekündigt, die Militärausgaben erhöhen zu wollen.

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Islamischer Staat (IS)

Die Terrormiliz Islamischer Staat möchte möglichst viele Muslime als Anhänger gewinnen. Beim Erreichen dieses Ziels könnte sie nun unverhofft Unterstützung ausgerechnet aus dem Weißen Haus bekommen. Der designierte US-Präsident hat in seinem Wahlkampf heftig gegen Muslime gepoltert.

Seine Forderung eines totalen Einreiseverbots für Muslime hat Trump erst nach heftiger Kritik auch aus den Reihen der Republikaner aufgegeben. Er hält jedoch daran fest, die Einwanderung aus Ländern zu stoppen, die von Terrorismus betroffen sind. Zudem setzt er auf eine verschärfte Überwachung muslimischer Bürger und kann sich auch eine Abschiebung in Bürgerkriegsländer vorstellen. Mit solchen Äußerungen muss Trump zwangsläufig viele Muslime gegen sich aufbringen und könnte sie damit in die Arme des IS treiben.

Russland

Russland könnte sich zum größten Sieger der US-Wahl entwickeln. Immerhin hat sich Trump in der Wahlkampfphase des Öfteren positiv über Präsident Wladimir Putin geäußert. Der russische Präsident habe Russland wieder stark gemacht, so Trump.

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Allem Anschein nach hat der Immobilienmogul während des Wahlkampfs auch massiv Unterstützung durch Moskau erhalten. So waren es vermutlich russische Hacker, die E-Mails aus der demokratischen Partei stahlen und für einen Skandal sorgten. Trumpf rief daraufhin Russland sogar auf, weitere E-Mails von Hillary Clinton zu suchen.

Doch damit war der russische Propaganda-Feldzug noch nicht zu Ende: Laut dem Magazin "The New York Times" beauftragte Putin eine ganze Armee sogenannter Internet-Trolle damit, mittels einer Desinformations-Kampagne auf Twitter, Facebook und anderen Foren den Republikaner zu unterstützen.

Moskau profitiert auf verschiedene Weise von einem US-Präsidenten Trump: So glaubt man dort wohl, dass die Supermacht USA mit Donald Trump als Präsident geschwächt wird. Daneben ist es kein Geheimnis, dass sich in Europa die Begeisterung über Trump in Grenzen hält. Von einer Entfremdung zwischen Europa und den USA kann Putin enorm profitieren.

Auch eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Moskau und Washington ist möglich. Nach den lobenden Worten Trumps wäre sogar eine Männerfreundschaft zwischen Trump und Putin denkbar. Aktuell ist das Verhältnis Russlands zum Westen angesichts unterschiedlicher Ansichten in der Syrien- und der Ukrainekrise, sehr angespannt. Doch nun könnte es zu einem Ende der Sanktionen gegen Russland kommen.

Syriens Machthaber Baschar al-Assad

Der Präsident im Bürgerkriegsland Syrien kann sich insbesondere dank der Unterstützung aus Moskau an der Macht halten. Und da Moskau von der Wahl Donald Trumps profitiert, darf sich indirekt auch Assad freuen. Ein baldiges Ende seiner Diktatur ist nun noch unwahrscheinlicher.

Die AfD - ein Gewinner?

Die Frage, ob sich die Alternative für Deutschland über den Trump-Sieg freuen darf, kann nicht so leicht beantwortet werden. Einerseits gibt es da viele Überschneidungen bei den Zielen: Auch die AfD will das Verhältnis zu Russland verbessern oder die Einwanderung begrenzen.

Andererseits gilt Trump als unberechenbar und wird in Europa argwöhnisch beäugt. Selbst in der AfD weiß man nicht, was man von einem US-Präsidenten Trump erwarten kann. Einerseits könnte er für Rückenwind aus den USA sorgen, denkbar wäre aber auch, dass er als abschreckendes Beispiel dient und die Chancen der AfD bei den nächsten Wahlen schmälert.


Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Helga Esteb / Shutterstock.com, John Moore/Getty Images