MÄRKTE USA/Einigung im Zollstreit trägt Börse weiter nach oben

13.05.25 22:11 Uhr

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DOW JONES--Nach dem Kursfeuerwerk zu Wochenbeginn ist es am Dienstag mit den Aktien an den US-Börsen meist weiter aufwärts gegangen. Der Dow-Jones-Index verlor indessen 0,6 Prozent auf 42.140 Punkte, belastet vom deutlichen Minus bei Unitedhealth. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legten dagegen um 0,7 bzw 1,6 Prozent zu. An der Nyse verzeichneten 1.724 (Montag: 2.125) Titel Kursgewinne. Ihnen standen 1.052 (663) Kursverlierer gegenüber, während 47 (49) Titel unverändert aus dem Handel gingen.

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Keinen größeren Impuls lieferten die US-Verbraucherpreise. Der Inflationsdruck hat im April leicht nachgelassen. Die Kernverbraucherpreise, ohne Energie und Lebensmittel, stiegen auf Monatssicht nicht ganz so stark wie prognostiziert.

Die höheren US-Einfuhrzölle werden sich nach Aussage von Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz erst ab Mai in den US-Verbraucherpreisdaten zeigen. "Im April war davon noch wenig zu sehen, auch wenn sich einige Produkte, die häufig aus China importiert werden, überdurchschnittlich verteuerten." Die Frage ist Balz zufolge, ob Donald Trump bei den Zöllen auf chinesische Waren noch rechtzeitig zurückgerudert ist, um starke Preisanstiege zu verhindern. "Für die Fed spricht daher weiter viel für Abwarten, bis sich ein deutlicheres Bild ergibt. Wir gehen weiter davon aus, dass die Fed erst im September die Zinsen senkt, auf den nächsten beiden Sitzungen also stillhält."

Die Hoffnung auf eine Einigung im Zoll-Streit zwischen den USA und China hatte die Kurse zu Wochenbeginn nach oben getrieben. Doch es bleiben Unsicherheiten. Es sei noch nicht klar, ob die beiden größten Volkswirtschaften der Welt in der Lage sein werden, eine langfristige Vereinbarung zu treffen, hieß es. Und die sechs Wochen Störungen, die durch die Zölle von US-Präsident Donald Trump ausgelöst wurden, dürften voraussichtlich in der nächsten Gewinnsaison, die im Juli beginnt, noch zu spüren sein.

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"Es gibt kaum Zweifel daran, wie positiv die Nachricht ist, aber die USA sind noch nicht über den Berg", so Jim Reid, Makrostratege bei der Deutschen Bank. Er fügte hinzu, dass ein effektiver Zollsatz im niedrigen zweistelligen Bereich wahrscheinlich "mit einem gedämpften, kaum positiven Wachstumsniveau der USA" für die zweite Hälfte des Jahres 2025 einhergehe.

Bei den Einzelwerten ging es für die Boeing-Aktie um 2,1 Prozent nach oben. China hat nach der Zoll-Deeskalation zwischen den USA und China ein einmonatiges Verbot aufgehoben, das es Fluggesellschaften untersagte, Boeing-Flugzeuge in Empfang zu nehmen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf informierte Personen.

Fedex verloren 0,8 Prozent. Amazon hat den Logistikkonzern Fedex als Partner für die Zustellung ausgewählter Großpakete an Kundenhaushalte des Online-Händlers gewonnen. Die beiden Unternehmen hatten in den vergangenen Jahren nach Kooperationsmöglichkeiten gesucht, nachdem sie 2019 eine Zusammenarbeit beendet hatten. Die Amazon-Aktie gewann 1,2 Prozent.

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Abwärts ging es für Unitedhealth, die um rund 18 Prozent einbrachen. Das Unternehmen hatte bekanntgegeben, dass Stephen Hemsley mit sofortiger Wirkung neuer CEO wird. Andrew Witty habe aus "persönlichen Gründen" beschlossen, als CEO zurückzutreten, so Unitedhealth. Zudem wurde die Prognose für 2025 ausgesetzt.

Coinbase machten einen Satz von fast 25 Prozent; die Aktien der Kryptobörse werden in den S&P-500 aufgenommen. Sie ersetzen dort die Titel von Discover Financial Services (+0,8%), die wegen der Übernahme durch Capital One Financial (+0,5%) aus dem Index herausfallen.

Dollar konsolidiert - Ölpreise steigen weiter

Am Anleihemarkt stiegen die Renditen weiter, im Zehnjahresbereich um 2 Basispunkte auf 4,48 Prozent. Nach den Inflationsdaten habe sich am Markt die Meinung durchgesetzt, dass die US-Notenbank die Zinsen frühestens im September senken werde, hieß es aus dem Handel.

Der Dollar gab einen kleinen Teil seiner Vortagesgewinne wieder ab. Der Dollar-Index verlor 0,8 Prozent.

Die Ölpreise legten weiter zu. Die vorübergehende Aussetzung der Zölle zwischen den USA und China hatte am Vortag eine Rally ausgelöst. Dennoch bleiben die Unsicherheit über die Zukunft der Handelsgespräche und die Sorgen über ein steigendes Angebot der Opec+ bestehen. "Die Entscheidung, die Zölle für 90 Tage zu reduzieren, war sicherlich aggressiver als viele erwartet hatten, was durch die großen Aufwärtsbewegungen bei Risikoanlagen unterstrichen wird", so die ING.

Der Goldpreis erholte sich leicht von den Vortagesabgaben. Die US-Verbraucherdaten hatten Inflationsängste nicht ganz ausgeräumt. Sie zeigten, dass die jährliche Inflation im April nachgelassen hat, die Preise jedoch im Monatsvergleich um 0,2 Prozent gestiegen seien nach einem Rückgang um 0,1 Prozent im März, hieß es. Gestützt hätten den Goldpreis auch Zweifel an der "Lebensdauer" der Handelsvereinbarung zwischen den USA und China.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 42.140,43 -0,6% -269,67 -0,3%

S&P-500 5.886,55 +0,7% 42,36 -3,8%

NASDAQ Comp 19.010,09 +1,6% 301,74 -3,1%

NASDAQ 100 21.197,70 +1,6% 329,55 -0,7%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 08:28 % YTD

EUR/USD 1,1188 +0,9% 1,1091 1,1103 +7,2%

EUR/JPY 164,97 +0,2% 164,56 164,27 +1,0%

EUR/CHF 0,9396 +0,2% 0,9380 0,9371 +0,4%

EUR/GBP 0,8409 -0,1% 0,8419 0,8417 +1,8%

USD/JPY 147,45 -0,6% 148,39 147,95 -5,7%

GBP/USD 1,3304 +1,0% 1,3172 1,3192 +5,2%

USD/CNY 7,1960 -0,0% 7,1967 7,1861 -0,2%

USD/CNH 7,1984 +0,0% 7,1976 7,1871 -1,8%

AUS/USD 0,6474 +1,6% 0,6371 0,6406 +2,9%

Bitcoin/USD 104.608,60 +2,0% 102.553,45 102.365,70 +10,0%

ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,69 62,12 +2,5% 1,57 -13,9%

Brent/ICE 66,57 64,99 +2,4% 1,58 -13,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3249,02 3235,33 +0,4% 13,70 +23,4%

Silber 29,44 29,39 +0,2% 0,05 +5,2%

Platin 887,67 883,13 +0,5% 4,54 +0,9%

Kupfer 4,68 4,58 +2,1% 0,10 +15,2%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewaehr)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 13, 2025 16:11 ET (20:11 GMT)

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