Krypto-Vergleich

Bitcoin, Ethereum oder Ripple: Welche Kryptowährung dürfte 2026 überzeugen?

11.12.25 03:15 Uhr

Bitcoin, Ethereum, XRP im Vergleich: Die Aussichten für 2026 | finanzen.net

Der Kryptomarkt bleibt in Bewegung. Mit neuen XRP-ETFs, einem Ethereum-Upgrade und Bitcoins Rolle als institutioneller Anker stehen Anleger vor der Frage, welche der drei größten Kryptowährungen 2026 am meisten überzeugen könnte.

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2,0049 USD -0,0393 USD -1,92%

• Franklin Templeton startet XRP-ETF und nennt XRP "fundamentalen Baustein" für globale Zahlungsinfrastruktur
• Ethereum-Fusaka-Upgrade soll Skalierbarkeit durch PeerDAS und höheres Gas-Limit verbessern
• Analyst Van Code: Bitcoin, Ethereum XRP lösen unterschiedliche Probleme und konkurrieren nicht direkt

XRP: ETF-Welle sorgt für institutionellen Rückenwind

Im November 2025 rückte Ripple in den Fokus der Anleger. Wie aus einer Mitteilung von CoinDesk hervorgeht, startete Franklin Templeton am 24. November seinen XRP-ETF (XRPZ) an der NYSE Arca. Der Vermögensverwalter bezeichnete XRP dabei als "fundamentalen Baustein" für die globale Zahlungsinfrastruktur. Roger Bayston, Leiter der Digital-Assets-Sparte bei Franklin Templeton, erklärte, XRP diene als leistungsstarker Anreizmechanismus für dezentrale Netzwerke. Der ETF ermögliche Anlegern einen regulierten Zugang ohne die operative Komplexität einer direkten Token-Verwahrung.

Franklin Templeton reiht sich damit in eine wachsende Gruppe von Anbietern ein. Bitwise, Grayscale und Canary Capital haben ebenfalls XRP-ETFs auf den Markt gebracht. Besonders bemerkenswert: In den ersten Wochen nach der Einführung verzeichneten XRP-ETFs laut DL News Zuflüsse von über 422 Millionen US-Dollar, während Bitcoin-ETFs im gleichen Zeitraum Abflüsse von 2,5 Milliarden US-Dollar erlebten. Die ETF-Einführungen wurden durch die Beilegung des Rechtsstreits zwischen Ripple und der SEC im August 2025 ermöglicht, bei dem Ripple eine Strafe von 125 Millionen US-Dollar akzeptierte. CoinDCX sieht XRP für 2026 in einer Preisspanne zwischen 3,50 und 4,50 US-Dollar, während CoinCentral bei anhaltender institutioneller Adoption sogar 6 bis 10 US-Dollar für realistisch hält.

Ethereum: Fusaka-Upgrade soll Skalierbarkeit verbessern

Ethereum arbeitet an einem wichtigen technischen Meilenstein. Mit dem sogenannten Fusaka-Upgrade plant die Ethereum Foundation eine deutliche Verbesserung der Netzwerk-Skalierbarkeit. Wie aus dem offiziellen Blog hervorgeht, soll das Block-Gas-Limit von 45 auf über 60 Millionen Einheiten steigen, was mehr Transaktionen pro Block ermöglichen würde. Kernstück ist PeerDAS (Peer Data Availability Sampling), ein neues Netzwerkprotokoll, das die Bandbreitenanforderungen für Nodes reduzieren und die Kosten für Layer-2-Netzwerke senken soll.

Im Rahmen der Fusaka-Roadmap sollen zudem sogenannte "Blob Parameter Only"-Forks folgen, die die Blob-Kapazität schrittweise von 6 auf bis zu 21 Blobs pro Block erhöhen. Laut Schätzungen von Entwicklerteams könnte Ethereum dadurch bis 2026 Transaktionsgeschwindigkeiten von bis zu 12.000 TPS erreichen.

Standard Chartered hat sein Kursziel für Ethereum auf 7.500 US-Dollar angehoben, während Cryptonews für 2026 eine Konsolidierung um 7.125 US-Dollar mit Unterstützung bei 4.350 US-Dollar und Widerstand bei 9.900 US-Dollar erwartet.

Bitcoin: Institutionelle Adoption als langfristiger Treiber

Bitcoin bleibt trotz kurzfristiger Schwankungen der Anker vieler institutioneller Portfolios. Laut dem "Big Ideas 2025"-Report von ARK Invest erwartet CEO Cathie Wood im Basisszenario einen Bitcoin-Kurs zwischen 700.000 und 750.000 US-Dollar bis 2030, im optimistischen Fall sogar bis zu 1,5 Millionen US-Dollar. Diese Prognose stützt sich auf wachsende institutionelle Allokationen, Bitcoins Rolle als "digitales Gold" und die steigende Nachfrage aus Schwellenländern als Inflationsschutz.

Für 2026 fallen die Schätzungen konservativer aus. CoinDCX erwartet eine Handelsspanne zwischen 105.000 und 135.000 US-Dollar, während CoinPedia optimistischer von 150.000 bis 230.000 US-Dollar ausgeht. Die Analysten verweisen auf die Nachwirkungen des Bitcoin-Halvings von 2024, das die Angebotsverknappung weiter verschärft hat. Standard Chartered hält zudem ein Kursziel von 200.000 US-Dollar für realistisch. Anders als bei XRP und Ethereum fehlen Bitcoin aktuell kurzfristige Katalysatoren wie neue ETF-Launches oder größere technische Upgrades - die Investmentthese basiert stärker auf langfristiger Knappheit und institutioneller Adoption.

Unterschiedliche Rollen, unterschiedliche Chancen

Die drei Kryptowährungen erfüllen unterschiedliche Funktionen und ergänzen sich eher, als dass sie konkurrieren. Analyst Vincent Van Code erklärte gegenüber CoinEdition, Bitcoin, Ethereum und XRP seien nie dafür gedacht gewesen, miteinander zu konkurrieren - jede Kryptowährung löse ein anderes Problem. Bitcoin dient primär als Wertspeicher, Ethereum als programmierbare Infrastruktur für dezentrale Anwendungen, und XRP positioniert sich als Brücke für grenzüberschreitende Zahlungen. Die Entscheidung für eine der drei Kryptowährungen hängt damit stark vom individuellen Anlageziel ab. Während XRP vom ETF-Momentum profitiert, könnte Ethereum mit seinem geplanten Upgrade längerfristig punkten. Bitcoin bleibt der Anker für Anleger, die auf langfristige Wertsteigerung durch Knappheit setzen.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

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