LPKF Finanzchef Witt: Gesundung vor Dividende

€uro am Sonntag: Nach einer schweren Krise und einer tief greifenden Restrukturierung hat der Lasertechnik-Spezialist LPKF wieder Tritt gefasst. Umsatz und ­Auftragseingang wuchsen zuletzt zweistellig. In welchen Bereichen wollen Sie künftig zulegen?
Christian Witt: 2018 kommt das starke Wachstum vor allem aus dem Segment Solar. Mittelfristig streben wir das auch in der Electronics-Sparte und im Bereich Kunststoff-Laserschweißen an, dem sogenannten Welding. Insgesamt haben wir jetzt eine solide Basis für Wachstum in allen unseren Geschäftsfeldern.

In früheren Glanzzeiten boomte LPKF vor allem mit Antennentechnologie (LDS) für Handys. Haben Sie neue Technologien mit ähnlichem Potenzial?
Mittelfristig großes Potenzial sehen wir etwa bei unserer Technologie zur Bearbeitung von ultradünnem Glas für Halbleiter- und andere Industrien. Eine weitere entwickeln wir für den Digitaldruck (LTP). Wir haben aber aus dem plötzlichen Nachfrageeinbruch bei LDS-Maschinen gelernt, dass man sich nie auf den Erfolg einer einzigen Technologie verlassen sollte, und werden LPKF weiterhin breit aufstellen.

Hat die Finanzierung neuer Technologien Vorrang vor einer Dividende?
In jedem Fall hat die nachhaltige Gesundung des Unternehmens Vorrang vor einer Dividendenzahlung. LPKF ist nach zwei Verlustjahren wieder auf einem soliden Kurs. Profitabilität, Verschuldungsgrad und Investitionen sind aber noch nicht da, wo wir sie haben wollen.

Mit einer Vorsteuer-Ergebnis-Marge von 5,7 Prozent nach neun Monaten sind Sie schon nahe am Jahresziel von sechs Prozent. Ab wann zahlen Sie wieder Dividende?
Unser Ziel ist es, sobald wie möglich eine Dividende zu zahlen. Einen Zeitpunkt können wir noch nicht nennen.

(Interview: W. Ehernsberger, K. Schachinger)