Softbank legt im Kampf um Sprint Nextel nach.
Die Japaner haben ihr Angebot für den drittgrößten Anbieter auf dem US-Mobilfunkmarkt um 7,5 Prozent auf 21,6 Milliarden US-Dollar aufgestockt. Softbank will damit das Angebot des Satelliten-TV-Anbieter Dish kontern und den Deal endlich unter Dach und Fach bringen.
Sprint teilte außerdem am Montag mit, die Verhandlungen mit Dish über das Übernahmeangebot von 25,5 Milliarden
Dollar abgebrochen zu haben, ließ jedoch eine Hintertür offen. Dish habe es versäumt, ein verhandelbares Angebot vorzulegen, hieß es von
Sprint Nextel. Jedoch habe das Unternehmen bis zum 18. Juni Zeit, sein "bestes und endgültiges Angebot" vorzulegen. Sollte dieses nicht passieren, stimmen die Sprint-Aktionäre am 25. Juni über das
Softbank-Angebot ab. Dish ließ verlauten, das Sprint für das Unternehmen immer noch von enormem Wert sei. Die neue Softbank-Offerte solle analysiert und die Optionen ausgelotet werden. Dish bietet zwar mehr Geld für Sprint, beide Übernahmepläne sind mit Blick auf die jeweiligen Geschäftspläne aber schlecht vergleichbar. Dish will sich als landesweiter Fernsehanbieter mit dem Mobilfunkkonzern zusammenschließen, um mit dem erweiterten Spektrum mehr Dienste aus einer Hand anbieten zu können. Softbank seinerseits, der drittgrößte Mobilfunkanbieter im gesättigten japanischen Markt, will unbedingt in den USA Fuß fassen und den Platzhirschen Verizon und AT&T im hart umkämpften, aber sehr lukrativen US-Mobilfunkmarkt auf die Pelle rücken. Beim Dish-Angebot bekommen die Sprint-Aktionäre mehr Geld, dafür fließt weniger Kapital an das Unternehmen selbst.
Der mit 7,7 Prozent zweitgrößte-Sprint Anteilseigner Paulson & Co beeilte sich am Montagabend, das neue Angebot zu unterstützen. Im April hatte der Hedgefonds das Gegengebot von Dish "überzeugend" genannt, es biete einen höheren Wert für Aktionäre. Mit dem neuen Angebot will Softbank den Aktionären mehr Geld zukommen lassen und mit 78 Prozent einen größeren Anteil als bislang geplant an Sprint übernehmen. Die Anteilseigner sollen 16,6 Milliarden Dollar in bar bekommen und die Japaner wollen 5 Milliarden neues Kapital in den Mobilfunkanbieter injizieren. Das bisherige Angebot sah 12,1 Milliarden Dollar für die Aktionäre und 8 Milliarden an frischem Kapital vor. Softbank wollte 70 Prozent der Sprint-Anteile übernehmen. Sprint-Aktionäre sollten ursprünglich am Mittwoch über das Softbank-Angebot entscheiden. Das Objekt der Begierde von Dish und Softbank ist der drittgrößte Anbieter auf dem amerikanischen Mobilfunkmarkt. Sprint ist deutlich kleiner als die Platzhirsche Verizon Wireless und AT&T, ist für Investoren aber durchaus attraktiv. Mit mehr als 55 Millionen Kunden und 35 Milliarden Dollar Umsatz verheißen den Aktionären, vom mobilen Internetboom zu profitieren. Sprints Potenzial steigt sogar noch durch den 50-Prozent-Anteil an der Clearwire Corp, die über ein großes Mobilfunk-Spektrum verfügt, um dem steigenden Datenvolumen Herr zu werden.
Dish und Sprint haben letzte Woche über ein mögliches Angebot Gespräche geführt, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Sprint sagte aber am Montag, dass Dish niemals ein formelles Angebot vorgelegt habe, während Personen aus dem Umfeld von Dish sagten, Sprint verfüge über alle Informationen, die es brauche. Sprint teilte weiter mit, man wolle Dish auffordern, alle vertraulichen Daten, die im Rahmen der genauen Betriebsprüfung übergeben wurden, zu vernichten. Dishs Gegenangebot hat Softbank-Chef Masayoshi Son dazu gedrängt, in die Offensive zu gehen. Sein Lager hat versucht, Sprints Board und Aktionäre zu überzeugen, dass mit dem Dish-Angebot ein schuldenbeladenes Unternehmen entstünde, das sich den Aufbau eines eigenen Netzwerks nicht leisten könne. Informanten zufolge hat Son vor der Aufstockung des Angebots mit mehreren Großaktionären telefoniert, um sich deren Unterstützung zu sichern. In Medienberichten war auch die amerikanische Tochter der Deutschen Telekom als Übernahmeziel für Softbank in Spiel gebracht worden. Es hieß, die Japaner seien an einer Übernahme von T-Mobile US interessiert, sollte sich der Sprint-Deal zerschlagen. (END) Dow Jones Newswires
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