Investment-Idee

Mobotix: Dank Terrorgefahr dick im Geschäft

06.12.10 09:30 Uhr

Digitale Überwachungskameras bescheren Mobotix seit zehn Jahren strammes Wachstum. Trotz der jüngsten Rally ist die Aktie nicht ausgereizt.

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von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Terroralarm in Deutschland – und die Explosion findet bei einem kleinen Unternehmen in der Pfalz statt: Der Kurs der Mobotix-Aktie hat sich seit Jahresanfang fast verdoppelt. Aus gutem Grund: Zwischen Juli und September stieg der Umsatz um 42 Prozent.

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Der Hersteller von digitalen Über­wachungskamerasystemen profitiert vom Wunsch nach mehr Sicherheit, der seit den Anschlägen aufs World Trade Center vom 11. September 2001 in New York weltweit wächst. Vor neun Jahren hatte das Technologieunternehmen gerade mal 800 000 Euro umgesetzt. Seitdem glänzt der Überwachungsspezialist aus Langmeil bei Kaiserslautern mit zweistelligen Zuwachsraten. Im Geschäftsjahr 2007/08 stiegen die Erlöse um 53 Prozent, in der darauffolgenden Periode um 26 Prozent, danach um weitere 18 Prozent auf 54,8 Millionen Euro. Sah es bis vor Kurzem noch so aus, als würde sich das Wachstum wegen des Basiseffekts verlangsamen, geben die Pfälzer seit der Terrorwarnung des Inneministeriums wieder Gas wie die Kicker des FCK vergangene Woche gegen Schalke.

Der Durchbruch kam vor zehn Jahren und war keineswegs dem Trend zum Überwachungsstaat geschuldet. „Damals wurde die analoge TV-Welt aufgebrochen, und das digitale Zeitalter begann“, erinnert sich Finanzvorstand Lutz Coelen. Das Unternehmen leistete Pionierarbeit. „Im Gründungsjahr 1999 führten wir die erste wetterfeste Webcam mit digitalen Bildsensoren und integriertem PC ein“, erklärt der Manager. Seither wurden die Überwachungskameras beständig weiterentwickelt. So bietet die neu entwickelte hemisphärische Kameratechnologie einen 360-Grad-Rundumblick. Anders als bei ana­logen Systemen reicht damit für die komplette Überwachung eines Raums eine einzige Kamera aus. Zusätzlich ist die Auflösung deutlich höher. „Unsere digitalen Kamerasysteme zeichnen wegen der hohen Auflösung von 3,1 Megapixel rund 30 Mal mehr Details auf als analoge Produkte“, sagt Coelen. Da die hemisphärischen Kameras wie ein Fischauge konstruiert sind, entfallen Objektiv- oder Bewegungsmotoren. Das macht sie wartungsarm und einsatztauglich für extreme Witterungsbedingungen.


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Weniger Wartung, weniger Kameras und Verkabelung – nach Schätzung des Managers sind die Kosten für ein digitales Überwachungssystem nur etwa halb so hoch wie für das analoge Pendant. „Als einer der wenigen Hersteller bieten wir dezentrale Systeme: In unsere Kameras sind Hochleistungsrechner integriert, die Bilder auswerten und speichern“, schwärmt der Finanzchef. Während bei herkömmlichen Systemen die Daten von mehreren Kameras auf einem zentralen Rechner zusammenlaufen und dort ausgewertet werden, haben die Nutzer von Mobotix-Technologie via Internet von jedem PC der Welt aus Zugriff. Zur Überwachung von Tankstellen, Fabrikgebäuden oder Bahnhöfen ein unschätzbarer Vorteil.

90 000 Kameras lieferten die Pfälzer in den vergangenen zwölf Monaten in 70 Länder. Mit einer Exportquote von 75 Prozent und acht Prozent Weltmarktanteil sind sie in der komfortablen Position, nicht vom Inlandsgeschäft abhängig zu sein, falls die Angst vor Terror und Kriminalität abebbt.

Der nächste Coup ist schon in Vorbereitung. „Im Januar bringen wir ein System zur Zugangskontrolle an Türen auf den Markt“, sagt der Vorstand. Da herkömmliche Videoanlagen für Türen bisher teuer sind und dementsprechend vergleichsweise selten verwendet werden, sieht der Manager hier einen riesigen Markt: „Es könnte sein, dass wir schon in zwei Jahren mehr Türstationen verkaufen als Kameras.“

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Doch auch ohne einen möglichen Schub durch das neue Produkt avisiert Mobotix fürs laufende Jahr ein Umsatzplus von 30 Prozent. Erlöse von 70 Millionen Euro sollten drin sein. Wird die neue Türstation ähnlich erfolgreich wie die Kamera­systeme, dürfte die 100-Millionen-Marke schon bald fallen.

Investor-Info

Mobotix
Eine weitere Verdopplung ist drin

In den vergangenen drei Jahren hat sich der Gewinn bei Mobotix auf 1,89 Euro je Aktie verdreifacht. Angesichts des starken Wachstums ist der Hersteller von digitalen Überwachungskameras damit trotz eines erwarteten 2011er-KGVs im Bereich von 16 nicht zu hoch bewertet. Nach dem starken Lauf der letzten Wochen besteht zwar die Gefahr von Kursrücksetzern. Gelingt jedoch mit den Türstationen der nächste Coup, sind bei der Aktie bereits in ein bis zwei Jahren dreistellige Kurse drin.

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