Bevorstehende Rezession: JPMorgan gibt Anlegern Tipps zur Bewältigung eines Abschwungs
Gegen Ende dieses Jahres dürften sich die USA wohl nicht mehr vor einer Rezession retten können, befürchten die Vermögensverwalter von JPMorgan. Um diese bewältigen zu können, geben sie Anlegern in ihrem Halbjahresbericht fünf Tipps.
Werte in diesem Artikel
• USA dürften Ende des Jahres in eine Rezession rutschen
• JPMorgan gibt Anlegern Strategien, solch einen Abschwung zu überstehen
• JPMorgan-Strategen: "Risiken können immer auch Chancen mit sich bringen"
Die US-amerikanische Großbank JPMorgan befürchtet, dass die USA bis zum Ende dieses Jahres in eine Rezession abrutschen dürften - ausgelöst durch den Inflationskrieg der Federal Reserve (Fed). "Eine US-Rezession scheint bis zum Jahresende wahrscheinlicher als nicht", so die Vermögensverwalter der Bank in ihrem Halbjahresbericht 2023. In ihrem Ausblick zur Jahresmitte 2023 stellte die Vermögensverwaltungsabteilung daher fünf Möglichkeiten vor, wie Anleger diesen Abschwung bewältigen können.
"Bauen Sie jetzt Ihr Aktienportfolio für den nächsten Bullenmarkt neu auf"
US-Aktien befänden sich noch nicht in einem Bullenmarkt, es sei weiterhin mit Volatilität zu rechnen, so die Experten. Zugleich geben sie aber auch Entwarnung, denn das Schlimmste sei bereits überstanden: "Wir glauben, dass der schlimmste Bärenmarkt bei den Aktien vorbei ist. Rezession hin oder her, wir glauben nicht, dass der Markt die Tiefststände vom letzten Oktober erneut erreichen wird (die etwa 15 % unter dem aktuellen Niveau liegen)". Wie die JPMorgan-Experten daher raten, sollten Anleger darüber nachdenken, die Marktvolatilität zum Wiederaufbau ihrer Portfolios zu nutzen: "Die Märkte fallen, wenn die Anleger Angst haben. Das ist oft der richtige Zeitpunkt, um zuzuschlagen". Und weiter heißt es in dem Bericht: "Jetzt ist es an der Zeit, die Portfolios für den nächsten Bullenmarkt neu zu positionieren".
"Wahrscheinlich bleiben Sie mit Ihren Investitionen zu nah an Ihrem Zuhause"
"In den letzten 10 Jahren hat der US-Aktienmarkt Europa um 90-125 % (abhängig von der Referenzwährung) und China um satte 175 % übertroffen", erklären die Vermögensverwalter der US-Großbank. Diese Underperformance der ausländischen Märkte dürfte den Strategen zufolge dazu geführt haben, dass mehr als zwei Drittel der JPMorgan-Kunden kein Engagement in China haben und etwa die Hälfte der US-Kunden in Europa deutlich untergewichtet ist. "Aber die Beibehaltung dieser Untergewichtung könnte sich nun als Belastung auswirken. Europa hat in den letzten 12 Monaten besser abgeschnitten als die Vereinigten Staaten, und obwohl China zurückgeblieben ist, sehen wir Grund zu der Annahme, dass sich das Blatt wenden könnte", schreiben die Experten in ihrem Bericht.
In Europa konnten sich die Märkte erholen, Allzeithochs sind wieder in Reichweite gekommen. Zugleich bestehe ein überdurchschnittlich großer Bewertungsabschlag gegenüber den Vereinigten Staaten. Darüber hinaus habe Europa eine hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber externen Schocks bewiesen. Auch in China sei eine dauerhafte Erholung nach Jahren der COVID-19-Lockdowns zu erwarten. "Natürlich ist eine Investition in China mit einem größeren Risiko verbunden als eine Investition in viele entwickelte Märkte. Wir glauben jedoch, dass bestimmte Anleger in der zweiten Jahreshälfte eine höhere Belohnung für das Eingehen dieses Risikos erhalten könnten", zeigt sich die Vermögensverwaltungsabteilung von JPMorgan zuversichtlich.
