ZERO WINTERDEAL 2025: Bis zu 300 € Prämie + Gratis-Aktie + finanzen.net MSCI World-ETF - Jetzt informieren!
Höchster Stand seit 2011

ifo-Geschäftsklima steigt im April unerwartet

24.04.17 11:11 Uhr

ifo-Geschäftsklima steigt im April unerwartet | finanzen.net

Das Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands hat sich im April entgegen den Erwartungen weiter aufgehellt.

Das Geschäftsklima in der gewerblichen Wirtschaft Deutschlands hat sich im April entgegen den Erwartungen weiter aufgehellt, weil die Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage noch besser als zuletzt bewerteten. Der vom Münchener Ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex stieg auf 112,9 (Vormonat revidiert: 112,4) Punkte. Das war der höchste Stand seit Juli 2011. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten eine Stagnation auf dem ursprünglich gemeldeten Vormonatsniveau von 112,3 prognostiziert.

Wer­bung

Der Index der Geschäftslagebeurteilung stieg auf 121,1 (revidiert 119,5), was ebenfalls der höchste Stand seit Juli 2011 war. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 119,1 prognostiziert. Der Index der Geschäftserwartungen verringerte sich jedoch auf 105,2 (105,7) Punkte. Erwartet worden war ein Anstieg auf 106,0 Punkte. "Die deutsche Wirtschaft wächst kräftig", kommentierte das Ifo-Institut die Daten.

Volkswirte äußern sich optimistisch zur weiteren Konjunkturentwicklung in Deutschland. "Die seit Mitte 2016 gestiegenen politischen Risiken haben sich per saldo nicht nachteilig auf die Perspektiven der deutschen Wirtschaft ausgewirkt. Im Hinblick auf den nächsten Monat dürfte der zu erwartende Erfolg Emmanuel Macrons zudem für Entlastung sorgen", kommentiert Helaba-Analyst Ralf Umlauf.

ING Diba: Deutschland/Euroraum könnten Wachstumsüberraschung des Jahres 2017 werden

Wer­bung

Nach Aussage von ING-Diba-Chefvolkswirt Carsten Brzeski profitiert Deutschland immer noch von früheren Reformen, den niedrigen Zinsen, dem schwachen Euro, sowie dem starken privaten und öffentlichen Konsum. "Der heutige Ifo-Index stützt den Eindruck, dass nicht nur Deutschland, sondern die gesamte Eurozone die Wachstumsüberraschung des Jahres 2017 werden könnten", schreibt er in einem Kommentar.

Alexander Krüger, der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, glaubt allerdings nicht, dass der Höhenflug der Umfragedaten Vorbote einer nachhaltig höheren Wachstumsdynamik ist. "Für das erste Quartal rechne ich mit 0,7 Prozent Wirtschaftswachstum, alles was darüber hinaus geht, ziehe bei der Prognose für das zweite Quartal wieder ab", sagt er.

KfW sieht Wachstumsrisiken nach oben und unten

"Deutschland bleibt auch nach dem wahrscheinlich sehr starken ersten Quartal auf breit abgestütztem Wachstumskurs", prognostiziert KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner die Daten. Allerdings sei eine Reihe von offenen wirtschaftspolitischen Fragen weiter für konjunkturelle Überraschungen nach beiden Seiten gut. "Ich denke vor allem an das Verhältnis zu den USA, und wie wir mit den kritischen Kommentaren aus Washington, insbesondere zum Leistungsbilanzüberschuss, umgehen", gab Zeuner zu bedenken.

Wer­bung

Laut Ifo-Institut trübte sich das Geschäftsklima in der Industrie im April leicht ein, bleibt aber auf einem sehr hohen Niveau. Die Erwartungen sanken nach dem starken Anstieg im Vormonat etwas, während sich die Lagebeurteilung erneut besserte. "Die Produktion soll weiter steigen, insbesondere die Unternehmen aus der Elektrotechnik berichten von sehr guten Geschäften", berichten die Konjunkturforscher. Die Kapazitätsauslastung in diesem Sektor liege unverändert bei 86,0 Prozent und damit über dem langfristigen Durchschnitt von 83,6 Prozent.

Im Bauhauptgewerbe zog der Geschäftsklimaindex wieder an. Die Beurteilung der aktuellen Lage stieg auf den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung. Die Erwartungen blieben nahezu unverändert optimistisch. Die Auftragsbestände entwickelten sich laut Ifo-Institut "hervorragend".

FRANKFURT/MÜNCHEN (Dow Jones)

Bildquellen: ifo