Small Cap-Aktien im Blick: Warum der Juni ein guter Zeitpunkt für den Einstieg sein könnte

Kleine US-Aktien schwächeln - doch der Juni könnte die Wende bringen. Warum Saisonalität, technische Signale und übertriebener Pessimismus für ein Comeback der Small Caps sprechen.
Werte in diesem Artikel
• Juni-Saisonalität spricht historisch für Small-Cap-Rally
• Negative Marktstimmung als möglicher Kontraindikator
• Technische Kaufsignale deuten auf Erholungspotenzial hin
US-amerikanische Small Caps - also Aktien kleinerer börsennotierter Unternehmen - hatten bislang ein schwieriges Jahr 2025. Der Index Russell 2000, der als Benchmark für diese Anlageklasse dient, notiert seit Jahresbeginn knapp 4 Prozent im Minus und hat seit 2021 kein neues Rekordhoch mehr erreicht (Stand: 11. Juni 2025). Doch trotz der trüben Bilanz mehren sich laut Experten die Zeichen, dass nun ein günstiges Zeitfenster zum Einstieg entstehen könnte. Sowohl historische Muster als auch aktuelle Marktdaten und technische Analysen sprechen dafür, dass sich bei den Nebenwerten nun ein Kauf wieder lohnen könnte - besonders im Monat Juni.
Aufschwung möglich: Saisonaler Rückenwind für Small Caps
Ein Blick in die Statistik verrät: Der Juni ist traditionell ein starker Monat für Small Caps. Laut Bloomberg und einer Analyse des Strategen Julian Emanuel von Evercore ISI, auf die unter anderem Yahoo Finance verweist, haben kleinere US-Aktien in 60 Prozent der Fälle den breiter gefassten Markt im Juni übertroffen - und das seit 1990. Besonders interessant: In Jahren, in denen Large Caps deutlich besser liefen als Small Caps - wie es aktuell der Fall ist - hat dies dann im Juni jedes Mal zu einer Outperformance der Kleinwerte geführt.
"Es ist derzeit wirklich ein Fall von 'so schlecht, dass es gut ist' bei Small Caps", schreibt Emanuel gemäß Yahoo Finance. Der Experte rät: "Kaufen Sie diese Aktien für eine mögliche Performance-Umkehr im Juni - und vielleicht auch länger, wenn makroökonomische Auslöser wie Handelsabkommen zustande kommen".
Kleine US-Aktien unter Druck: Negative Marktstimmung als Kontraindikator
Obwohl einige Titel zuletzt gestiegen sind, bleibt die allgemeine Stimmung gegenüber Small Caps negativ. So ist das Verhältnis von Kauf- zu Verkaufsoptionen auf den iShares Russell 2000 ETF auf einem der niedrigsten Stände seit Februar, wie Yahoo Finance unter Berufung auf Daten von Bloomberg berichtet. Gleichzeitig liege das Short-Interest - also das Volumen der Leerverkäufe - laut Daten von S3 Partners auf dem höchsten Stand seit 2022.
Genau dieser Pessimismus könnte nun allerdings laut Experten zur Chance werden. Jeff Jacobson, Derivate-Experte bei 22V Research, erklärte laut Bloomberg: "Wir haben gesehen, dass sich solche 'Konsensmeinungen' sehr schnell und kurzfristig umkehren". Sollten sich etwa Handelsbeziehungen entspannen oder wirtschaftliche Indikatoren stärker ausfallen als erwartet, könnten viele Short-Positionen aufgelöst werden - was zu einem sogenannten Short Squeeze führen kann, der die Kurse zusätzlich antreiben würde, hieß es.
Technische Signale geben Anlass zur Hoffnung: Small Caps vor dem Aufschwung?
Auch aus technischer Sicht mehren sich die positiven Signale. Der Russell 2000 bewegt sich laut einer aktuellen Analyse von Piper Sandler, die von Bloomberg zitiert wird, in der Nähe eines charttechnischen "Wendepunkts" bei rund 2.100 Punkten. Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch über diesen Bereich, sei laut den Analysten ein Anstieg um bis zu 19 Prozent auf 2.500 Punkte bis Mitte August 2025 denkbar. Experte Jacobson von 22V Research rechnet ebenfalls kurzfristig mit einer "recht deutlichen Aufwärtsbewegung" bei Small Caps.
Die aktuelle Marktlage bietet also laut Marktbeobachtern ein seltenes Zusammenspiel aus negativer Anlegerstimmung, günstiger Saisonalität und positiven technischen Signalen - ein klassisches Umfeld für sogenannte Rebound-Trades. Anleger, die bereit sind, etwas Volatilität auszuhalten, könnten womöglich von einer kurzfristigen Erholung oder gar einer nachhaltigen Trendwende profitieren, so die Experten.
Redaktion finanzen.net
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