Berkshire Hathaway oder Broadcom: Welche Aktie bis 2030 mehr Potenzial hat

Broadcom zählt zu den größten Gewinnern des KI-Booms, doch das Wachstum hat seinen Preis. Berkshire Hathaway überzeugt dagegen mit stabilen Ergebnissen und einer im Vergleich moderaten Bewertung.
Werte in diesem Artikel
• Broadcom profitiert vom KI-Hype, doch die hohe Bewertung birgt Risiken
• Berkshire glänzt durch Diversifikation, stabile Erträge und einen gewaltigen Cash-Puffer
• Analysten von "The Motley Fool" sehen in Berkshire die robustere Wahl bis 2030
Warum Broadcom aktuell höher bewertet ist
Gemessen an der Marktkapitalisierung liegt Broadcom deutlich vor Berkshire Hathaway. Aktuell wird Broadcom mit rund 1,06 Billionen US-Dollar bewertet, während Berkshire Hathaway etwa 1,92 Billionen US-Dollar auf die Waage bringt (Stand: Schlusskurs 10. Dezember 2025). Die hohe Bewertung resultiert vor allem aus Broadcoms Rolle als Gewinner des KI-Booms. Reuters zufolge hat das Unternehmen mehr als 10 Milliarden US-Dollar an KI-Infrastrukturaufträgen eines neuen Kunden erhalten und profitiert stark vom Wettbewerb großer Cloud-Konzerne um leistungsfähige, individuell angepasste Chips.
Auch die Kursentwicklung verdeutlicht den Trend: Broadcom hat in den vergangenen fünf Jahren mehr als 1.000 Prozent zugelegt. Die enorme Wachstumsfantasie spiegelt sich jedoch auch in einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von fast 100 wider (Stand: Schlusskurs 10. Dezember 2025). Das ist ein Bewertungsniveau, das hohe zukünftige Erfolge bereits einpreist und kaum Raum für Enttäuschungen lässt.
Berkshire hat das bessere Fundament für die Zukunft
Während Broadcom fast vollständig vom Investitionszyklus rund um künstliche Intelligenz abhängig ist, stützt sich Berkshire Hathaway auf ein breit gefächertes Geschäftsmodell. The Motley Fool berichtet, dass der Konzern allein 2024 rund 47 Milliarden US-Dollar an operativen Erträgen erzielt hat. Dazu kommen gewinnstarke Bereiche wie die Versicherungssparte, die BNSF-Eisenbahn sowie Berkshire Hathaway Energy, das zusätzlich von der steigenden Stromnachfrage durch KI profitiert.
InsiderMonkey verweist auf eine außergewöhnlich hohe Liquiditätsreserve von rund 380 Milliarden US-Dollar, die Berkshire eine enorme Robustheit verleiht. Viele Anleger auf Reddit sehen das Unternehmen daher als mögliche Absicherung gegen eine Korrektur des KI-Sektors. Zudem fällt im direkten Vergleich auf, dass Berkshire mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 16 deutlich moderater bewertet ist (Stand: Schlusskurs 10. Dezember 2025). Demgegenüber steht Broadcoms ambitioniertes Bewertungsniveau und die Abhängigkeit von einem Markt, der laut The Motley Fool inzwischen mit erheblichen Erwartungshaltungen verknüpft ist.
Reuters weist zudem darauf hin, dass Broadcoms Non-AI-Geschäft zuletzt rückläufig war. Während die KI-Sparte boomt, entwickelten sich Bereiche wie Enterprise Networking oder Storage schwächer. Die starke operative Abhängigkeit von einem einzigen Wachstumstreiber kann langfristig zu Risiken führen, wenn sich Investitionszyklen normalisieren.
Warum Berkshire bis 2030 an Broadcom vorbeiziehen könnte
"The Motley Fool" geht davon aus, dass Berkshire Hathaway aufgrund seiner Bewertung und Strukturierung langfristig bessere Chancen besitzt, Broadcom in Sachen Börsenwert zu überholen. Die Analysten beschreiben Berkshire als "unterbewertet" und Broadcom im Vergleich als "überbewertet". Ausschlaggebend ist vor allem die Bewertung der operativen Geschäfte. Rechnet man Portfoliowert und Cash heraus, wird das Buffett-Unternehmen weit unter dem Wert seiner laufenden Erträge gehandelt.
Broadcom hingegen müsse über viele Jahre ein außergewöhnlich starkes Wachstum generieren, um seine derzeitige Bewertung gerechtfertigt erscheinen zu lassen. Laut "The Motley Fool" ist nicht garantiert, dass der hohe Milliardenaufwand für KI-Infrastruktur mittel- bis langfristig auch zu entsprechenden Softwareerlösen führt. Ein Abschwächen des Investitionstempos könnte deshalb die Erwartungen dämpfen.
Aus Sicht der Analysten spricht die Kombination aus hoher Liquidität, breitem Geschäftsmodell, solider Ertragslage und moderater Bewertung für Berkshire Hathaway. Broadcom hingegen sei zu stark von einem einzigen Megatrend abhängig. Deshalb hält "The Motley Fool" es für wahrscheinlich, dass Berkshire bis 2030 im Gesamtwert an Broadcom vorbeziehen könnte.
Redaktion finanzen.net
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