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KB Assets Strategie-Kolumne

DAX am Jahreshoch vorerst gescheitert

04.12.09 11:28 Uhr

DAX am Jahreshoch vorerst gescheitert | finanzen.net

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, erstaunlich schnell haben die internationalen Indizes den „Dubai-Schock“ überwunden und zeigen die hohe Risikotragfähigkeit der Anleger.

Keineswegs kann man den Aktienmärkten vorwerfen, sie würden in vorweihnachtlicher Ruhe und Lustlosigkeit erstarren! Möglicherweise hängt die aktuelle Widerstandsfähigkeit der Märkte gegenüber schlechten Nachrichten aber auch mit dem alljährlichen „Windows-Dressing“ zusammen, welches längst begonnen hat. Dabei verstärken institutionelle Anleger ihre Positionen in Aktien, die gut gelaufen sind, um ihren Kunden zu zeigen, dass sie die Erholung nicht verschlafen haben. Ein Beleg für diese aktive Kosmetik ist z.B., dass die Indizes derzeit von relativ wenigen hoch gewichteten Aktien oben gehalten werden.

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Übrigens hat die Korrektur der vergangenen Woche ein sehr interessantes Umdenken der Marktteilnehmer gegenüber dem vergangenen Herbst gezeigt. Bisher wurde jedes Aufflackern der Finanzkrise mit Dollarflucht und fallenden Edelmetall- und Rohstoffpreisen beantwortet. Dies war jüngst nicht mehr der Fall, Gold und Silber zeigten sich fast unbeirrt und unterbrachen ihre Hausse nur kurz. Der Drang der institutionellen Anleger und der Hedgefonds, bei geringstem Gegenwind das Geld vom Tisch zu nehmen, hat sich also stark vermindert. Dies muss als Beweis für die Stärke der Märkte interpretiert werden und ist der stärkste Trumpf der Bullen.

Nicht handeln, nur um zu handeln!

Ich will Sie hier nicht wochenlang mit vorsichtigen Mahnungen traktieren, bleibe aber vorerst bei meiner leicht pessimistische Auffassung. Denn es ist nicht ein Bärenmarkt oder ein plötzlicher Einbruch der Kurse, der Ihr Portfolio ruiniert. Nein, es ist die fehlende Vorbereitung der Anleger auf schwächere Kurse und das Ignorieren von deutlichen Warnzeichen falls Probleme im Anmarsch sind. Sie brauchen einen Plan für den Fall, dass die negativen Tendenzen die Oberhand gewinnen sollten. Das von mir favorisierte Bullish Percent Konzept ist ein sehr gutes Mittel, um sich aufbauende Probleme und Verschiebungen von Angebot und Nachfrage in den Märkten zu erkennen. Trotz der oben geschilderten Verbesserungen der äußeren Charts hat sich im für mich wesentlichen „inneren“ Chart, dem NYSE Bullish Percent, nicht viel geändert. Dieser handelt nach wie vor bei etwa 68 % und in einer O-Spalte, die den anhaltenden Kapitalabfluss darstellt. Die Anzahl der gehandelten Aktien, die von einem Kauf- auf ein Verkaufssignal wechselten, hat sich vom Top um 15 % erhöht. Aber bereits die Tatsache, dass dieser Index in einer O-Spalte steht die den Angebotsüberschuss visualisiert, macht deutlich, dass ehemalige Käufer auf jetzigem Niveau als Verkäufer auftreten. Einige institutionelle Anleger müssen erkannt haben, dass wir uns einer größeren Korrektur in den Märkten nähern und versuchen jetzt, möglichst viele Stücke an kurzfristig orientierte Anleger abzugeben. Dies ist der Grund, warum wir in den meisten großen Indizes seit Wochen seitwärts tendieren und die alten Hochs nicht überbieten können. Ich will die Chance auf eine Jahresendrallye nicht zu klein reden, Sie aber deutlich vor einem der häufigsten Fehler warnen: Handeln, nur um zu handeln und Aktivität vorzutäuschen! Wenn es wie derzeit keinen guten Kaufgrund gibt, sollte man sich zurückhalten und die Hand von Mr. Market ablehnen! Alleine schon die Tatsache, dass nach der starken Kurserholung die fundamentalen Daten und die Charts nicht übereinstimmen, sollte sehr misstrauisch machen. Speziell heute, am Tage der Veröffentlichung der von offizieller Seite geschönten Arbeitslosenstatistiken, ist Vorsicht angebracht!

Nasdaq ohne Leitfunktion und in erhöhtem Risikozustand

Ein negatives Zeichen für die Verfassung der Märkte ist die Schwäche der Wachstumswerte. Diese sollten in starken Aufwärtstrendphasen eigentlich die Lokomotive der Indizes sein, erinnern mich aber derzeit eher an einen Bremsklotz. Sehr gut erkennen Sie hier am Bullish Percent Chart der Nasdaq die Ähnlichkeiten von heute mit der Korrektur nach dem ersten Hausseimpuls vom Frühling 2004. Im Jahre 2003 als Reaktion auf den „Salami-Crash“ , befand sich die Nasdaq in einem ähnlich überkauften Zustand wie heute. Auf fast dem gleichen überhitzten Indexstand wie heute, drehte der Markt im Herbst 2003 kurz nach unten und erholte sich sehr kurz, um dann im Winter 2004 eine „echte“ Korrektur einzuläuten.

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Klaus Buhl verfügt über langjährige Erfahrung in der Vermögensverwaltung und betreibt die Seite www.kb-assets.de, die vor allem Tipps für die Kombination von Absolut-Return-Strategien und vermögensverwaltenden Konzepten gibt!

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.