"Verwalten Sie Ihre konzentrierten Positionen"
"Ein seit langem bestehendes Problem für viele unserer Kunden ist, wie wir im Laufe der Jahre besprochen haben, das Halten einer konzentrierten Position in einer einzelnen Aktie oder einem einzelnen Wertpapier. Die jüngste Phase der Volatilität an den Aktienmärkten, die durch regionale Bankeninsolvenzen gekrönt wurde, hat diese Art von Investitionen zu einem besonders drängenden Risiko gemacht." JPMorgan zufolge gebe es jedoch viele verschiedene Strategien für den Umgang mit konzentrierten Positionen. Letztendlich spiele es keine große Rolle, für welche Strategie sich Anleger entschieden, bei einer konzentrierten Position müssten allerdings die Konsequenzen berücksichtigt werden, "wenn der Vermögenswert aus Gründen, die außerhalb Ihrer Kontrolle liegen, einen erheblichen Verlust erleidet", heißt es in dem Bericht dazu.
"Möglicherweise halten Sie zu viel Bargeld und nicht genügend Anleihen"
"Bargeld war im Jahr 2022 ein guter Ort zum Verstecken", so die JPMorgan-Experten. Das sei bisher auch eine gute Idee gewesen, nun mache diese Strategie allerdings nicht mehr allzu viel Sinn: "Während Barmittel im Jahr 2022 die meisten anderen Vermögenswerte übertrafen, blieben sie im bisherigen Jahresverlauf hinter den globalen Aktien zurück und stehen auf einer Linie mit Kernanleihen. Wir gehen davon aus, dass die Underperformance für den Rest dieses Jahres, bis 2024 und darüber hinaus, anhalten wird".
"Kennen Sie die Risiken - und Chancen - regionaler US-Banken und Immobilien"
"Über die tiefgreifenden globalen Extremrisiken hinaus (einschließlich Krieg in Europa, Energieknappheit und Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und China) sehen wir zwei klare Risiken für die US-Wirtschaft, die möglicherweise eine Rezession auslösen oder beschleunigen könnten: Spannungen bei den regionalen Banken und Gewerbeimmobilien", erklärt JPMorgan mit Blick auf die nähere Zukunft. Ein Grund dafür sei der rasche Anstieg der Zinssätze. Zwar scheine es so, als seien Regionalbanken dem Worst-Case-Szenario entgangen, dennoch bestünden weiterhin große Herausforderungen für die Branche, geben die Vermögensverwalter zu bedenken. "Letztlich erwarten wir eine Schwäche des Sektors, bis die Fed die Zinsen senkt." Hinsichtlich Gewerbeimmobilien bewertet JPMorgan Bürogebäude am negativsten, insbesondere im Hinblick auf das durch die Corona-Pandemie verbreitete Home-Office.
"Risiken können immer auch Chancen mit sich bringen - wenn Sie wissen, wo Sie suchen müssen. Wir glauben, dass Anleger Chancen in zwei spezifischen Bereichen entdecken können: Sie können Kredite an erstklassige Kreditnehmer vergeben, die traditionell Kredite bei einer Bank aufnehmen würden, und sie können notleidende Vermögenswerte zu einem Bruchteil ihres inneren Wertes aufkaufen", erklären die Experten. "Alles in allem können und sollten wir, wenn wir die Bedrohungen durch die Turbulenzen im US-amerikanischen Regionalbanken- und Gewerbeimmobiliensektor einschätzen, den Schmerz nicht ignorieren. Aber es könnte dennoch vielversprechend sein."
Redaktion finanzen.net
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19.04.2022 | JPMorgan ChaseCo Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
18.10.2021 | JPMorgan ChaseCo Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
03.08.2017 | JPMorgan ChaseCo Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
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