Hier stimmt was nicht! Accor: Jagd auf Tore, Jagd auf Firmen

Wie lassen sich die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich und die Begehrlichkeiten chinesischer Investoren unter einen Hut bringen?
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von Jörg Lang, Euro am Sonntag
Eine spannende Querverbindung ist die Aktie von Accor. Die Franzosen sind mit Marken wie Sofitel, Novotel und Ibis und 300.000 Betten Europas größte Hotelkette. Gut ein Fünftel der Erlöse werden in Frankreich erzielt. Somit profitiert Accor, seitdem der EM-Ball rollt, unmittelbar von einer besseren Belegung der Häuser.
Und damit kommen wir zu den Chinesen. Jede Kursschwäche der Accor-Aktie im laufenden Jahr hat Jin Jiang, die Nummer 5 im weltweiten Hotelgeschäft, zum Auf- und Ausbau der Beteiligung genutzt. Die Chinesen halten nun mehr als 15 Prozent, sind größter Aktionär. Ob es dabei bleiben wird? Würde Jin Jiang die eigenen Aktivitäten mit denen von Accor zusammenlegen, entstünde ein globaler Marktführer. Sicherlich eine Perspektive.
Es spricht einiges dafür, dass die Spekulation noch weiter ins Rollen kommt. Der zweitgrößte Aktionär Colony/Eurazeo, aktuell elf Prozent, hat sein Aktienpaket vor einem Jahr bei Kursen um 49 Euro halbiert. Die Beteiligungsspezialisten werden einem Angebot nicht abgeneigt gegenüberstehen. Das gelte, so glauben Analysten, wohl auch für Qatar Investment Authority und Kingdom Holding aus Saudi-Arabien. Die haben gerade ihre Hotelfirma FRHI Holdings teilweise gegen Aktien an Accor verkauft. In der Summe sind vermutlich gut ein Viertel der Aktien im Angebot.
Um die regelmäßigen Veräußerungen an Jin Jiang zu stoppen, müsste Firmenchef Sébastien Bazin seinen Aktionären mehr Rendite bieten. Auch Bazin, der 1,4 Millionen Optionen besitzt, die ihm erst bei Kursen über 45 Euro Gewinn bringen, ist an höheren Kursen interessiert.
Wie das geht? Ein Weg wäre, die wertvollen Immobilien als eigene Gesellschaft an die Aktionäre abzuspalten. Ein Accor-Hotel-REIT würde im aktuellen Umfang den größten Teil des Börsenwerts der Gruppe abdecken. Und den reinen Hotelbetrieb erhalten die Chinesen.
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