Scalable Capital Co-Founder Stefan Mittnik: "Wir nehmen unseren Kunden das Thema Geldanlage komplett ab."
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Prof Dr. Stefan Mittnik, Co-Founder des Online-Vermögensverwalters Scalable Capital, spricht im Interview mit finanzen.net unter anderem über die Zukunft der Robo Advisor. Scalable Capital ist der am schnellsten wachsende Online-Vermögensverwalter in Europa und deutscher Marktführer im Bereich Robo-Advice.
Herr Prof. Dr. Mittnik, vielen Dank, dass Sie uns für das Interview auf finanzen.net zur Verfügung stehen. Zunächst einmal möchten wir Sie bitten Ihr Unternehmen kurz vorzustellen. Was macht Scalable Capital und was ist Ihr Konzept?
Prof. Dr. Stefan Mittnik: Wir sind ein digitaler Vermögensverwalter, der klassischen Privatanlegern erstmals Zugang zu einer professionellen Vermögensverwaltung gibt. Vereinfacht umfasst unser Service vier Bausteine: Erstens wählen wir aus rund 1.500 ETFs die besten und kosteneffizientesten aus. Zweitens erstellen wir daraus für unsere Klienten ein global diversifiziertes ETF-Portfolio. Drittens überwachen und verwalten wir alle Portfolios mit unserer Risikomanagement-Technologie rund um die Uhr. Viertens findet der gesamte Anlageprozess - von der Anmeldung bis hin zur Kontoauflösung - komplett digital statt. Mit diesem Ansatz verwalten wir nach nur einem Jahr über 130 Millionen Euro von über 3.500 Klienten - damit sind wir deutscher Marktführer im Bereich "Robo-Advice" und der am schnellsten wachsende Online-Vermögensverwalter in Europa.
Robo-Advisor wie Scalable Capital sind derzeit auf dem Vormarsch und scheinen das "klassische" Anlagegeschäft immer mehr zu verdrängen. Was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Wie arbeiten Robo-Advisor?
Prof. Dr. Stefan Mittnik: Das ist in der Tat eine sehr spannende Frage. Hinter dem Begriff verbergen sich nämlich ganz unterschiedliche Geschäftsmodelle - von Fondsauswahl-Tools über Anlagevermittler bis hin zu Finanzportfolioverwaltern. Diese unterscheiden sich in ihrer Innovationstiefe, in ihrem Servicegrad und in ihren Gebühren - und arbeiten entsprechend unterschiedlich. Deshalb kann ich Ihnen nur sagen, wie wir arbeiten.
Als BaFin-regulierter Finanzportfolioverwalter nehmen wir für jeden Kunden zunächst eine Risikotoleranz- und Risikotragfähigkeitsprüfung vor. Auf Basis dieser Risikoanalyse stellen wir unseren Kunden ein individuelles ETF-Portfolio zusammen und verwalten dieses mit unserer Risikomanagement-Technologie. Dabei bleibt die individuelle Risikovorgabe stets der Gradmesser für unsere Investmententscheidungen - wir halten das Risiko im Portfolio konstant und optimieren so die risikoadjustierte Rendite unserer Kunden. Kurzum: Wir nehmen unseren Kunden das Thema Geldanlage komplett ab.
Was sind die Vorteile eines Robo-Advisors?
Prof. Dr. Stefan Mittnik: Robo-Advisor digitalisieren Prozesse, für die Privatanleger bisher in die Bankfiliale gehen mussten. Sie reduzieren die Kosten der Geldanlage, wenn sie auf passive Indexfonds setzen. Und mit einer zeitgemäßen Kundenansprache schärfen sie das Bewusstsein für die Notwendigkeit des langfristigen Vermögensaufbaus. Auf diese Weise brechen sie einen intransparenten Markt mit überteuerten Angeboten und fragwürdigen Gebührenmodellen auf. Das sind wohl die kleinsten gemeinsamen Nenner aller "Robo-Advisor". Darüber hinaus hängen die Vorteile sehr stark vom konkreten Anbieter ab.
Für welche Anlegertypen ist Ihr Angebot besonders geeignet?
Prof. Dr. Stefan Mittnik: Eigentlich ist unser Angebot für alle Privatanleger geeignet, die 10.000 Euro auf der hohen Kante haben und keine Zeit, Lust oder Nerven haben, sich selbst um die Verwaltung ihres Vermögens zu kümmern. Unser typischer Kunde hat einen Background in Wirtschaft, Informatik oder Ingenieurwesen und Anlageerfahrung. Unsere "Early Adopter" sind also Menschen, die die Vorteile von Technologie und Kosteneffizienz verstehen. Besonders geeignet ist unsere Dienstleistung zudem für risikobewusste Menschen, die gerne wissen wie viel für sie auf dem Spiel steht. Schließlich können Anleger ihr Risiko bei uns auf eine konkrete Zahl herunterbrechen.
