Kreml: Waffenfreigabe für Ukraine wäre Eskalation

27.05.25 16:51 Uhr

MOSKAU (dpa-AFX) - Russland bekräftigt seine Kritik an der von Bundeskanzler Friedrich Merz artikulierten Freigabe der Reichweite westlicher Waffen im Ukraine-Krieg. "Wenn das den Tatsachen entspricht, dann ist das eine Eskalation, eine ernsthafte Eskalation, die auf schwerwiegende Weise wohl den Anstrengungen Richtung friedlicher Lösung widerspricht, die jetzt unternommen werden", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Nachrichtenagenturen zufolge. Allerdings seien Merz' Äußerungen dazu aus Moskauer Sicht sehr unklar.

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Bereits am Montag hatte der Kreml die Ankündigung als gefährlich bezeichnet. "Merz windet sich jetzt ziemlich", sagte Peskow nun. Am Vortag habe er gesagt, dass eine Entscheidung getroffen worden sei. Dies habe jedoch später ein Kabinettsmitglied dementiert. Nun habe Merz darauf bestanden, dass diese Entscheidung vor einigen Monaten doch getroffen worden sei.

Insgesamt trage Europa nicht zu einer friedlichen Lösung bei, kritisierte Peskow. Allerdings müssten seinen Angaben nach auch die USA bei der Entscheidung involviert sein, die Reichweitenbegrenzung für Waffen aufzuheben.

Tatsächlich hat Merz die Aufhebung der Waffenbeschränkungen gegen Kritik aus den Reihen des Koalitionspartners SPD verteidigt. Die Ukraine habe das Recht, die ihnen zur Verfügung stehenden Waffen auch gegen Ziele auf russischem Staatsgebiet einzusetzen. "Das ist aus meiner Sicht notwendig", sagte der Kanzler bei einem Besuch in Finnland. "Denn wer nur einen Angriff auf dem eigenen Territorium abwehrt, kann sich nicht genug verteidigen."/bal/DP/jha