Apo-Bank: Arztpraxen und Apotheken kommen mit blauem Auge durch Krise

Die Arztpraxen und Apotheken in Deutschland kommen nach einer Zwischenbilanz der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apo-Bank) meist mit einem blauen Auge durch die Corona-Krise.
"Die Einnahmen werden etwas unter Vorjahresniveau liegen. Tatsächliche Liquiditätsengpässe erwarten wir aber nur in seltenen Ausnahmen", berichtete das Geldinstitut, das nach eigenen Angaben die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen ist, am Freitag in Düsseldorf. Im Großen und Ganzen hätten die staatlichen Schutzmaßnahmen größere Verwerfungen in der ambulanten Versorgung bislang verhindert.
Das Problem für viele Arztpraxen: In der Corona-Krise fielen zahlreiche "normale" Behandlungs- und Beratungstermine aus, auch etliche Präventionsmaßnahmen und verschiebbare Eingriffe wurden abgesagt. Zwar zahlten die gesetzlichen Krankenversicherungen laut Apo-Bank trotz verminderter Leistungsmengen im üblichen Umfang. Ganz anders sah es jedoch bei den Privatpatienten aus. Hier brachen die Umsätze zeitweise massiv ein, wie die Apo-Bank berichtete.
Auch bei den Apotheken ging es laut Umfrage zeitweise turbulent zu. Am Anfang der Corona-Krise im März 2020 verzeichneten viele Apotheken zunächst Umsatzsteigerungen. Doch bereits im Mai lag der Arzneimittelabsatz um bis zu 30 Prozent unter dem Vorjahr. Vor allem Apotheken in Einkaufsstraßen und Shopping-Centern litten unter sinkender Nachfrage. Andererseits profitierten die Apotheken auch von ihrer Einbindung in die Pandemie-Bekämpfungspolitik der Bundesregierung - zum Beispiel bei der Verteilung von Schutzmasken oder der Durchführung von Schnelltest.
"Die Auswirkungen waren vor allem zu Beginn der Pandemie deutlich zu spüren, die Praxen und Apotheken haben sich aber insgesamt aufgrund ihrer schnellen Reaktionsfähigkeit sehr gut geschlagen", berichtet die Apo-Bank.
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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