Banken: Eine Order wurde storniert - wie wehre ich mich?

von Martin Reim, €uro am Sonntag

Ich habe über meine Hausbank verbindlich 20 Anteile an einem BlackRock-ETF geordert. Die Fondanteile wurden ins Depot eingebucht und ich erhielt die Abrechnung hierüber. Ohne meines Wissens und ohne meine Einwilligung wurden diese Fondanteile am selben Tag wieder aus meinem Depot genommen. Auf meine Nachfrage bei der Bank hin wurde mir mitgeteilt, dass der Börsenmakler einen Fehler gemacht und man daher rückabgewickelt habe. Was kann ich tun?

€uro am Sonntag: Nach Angaben der Frankfurter Anwaltskanzlei Nieding + Barth, die auf Anlegerrecht spezialisiert ist, gibt es hierzu einige Möglichkeiten: Grundsätzlich richten sich die Rechte und Pflichten der Vertragspartner nach den vertraglichen Vereinbarungen. Ob in Ihrem Fall die Stornierung/Rückabwicklung des Wertpapiergeschäftes rechtmäßig erfolgte, wäre anhand der vertraglichen Vereinbarungen zu prüfen. Dass Ihre Bank Ihnen mitgeteilt hat, der Börsenmakler habe einen Fehler gemacht, spricht für die Annahme einer Pflichtverletzung des Börsenmaklers. Hieraus könnte ein Schadenersatzanspruch resultieren, soweit Ihnen die Fondsanteile aus Ihrem Wertpapierdepot aufgrund dieses Fehlers wieder ausgebucht wurden. Dies müsste jedoch anhand der Vertragsunterlagen geprüft werden.

Ein Schadenersatzanspruch könnte auf Einbuchung einer entsprechenden Anzahl von Wertpapieren gemäß Ihrem ursprünglichen Auftrag zum seinerzeitigen Kaufpreis gerichtet sein, hilfsweise könnten Sie auch darauf pochen, dass Ihnen der Kursdifferenzschaden der Wertpapiere wenn Sie diese neu kaufen und soweit der Kurs der Wertpapiere nachträglich gestiegen ist, ersetzt wird. Bevor Sie sich jedoch gegen ihre Bank oder den von ihr beauftragten Börsenmakler wenden, sollten sie den Sachverhalt von einem Fachanwalt für Bankrecht prüfen lassen.