Wie sieht das Risikomanagement von Scalable Capital aus?
Prof. Dr. Stefan Mittnik: Risiko ist etwas Latentes, das wir anders als Kursbewegungen nicht beobachten können. Deshalb vergleiche ich die Aufgabe eines Risikomanagers gerne mit dem Wetterdienst. Trotz aller Kritik haben sich die Wetterprognosen über die Jahrzehnte beständig verbessert. Das haben wir moderner Technologie, einem enormen Fundus an Daten und besseren Modellverfahren zu verdanken: Mit einer größeren Zahl an Messstellen und höheren Rechenkapazitäten können wir eine Vielzahl an Messwerten zusammenschalten und anhand von Modellen detailliertere und zuverlässigere Vorhersagen treffen.
Ganz ähnlich verhält es sich bei der Geldanlage: Mit der heutigen Leistungsfähigkeit der IT sowie modernen und großflächig einsetzbaren finanzökonometrischen Verfahren können wir Daten gehaltvoller auswerten. Wir verstehen dadurch Finanzmarktrisiken besser, erkennen Systematiken und können dieses Wissen zur genaueren Beurteilung künftiger Risikoentwicklungen verwenden. Wir schauen uns beispielsweise an, wie sich die Risiken einzelner Asset-Klassen entwickeln und welches Ansteckungspotenzial sie für andere Märkte haben. Um die Portfolios aller Anleger in dem von ihnen festgelegten Risikokorridor zu halten, kombinieren wir ETFs mit geeigneten Risiken und passen die Portfoliogewichte entsprechend an, wenn sich die Risiken ändern.
Was ist Ihre Prognose: Wie wird sich die digitale Vermögensverwaltung in den nächsten Jahren entwickeln?
Prof. Dr. Stefan Mittnik: Allein in Deutschland liegen über zwei Billionen Euro auf Tagesgeld- und Sparkonten, weitere 800 Milliarden Euro sind in aktiv gemanagten Fonds investiert. Selbst wenn nur ein Bruchteil dieser Gelder in digitale Angebote fließen, wird der Markt riesig. KPMG schätzt, dass 2020 zwei Billionen Euro von Online-Vermögensverwaltern weltweit verwaltet werden. Und diese Größenordnung ist durchaus realistisch. Erstens steigt die Akzeptanz für technologiebasierte Lösungen und damit die Nachfrage nach digitaler Vermögensverwaltung. Wir verzeichnen tägliche Zuflüsse von rund einer Million Euro und werden Ende 2017 voraussichtlich mehrere hundert Millionen Euro verwalten. Zweitens ist das Geschäftsmodell digitaler Vermögensverwalter äußerst skalierbar. Schließlich können Algorithmen mit wenig Mehraufwand beliebig viele zusätzliche Portfolios individuell verwalten.
Zum Schluss würde unsere User sicherlich interessieren, warum man sich für Scalable Capital entscheiden sollte. Was machen Sie besser als die Konkurrenz?
Prof. Dr. Stefan Mittnik: Die Antwort hängt davon ab, wen Sie als unsere Konkurrenz bezeichnen. Wir betrachten Tagesgeld- und Sparkonten sowie aktiv gemanagte Fonds als unsere Hauptwettbewerber. Hier liegt unser Mehrwert für den Kunden auf der Hand: Anders als bei Tagesgeld- und Sparkonten können unsere Kunden von den Renditechancen an den Kapitalmärkten profitieren. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds sind wir wesentlich günstiger und erzielen mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig eine höhere Nettorendite. Als "Online only"-Dienstleistung ist unser Service auch sehr viel bequemer. Ganz generell hört unsere Dienstleistung nicht mit der einmaligen Zusammenstellung eines Standardportfolios auf. Wir behalten die Portfolios rund um die Uhr im Blick und verwalten diese im Sinne des Anlegers. Wir bieten also eine professionelle und individuelle Vermögensverwaltung mit einem sehr fairen und transparenten Gebührenmodell.
Vielen Dank für das Interview!
Über Prof. Dr. Stefan Mittnik
Stefan Mittnik ist Professor für Finanzökonometrie und Direktor des Center for Quantitative Risk Analysis an der Ludwig-Maximilians-Universität in München sowie Fellow am Center for Financial Studies (CFS) in Frankfurt. Nach der Promotion in den USA lehrte er in New York und Kiel bevor er 2003 nach München wechselte. Er war Mitglied des Forschungsbeirates der Deutschen Bundesbank, Fachkollegiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Forschungsdirektor am CFS und Ifo Institut und hatte mehrere Gast- und Ehrenprofessuren in den USA inne. Seit mehr als 25 Jahren forscht er zu Fragen der Analyse, Modellierung und Prognose von Finanzmarktrisiken und entwickelt Verfahren, bei denen empirische Relevanz statt finanzmathematische Eleganz im Vordergrund stehen.
Bildquellen: Scalable Capital